Fischer: NordDRG - Nordic Diagnosis Related Groups (Skandinavien).

Z I M   «DRGs und verwandte PCS» (Version 1.24) Kapitel E.2       März 2000
Letzte Änderung: 02.04.2003


E.2
NordDRG
Nordic Diagnosis Related Groups
(Skandinavien)

Wolfram Fischer

Zentrum für Informatik und wirtschaftliche Medizin
CH-9116 Wolfertswil SG (Schweiz)
http://www.fischer-zim.ch/


Kapitel E.2 aus:
Diagnosis Related Groups (DRGs) und verwandte Patientenklassifikationssysteme
Kurzbeschreibungen und Beurteilung

      
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DRGs und verwandte PCS
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Inhaltsverzeichnis

 

 

E.2 NordDRG (Skandinavien) 1

 

E.2.1 Zweck 2

 

E.2.2 Besondere Systemmerkmale 4

 

E.2.3 Abkürzungen 6

 

E.2.4 Kurzbeschreibung 8

 

E.2.5 Verwendbare Codierungssysteme 12

 

E.2.6 Zur NordDRG-Entwicklungsgeschichte 14

 

E.2.7 Gruppenzuweisung 17

 

E.2.8 NordDRG-Hierarchieebenen 26

 

E.2.9 Zugänglichkeit 28

 

E.2.10 Ausgewählte Internet-Adressen 30

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E.2

 

NordDRG (Skandinavien)

1

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E.2.1

 

Zweck

2

Nord

 

  • Kranken­haus­finan­zierung (meist via Budget).

3

   

 

 

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E.2.2

 

Besondere Systemmerkmale

4

Nord

 

  • Das Gruppie­rungs­programm basiert auf auf Entschei­dungs­tabellen (und nicht wie üblich auf Entschei­dungs­bäumen).
  • In der Groupersoftware wurden Programme und Daten konsequent getrennt.

5

   

 

 

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E.2.3

 

Abkürzungen

6

Nord

 

Abk. Bezeich­nung
NCCD Nordic Centre for the Classification of Diseases
NCSP Nomesco Classification of Surgical Procedures
NOMESKO Nordic Medico-Statistical Committee
YAGG Yet Another Generic Grouper

7

   

 

 

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E.2.4

 

Kurzbeschreibung

8

Nord

HCFA-DRG-12-Emulation

Die Länder Skandinaviens entwickelten seit 1995 gemein­sam den NordDRG-Grouper, welcher das HCFA-DRG-System der Version 12.0 emuliert. Mit dieser Arbeit wurde der Weg geebnet für die Wartung und Weiter­entwick­lung einer DRG-Version, welche den nationalen Bedürfnissen in differenzierter Weise Rechnung tragen kann. An der Ent­wick­lung beteiligt sind Dänemark, Finnland, Norwegen und Schweden. Genutzt wird das System zusätzlich auch von Island.

9

 

ICD-10 und NCSP

Seit mindestens 1999 setzen die beteiligten Länder zur Codierung der Diagnosen die ICD-10 und für Prozeduren die neuentwickelte «Nordic Classification of Surgical Procedures» (NCSP) ein.

10

1 Im elektronischen NordDRG-Manual werden zwar wieder Entschei­dungs­bäume dargestellt; gruppiert und gewartet wird aber nach wie vor mit Hilfe von Entschei­dungs­tabellen.

 

Entschei­dungs­tabellen

Der NordDRG-Grouper benutzt anstelle von Entschei­dungs­bäumen Entschei­dungs­tabellen und ist dadurch transparenter als die ameri­ka­nischen DRG-Systeme.1

11

   

 

 

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E.2.5

 

Verwendbare Codierungssysteme

12

Nord

Tafel 1:
Codierungssysteme im NordDRG-System

  Nord­DRG 2000
Diagnosen ICD-10
Prozeduren NCSP

13

   

 

 

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E.2.6

 

Zur NordDRG-Entwicklungsgeschichte

14

Nord

 

Infolge der in ICD-10 und NCSP vorliegenden Ausgangsdaten konnten die ameri­ka­nischen Gruppie­rungs­programme nicht direkt angewandt werden. Man behalf sich zunächst mit Übersetzungstabellen für Diagnose- und Operationscodes, was aber auf die Länge unbefriedigend war.

15

   

1995 wurde das gemein­same Nordic Medico-Statistical Commitee (NOMESKO) beauftragt, ein eigenes Gruppie­rungs­programm zu entwickeln: den NordDRG-Grouper. In der ersten Etappe wurden die damalige Version 12.0 der HCFA-DRG emuliert.

16

   

 

 

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E.2.7

 

Gruppenzuweisung

17

Nord

Basisdaten

Die Zuweisung mittels YAGG basiert auf einem einheitlichen Zuweisungsalgorithmus. Zur Gruppierung werden zunächst die üblichen Basisdaten verwendet, d. h. also:

  • Diagnosen
  • Prozeduren
  • Alter
  • Ge­schlecht
  • Austrittsstatus

18

 

Intermediäre Variablen

Hinzu kommen nun systematisch generierte, intermediäre Variablen wie:

  • Haupt­kate­gorie (MDC)
  • Diagnosekategorie (DGCAT)
  • Diagnoseeigenschaften (PDGPROP, DGPROP1 bis DGPROP4)
  • Prozedureneigenschaften (PROCPROP)
  • Vorliegen einer Prozedur mit Operationssaalbenutzung (OP)
  • Vorhandensein einer Komplikation (COMPL)
  • . . .

19

 

Entschei­dungs­tabelle

Die DRG-Zuteilung erfolgt über eine Entschei­dungs­tabelle. Darin sind die insgesamt (ca.) 14 Variablen als Spaltenüberschriften eingetragen.

Die Zuweisung erfolgt somit anhand eines einheitlichen Schemas. Damit gewann man an Transparenz. Interessant ist, dass nun eine manuelle DRG-Zuord­nung auf diese Weise prinzipiell möglich wird. Allerdings wird im NordDRG-Handbuch erwähnt, dass dies infolge der Komplexität der originalen DRG-Zuweisungslogik eine etwas mühselige Fleissarbeit ist.

20

 

YAGG

Das Gruppie­rungs­programm erhielt den Namen «YAGG» («Yet Another Generic Grouper»). Dieser Name wurde in Anspielung auf den aus dem Unix-System be­kannten «yacc» («yet another compiler compiler») gebildet. Damit wurde auf die Flexibilität des Systems hingewiesen: Mit dem YAGG soll es nämlich auch möglich sein, relativ beliebige andere Patienten­klassifi­kations­systeme abzubilden.

21

 

Trennung von Programmen und Daten

Die Datentabellen mit den Code-Zuord­nungen werden se­pa­rat vom Gruppie­rungs­programm verwaltet. Dies ermöglicht es, die Wartung der Klassi­fi­kation und jene der Software verschiedenen Institutionen zu übertragen. Ausserdem ist erleichtert dieses Konzept den Einsatz anderer Codie­rungs­systeme sehr.

22

2 Vgl. NCCD [NordDRG-Principles, 2000].

 

Gruppierungstabellen

Insgesamt basiert das NordDRG-System auf 7 Tabellen, die der Gruppierung dienen, und 6 weiteren Tabellen mit Listen von Bezeich­nungen (in den nationalen Sprachen und in Englisch).2

23

Tafel 2:
Steuertabellen des NordDRG-Groupers

  Inhalt Name
Tabelle 1 Zuweisung von DRGs aufgrund der (ca.) 14 Entscheidungsvariablen «DRGLOGIC»
Tabelle 2a+b Zuweisung von Eigenschaften zu den Diagnosen «DG0», «DG1»
Tabelle 3a+b Zuweisung von Eigenschaften zu den Prozeduren «PROC0», «PROC1»
Tabelle 4 Definitionen und Bezeich­nungen der Komplikationen «COMPL.CAT»
Tabelle 5 Ausschlussliste der Komplikationen «COMPL.EXCL»

24

Tafel 3:
Basistabellen des NordDRG-Groupers

  Inhalt Name
Tabelle 6 Bezeich­nungen der DRGs und MDCs «DRGNAMES»
Tabelle 7 Bezeich­nungen der Diagnosekategorien «DG CATEG»
Tabelle 8 Bezeich­nungen der Diagnoseeigenschaften «DG PROP»
Tabelle 9 Bezeich­nungen der Hauptdiagnoseeigenschaften «PRIN DG PROP»
Tabelle 10 Bezeich­nungen der Prozedureneigenschaften «PROC PROP»
Tabelle 11 Bezeich­nungen zu den Fehlercodes «RTC»

25

   

 

 

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E.2.8

 

NordDRG-Hierarchieebenen

26

Nord

 

Die Hier­archie­ebenen im NordDRG-System sind die gleichen wie im HCFA-DRG-System (vgl. die ent­spre­chende Tafel zum HCFA-DRG-System.)

27

   

 

 

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E.2.9

 

Zugänglichkeit

28

3 Stand Ende März 2000: Beta-Version (β.2).

Nord

Internet

Das komplette Handbuch ist im Internet zugänglich: http:// www.nordcase.org / eng / norddrg _ manuals / versions /.3

29

   

 

 

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E.2.10

 

Ausgewählte Internet-Adressen

30

Tafel 4:
Internet-Adressen Nord-DRG

31

Bezeich­nung Internet-Adresse Bemer­kungen
Behörden NordDRG-Partner http:// norddrg.kuntaliitto.fi / manual / norddrg_copyright.htm
Ent­wick­lung und Wartung NCCD Nordic Centre for the Classification of Diseases http:// www.pubcare.uu.se / nordwho / main.htm
NOMESKO Nordic Medico-Statistical Committee http:// www.nom-nos.dk / nomesco.htm
NordDRG-Expertenforum http:// www.norddrg.net / norddrgforum /
Firmen Datawell Oy http:// www.well.fi / Software: YAGG
Literatur NordDRG Nordic Diagnosis Related Groups http:// www.nordcase.org /
Manual NordDRG Manual System http:// www.nordcase.org / eng / norddrg _ manuals / versions /
 

Nord

 

 

 

 

Literaturverzeichnis

 
 
NCCD
NordDRG-Principles
2000
Nordic Centre for the Classification of Diseases. The Principles of NordDRG. The Assignement Process. 2000. Internet: http:// norddrg.kuntaliitto.fi / manual / chapter %20 3.htm.

32

Z I M  -  Zentrum für Informatik und wirtschaftliche Medizin
CH-9116 Wolfertswil (SG), Steigstrasse 12, Schweiz
E-Post: , Tel: +41 71 3900 444

 
 
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Fundstelle = http://www.fischer-zim.ch/text-pcssa/t-ga-E2-System-NDRG-0003.htm
( Letztmals generiert: 10.01.2012 )