Fischer: Informationen DRGs und Pflege.
Materialien- und Ideensammlung.

Z I M - Notiz DRG+Pflege       Nov. 2000
Letzte Änderung: 07.10.2002


Informationen
DRGs und Pflege

Wolfram Fischer

Zentrum für Informatik und wirtschaftliche Medizin
CH-9116 Wolfertswil SG (Schweiz)
http://www.fischer-zim.ch/


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Die hier zusammengestellten Materialien wurden ins Buch
«DRGs und Pflege»
eingearbeitet.

 
 

Inhaltsverzeichnis

 

 

A Trends der PCS-Entwicklung 1

 

B Pflege-Modifikationen von Casemix-Berechnungen 11

 

C Homogenität von DRGs bezüglich Pflegeaufwand 26

 

C.1 Die Viborg-Studie (Mølgaard, 2000) 27

 

D Verzeichnisse 36

 

D.1 Literaturverzeichnis 37

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A

Trends der PCS-Entwicklung

1

1 Vgl. Fischer [DRG-Systeme, 2000]: 134–137.

2 Aus diesem Grunde wurden z. B. die verschiedentlichen Vorschläge zur Ver­feine­rung des HCFA-DRG-Systems bei Medicare nie imple­men­tiert (SR-DRG, APR-DRG).

Loslösung der PCS-Ent­wick­lung vom Vorbild der DRG-Systeme

Die Ent­wick­lung von Patienten­klassifi­kations­systemen (PCS) nach dem Vorbild der DRGs beginnt sich in vielen Ländern zu verselbständigen. Dabei entdeckt man überall von Neuem die schlechte Homogenität der vorhandenen Behand­lungs­fall­gruppen, das heisst: Die Streuung der Kosten innerhalb der Gruppen ist trotz verschiedener Anstrengungen zur Ver­feine­rung immer noch sehr gross.1 Dies führt dazu, dass es in den nächsten Jahren allmählich zu einer Loslösung von den engen Vorgaben der DRG-Konstruktionsprinzipien kommen wird. Letztere hatten bisher insbesondere dort eine grosse Überlebenskraft, wo die Systeme die Basis für die Vergütung bildeten.2

2

Strukturierung

In modernen Systemen werden Hierarchien sicht­bar gemacht, und die Elemente auf den einzelnen Hier­archie­stufen sind benannt. Dies erleichtert die Aggre­gier­bar­keit. Damit wird es auch auf einfache Weise möglich, eine ökonomische Gruppierung als Aggregation einer medizi­nischen Gruppierung zu definieren.

3

3 Zum Diagnosestatus gehören Angaben wie: «Verdacht auf», «Status nach», «dokumentarische Diagnose» usw.

Aus­tritts­daten­satz­erweiterung

Man wird den Aus­tritts­daten­satz, aus dem bis heute im Wesentlichen nur ärztliche Diagnosen und Prozeduren zur Patientenklassifikation verwendet wurden, erweitern und z. B. den Diagnosestatus,3 IPS- und Pflegedaten einbeziehen. Ziel solcher Erweiterungen ist es, weitere kosten­relevante Gruppie­rungs­krite­rien zur Verfügung zu haben.

4

Mehrfach­gruppierung

Man ist neuerdings wieder daran, Konzepte zu entwickeln, um einen Fall gleichzeitig mehre­ren Gruppen zuordnen zu können. Damit wird auch eine korrekte Abbildung von Mehrfach­behand­lungen möglich.

5

Prozessorientierung

Da die Systeme auch zunehmend klinikintern zum Tragen kommen werden, wird man sich vermehrt einer prozessorientieren Sicht öffnen. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis man sich auch mit der Integration der vor- und nachstationären Leistungen auseinandersetzen und ganze Behand­lungs­verläufe abbilden wird (z. B. ausgehend von Konzepten des Disease Manage­ment).

6

Kosten­träger­rechnung

Zur Kosten­kalkulation wird man Pflegetage verwenden, welche mit Daten aus Pflege­aufwand­messungen gewichtet werden. Mittels der Kosten­träger­rechnung und aufbauend auf Behand­lungs­pfaden werden Vorkalkulationen von Behand­lungs­fall­gruppen möglich.

7

Differenzierte Pauschalen

In einem Patienten­klassifi­kations­system mit Mehrfachgruppierung kann die auch Gestaltung von Pauschalen neu angegangen werden. Es stellt sich insbesondere die Frage, ob es Kom­bina­tionen von indikations­bezogenen Fall- und Tages­pauschalen gibt, welche eine risikogerechtere Vergütung ermöglichen.

8

Tafel 1:
Trends der PCS-Entwicklung

Tafel 1: Trends der PCS-Entwicklung

9

 

Quelle: Z I M.

10

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B

Pflege-Modifikationen von Casemix-Berechnungen

11

 

Die Pflege kann zur Modifikation von DRG-Pauschalen entweder nur auf der Seite der Kosten­gewichtung oder auch auf der Seite der DRG-Klassi­fi­kation ansetzen. [Tafel 3]

12

4 Maeder et al. [LEP-Methode 1.1, 1999].

5 EROS [PRN87-de, 1995].

6 Brand et al. [PPR, 1993].

Pflege­aufwand-Messung

Voraussetzung für alle Arten der Modifikation ist die Verfügbarkeit von Daten über den Pflege­aufwand. Dieser kann erhoben werden mit Instrumenten wie LEP («Leistungserfassung in der Pflege)»4, PRN («Projet de Recherche en Nursing)»5 oder evtl. auch PPR («Pflegepersonalregelung»)6. Dadurch wird es möglich, dass die Pflege nicht nur über die An­zahl der Pflegetage in die Berechnung der Kosten­gewichte eingeht, sondern über die Summe der gewichteten Pflegetage.

Die Daten über den Pflege­aufwand werden benötigt, um nachzuweisen, dass die nachfolgend vorgeschlagenen Modifikationen des DRG-Systems auch zu Behand­lungs­fall­gruppen mit unter­schied­lichen Durchschnitts-Kosten führen und dass damit die Streuung der Kosten innerhalb der Gruppen verkleinert werden kann.

13

7 Mit Pflege­diagnosen sind hier nicht Pflege­diagnosen eines bestimmten Systems gemeint, sondern allgemein zusammenfassende, codierbare Aussagen der Pflege über den Patientenzustand.

ICD-10

Es gibt einzelne ICD-10-Codes, die Konzepte enthalten, die auch mit Pflege­diagnosen7 abgebildet werden können. Manche dieser ICD-10-Codes haben einen Einfluss auf die CC-Kategorie von DRGs.

14

 

Es ist deshalb wichtig, festzustellen, welche ICD-10-Codes für die (eigenständige) Pflege relevant sind und somit codiert werden müssen. Dies ist insbesondere dann wichtig, wenn diese Codes unwesentlich für die ärztliche Behand­lung sind und deshalb meist nicht codiert werden.

15

Tafel 2:
Eine Auswahl pflege­relevanter ICD-10-Diagnosen mit potenzieller CC-Einstufung
in den Systemen AR-DRG 4.1, AP-DRG 12.0, AP-DRG 12.0-CH und HCFA-DRG 11.0

16

ICD-10 Bezeich­nung AR-DRG 4.1
CCL chir.
AR-DRG 4.1
CCL med.
AP-DRG 12.0-CH AP-DRG 12.0 HCFA-DRG 11.0 ICD-9
A09 Diarrhoe und Gastroenteritis 2 2 009.-
E64.0 Folgen der Energie- und Eiweissmangelernährung 3, 4 2, 3 (z.T. CC) (269.-)
F00 Demenz bei Alzheimer-Krankheit 2, 3, 4 2, 3 CC 290.1
F01 Vaskuläre Demenz 2, 3, 4 2, 3 CC
(nur F01.0 und F01.1)
CC 290.4
F05 Delir 2, 3, 4 2, 3 293.0, 293.1
F32.2, F32.3 Schwere depressive Episode 2 1, 2 z.T. CC CC, falls psy­cho­tisch 296.-
F50 Essstörungen 2, 3, 4 2, 3 CC
(nur F50.0 und F50.1)
CC
(nur 307.1)
CC
(nur 307.1)
307.1, 307.5
F51 Nichtorganische Schlafstörungen 307.4
H54 Blindheit und Sehschwäche 369.-
I83.0 Varizen der unteren Extremitäten mit Ulzeration («offene Beine») 3 2 454.0
I83.2 Varizen der unteren Extremitäten mit Ulzeration und Entzündung (entzündte «offene Beine») 3 2 CC CC 454.2
L89 Dekubitalgeschwür (Dekubitus) 2 1, 2 MCC MCC CC 707.0
N39.0 Harnwegsinfektion 2, 3, 4 2, 3 CC CC CC 599.0
N39.3 Stressinkontinenz CC 625.6
N39.4 Sonstige näher bezeichnete Harninkontinenz 2, 3 2, 3 CC CC 788.3
R15 Stuhlinkontinenz 2, 4 2, 3 787.6
R32 Nicht näher bezeichnete Harninkontinenz 2, 3 2, 3 CC CC 788.3
R47 Sprech- und Sprachstörungen 1, 2 2 784.5
R54 Senilität 2, 3, 4 2, 3 797
Z43.0 Versorgung eines Tracheostomas 2, 3 1, 2 V55.0
Z63.2 Probleme in Bezug auf: Ungenügende familiäre Unterstützung 2 2 (V60.4)
Z74.0 Eingeschränkte Mobilität
Z74.3 Notwendigkeit der ständigen Beaufsichtigung (V62.8)
Z75.5 Betreuung einer pflegebedürftigen Person während des Urlaubs der An­ge­hö­ri­gen V60.5
Z99.1 Abhän­gig­keit vom Respirator 4 3 MCC MCC CC V46.1
Z99.2 Abhän­gig­keit von Dialyse bei Niereninsuffizienz 2 2 CC V45.1
Z99.3 Abhän­gig­keit vom Rollstuhl (V46.8)
 
 

Quellen: Commonwealth of Australia [AR-DRG-4.1, 1998]: Vol. 3;
Averill et al. [AP-DRG-12, 1994]: App. E+F;
Archibald et al. [AP-DRG-12-CH1, 1998]: App. E+F.

17

 

Anmerkung zu Tafel 2: Eigentlich sollten die ICD-10-basierten Eintragungen in der Spalte «AP-DRG 12.0 CH» identisch sein mit den ICD-9-basierten Eintragungen in der Spalte «AP-DRG 12.0». Insbesondere bei der Demenz bei Alzheimer-Krankheit und bei einem Dekubitus, welcher nicht an den unteren Extremitäten lokalisiert ist, gibt es aber Diskrepanzen.

18

 

(Bei diesem Vorgehen ist noch das Problem zu lösen, dass manche Pflege­diagnosen tagesbezogen sind, währenddem ärztliche Diagnosen den Fall betreffen.)

19

Pflege-Ver­feine­rung

Es ist denkbar, die ärztlich-ökonomisch definierten Basis­fall­gruppen zu akzeptieren, und eine anschliessende Ver­feine­rung nach Ressourcen-Intensität vorzuschlagen, die nicht nur – wie üblich – auf ICD-10-Begleitdiagnosen beruht, sondern auch auf kosten­relevanten Pflege­diagnosen. Dadurch ergäbe sich eine Modifikation der DRG-Klassi­fi­kation auf der Ebene der CC-Kategorien.

20

8 Der Begriff «NRG» wurde bereits in Sermeus [1989] verwendet.

Pflege­kosten­gruppen

Schliesslich könnten aufgrund der jedem Behand­lungs­fall zugeordneten Pflege­diagnosen (und Pflegeziele) se­pa­rate Pflege­kosten­gruppen gebildet werden. (Vgl. Tafel 3. «NRG» steht dabei für «Nursing Related Groups».8)

21

9 Modelle, die eine Zuord­nung von mehre­ren Behand­lungs­fall­gruppen pro Fall vorsehen, sind in der EfP-Erweiterung des französischen GHM-Systems, bei Disease Staging und im PMC-System entwickelt worden. – Vgl. Blum [EfP, 2000]; Gonella et al. [Disease Staging, 1984]; Gonella et al. [DS-ClinCrit, 1994]; Neubauer et al. [PMC-Ergebnisse, 1992].

10 Damit hätte man die Idee des Abteilungs-bezogenen Zürcher «Prozess­leistungs­tarifs» (PLT), welcher Abtei­lungs­fall­pauschalen und Abtei­lungs­tages­pauschalen (= Abtei­lungs­pflege­sätze) vorsieht, DRG-bezogen umgesetzt.

 

Es sind mehre­re Arten von Klassifikationsmodellen denkbar: Entweder könnte immer nur höchstens eine Pflegekosten-Gruppe (und eine DRG) pro Fall zugelassen werden. Alternativ wären auch Modelle konstruierbar, welche mehre­re Pflege­kosten­gruppen und mehre­re DRGs pro Fall erlauben.9 Als Zwischenweg sind Modelle mit einer DRG pro Fall und mehre­ren Pflege­kosten­gruppen pro Tag denkbar.10

22

11 Ein Modell mit Faktoren wurde im EfP-GHM-Modell aufgebaut. Vgl. Patris [EfP/coûts, 2000].

 

Die Kosten­gewichtung würde in all diesen Modellen mit Pflege­kosten­gruppen additiv über Zu- und Abschläge oder multiplikativ mit Faktoren11 erfolgen.

23

Tafel 3:
Potenzielle DRG-Modifikationen der Pflege

Tafel 3: Potenzielle DRG-Modifikationen der Pflege

24

 

Quelle: Nach Fischer [G-DRG/Pflege, 2001].

25

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C

Homogenität von DRGs bezüglich Pflegeaufwand

26

|^·<×>·v|

C.1

Die Viborg-Studie (Mølgaard, 2000)

27

12 Mølgaard [Pflege+DRG, 2000].

13 Das NordDRG-System ist eine skandinavische Nachbildung des ameri­ka­nischen HCFA-DRG-Systems, welches die ganze DRG-Ent­wick­lung auslöste.

 

Bei einer in Viborg (Dänemark) durchgeführten Pflegeaufwandstudie wurden erhoben:12

  • die NordDRG13 des Falles,
  • der Pflege­aufwand aufgrund einer täglichen Pflegekategorisierung.
Die Stichprobengrösse betrug 6'377 Behand­lungs­fälle.

28

14 Murphy et al. [San Joaquin, 1978].

15 Die Berechnung der Pflegekosten erfolgte für jede Schicht einzeln. Die Vorgabezeiten der Pflegeaufwandkategorien wurden dazu zunächst zu Gewichten umgewandelt, wobei der Kategorie 1 in jeder Schicht ein Gewicht von 1.0 zugeteilt wurde. Anschliessend wurden die Kosten der direkten Pflege täglich pro Schicht proportional zur Gewich­tung der gerade behandelten Patienten auf die Behand­lungs­fälle aufgeteilt. Die Pflegezeit wurde so also nicht nur aufgrund des Schwere­grades der aktuellen Patienten, sondern auch ent­spre­chend der auf den Stationen täglich verfügbaren Pflege­kapazi­täten auf die Behand­lungs­fälle aufgeteilt. Die Pflegekosten wurden berechnet, indem die Pflegezeit mit den Kostensätzen je Schicht für die direkte Pflege multipliziert wurde.

 

Jeder Patient wurde täglich einer von fünf Pflegeaufwandkategorien zugeteilt (nach dem ameri­ka­nischen System des «San Joaquin General Hospital»14). Jeder dieser Pflegeaufwandkategorien wurde ein Vorgabezeitwert zugeordnet [Tafel 4]. Die Summe dieser zu Gewichten umgewandelten Zeitwerte ergab einen Indikator für die Pflegekosten pro Fall.15

29

Tafel 4:
Verwendete Pflege­kategorien und Normzeiten

Kat. Bezeich­nung Normzeit Tag Normzeit Spätschicht Normzeit Nacht
1 Minimale Pflege 30 min 20 min 25 min
2 Durchschnittliche Pflege 1 h 30 min 20 min
3 Überdurchschnittliche Pflege 1 h 35 min 50 min 30 min
4 Maximale Pflege 2 h 15 min 1 h 40 min 40 min
5 Ständige Wache/Aufsicht 9 h 10 min 8 h 8 h

30

 

Quelle: Mølgaard [Pflege+DRG, 2000]: 15f+44f.

31

16 Der Varia­tions­koeffi­zient berechnet sich als Standard­abweichung dividiert durch den Mittel­wert. Die Standard­abweichung ist ein Mass für die Streuung der Messwerte. Innerhalb des Bandes «Mittel­wert ± Standard­abweichung» liegen er­war­tungs­gemäss ca. 68 % der Fälle. Innerhalb des Bandes «Mittel­wert ± 2 Standard­abweichungen» liegen er­war­tungs­gemäss ca. 96 % der Fälle.

17 In DRGs mit einem Varia­tions­koeffi­zien­ten von über 1.0 lagen 1'807 der 4'175 Fälle der auf DRGs mit mindestens 30 Fällen reduzierten Stichprobe.

18 Vgl. Fischer [DRG-Systeme, 2000], Abschnitt D.4.2.7: Kostenmässige Homogenität.

 

Für eine weitergehende Analyse reduzierte ich den Datenbestand, um statistisch sinnvolle Aussagen machen zu können: Ich arbeitete nur mit jenen Fällen weiter, welche zu DRGs mit mindestens 30 Behand­lungs­fällen gehörten. Es verblieben 4'175 Fälle. Die An­zahl der Fälle in DRGs der gleichen «CV-Klasse» wurden nun addiert. (In den «CV-Klassen» wurden Fälle gesammelt, welche in DRGs mit ähnlichen Varia­tions­koeffi­zien­ten (CV's)16 lagen. Diese Klassen sind mit einer CV-Schrittweite von 0.1 gebildet worden. Der CV bezieht sich auf den Pflege­aufwand, der in der Studie ausgewiesen wird.)

Tafel 5 zeigt, dass alle Fälle in DRGs mit Varia­tions­koeffi­zien­ten von über 0.5 bezüglich des Pflege­aufwandes liegen. Und viele liegen in DRGs mit einem Varia­tions­koeffi­zien­ten, der sogar grösser als 1.0 ist. Das heisst also, dass viele Behand­lungs­fälle in DRGs liegen, welche eine sehr hohe Streuung aufweisen. Der Anteil solcher Fälle ist mit 43 %17 höher als die Resultate meiner Analyse der Varia­tions­koeffi­zien­ten in verschiedenen DRG-Systemen bezüglich Verweildauern oder Fak­tura­beträ­gen.18 Das bedeutet, dass die Pflegekosten innerhalb der einzelnen DRGs möglicherweise mehr streuen als die übrigen Kosten.

32

Tafel 5:
Variationskoeffizienten von Pflegezeiten innerhalb der NordDRGs

Tafel 5: Variationskoeffizienten von Pflegezeiten innerhalb der NordDRGs

33

 

Quelle: Fischer [Pflege­diagnosen, 1999/2001]: 20.

34

Herausforderung für die Pflege

Es ist für die Pflege eine Chance, dass sie zeigen muss, wie diese Streuungen erklärt werden können. Offensichtlich genügen ärztliche Kriterien dazu nicht. Es müssen Kriterien der Pflege geprüft werden.

35

|^·<×>·v|

D

Verzeichnisse

36

|^·<×>·v|

D.1

Literaturverzeichnis

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AP-DRG-12-CH1
1998
Archibald C, Bouche A, Boucher K, Boucher S, Kenney B, Mullin RL, Nash M, Zukauskas. AP-DRGs – All Patient Diagnosis Related Groups Version 12.0, Adapted for Switzerland, Version 1.0. Definitions Manual. Wallingford (3M-HIS) 1998: 1408 S.

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Fischer W. Das deutsche G-DRG-Projekt und die Pflege. In: BALK-Info 2001/47: 4–7. Internet: http:// www.fischer-zim.ch / artikel / GDRG-Und-Pflege-0011-BALK.htm.

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Sermeus W. «Nursing Related Groups»: Une Recherche en Cours. Nouveaux Critères pour la Classification des Patients. In: Krankenpflege 1989/7: 60–63.

57

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