Z I M «DRGs und verwandte PCS» (Version 1.24) Kapitel F |
März 2000
Letzte Ergänzung: 05.12.2000 |
F
|
Wolfram Fischer
Zentrum für Informatik und wirtschaftliche Medizin
CH-9116 Wolfertswil SG
(Schweiz)
http://www.fischer-zim.ch/
Kapitel
F aus:
Diagnosis Related Groups (DRGs) und verwandte Patientenklassifikationssysteme
Kurzbeschreibungen und Beurteilung
|
|
|
|
|
F |
Zusammenfassende Beurteilung |
1 |
||
F.1 |
Tabellarische Zusammenfassung der Beurteilung |
2 |
||
- |
Zusammenfassende Beurteilung |
In den folgenden Evaluationstabellen wurde versucht, einzelne Aspekte der Patientenklassifikationssysteme vergleichend zu beurteilen. Dies ist eine subjektive Bewertung. Es ging dabei insbesondere um die Darstellung des Vergleiches der einzelnen System. Die Tabellen sind deshalb auch zu lesen nach dem Muster: «Das System X wurde in Punkt A (viel) besser / (viel) schlechter bewertet als das System Y.» |
3 | |
Die verwendete Skala reicht von 5 bis 1.
Damit werden die folgenden Beurteilungen ausgedrückt:
|
4 | |||
Zur verfeinerten Bewertung wurden drei Zwischenstufen eingeführt. Sie lauten (z.B. zwischen 3 und 4): «3-», «3-4» und «-4». |
5 | |||
Gewichtung |
In der letzten Spalte wird als «Gew. in %» die Gewichtung angegeben, welche zur Berechnung der Gesamtbewertung verwendet wurde. |
6 | ||
1 Fischer [DRGs im Vergleich, 1999]: 134–136. |
Gegenüber der 4-teiligen Evaluationstabelle aus dem vorgegangenen Gutachten1 ist diese Tabelle neu geordnet worden. Einige Bewertungen wurden modifiziert, um bei der vergrösserten Anzahl von betrachteten Systemen immer noch korrekte Vergleichswerte zu haben. Gewisse Werte wurden – statt wie bisher geschätzt – aufgrund anderer Werte berechnet. |
7 | ||
Tabellenaufbau |
Im ersten Teil geht es um die PCS-Konstruktion, im zweiten um den PCS-Inhalt. Die Bewertungen wurden zum Teil aufgrund neuerer Erkenntnisse angepasst. Die Bewertungen im dritten Teil zur PCS-Nutzung wurden aufgrund der Bewertungen der vorangegangenen Teile berechnet. In Kapitel «F.4» wird beschrieben, welche Bewertungen dabei im Einzelnen einbezogen wurden. |
8 |
Tafel 1: |
9 |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Tafel 2: |
10 |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
Tafel 3: |
11 |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Tafel 4: |
12 |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Tafel 5: |
13 |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
- |
Kommentar |
Die Gesamtbewertung der Systeme weist eine nur kleine Bandbreite auf. Systeme mit differenzierter und/oder durchgehender CC-Einteilung und anderen Ansätzen zur Mehrdimensionalität weisen geringfügig bessere Werte auf. |
14 |
F.2 |
Beurteilungen zur PCS-Konstruktion |
15 |
|||
F.2.1 |
Trennbarkeit der Elemente: Gruppeneinteilung / Algorithmen zur Kennzahlenkalkulation / Kennzahlen |
16 |
|||
- |
Fragestellung |
Ist das Patientenklassifikationssystem so konstruiert, dass gut einzelne Elemente übernommen werden können? |
17 | ||
Beurteilung |
Bei allen beurteilten Systemen lässt sich die Gruppeneinteilung gut von den übrigen Komponenten unterscheiden. |
18 | |||
|
|||||
F.2.2 |
Abbildung der Multimorbidität |
19 |
|||
- |
Fragestellung |
Wie werden Begleiterkrankungen oder Komplikationen abgebildet? Wird unterschieden zwischen Begleiterkrankungen oder Komplikationen unterschiedlicher Schwere? Gelten definierte Diagnosen generell als Begleiterkrankungen oder Komplikationen oder sind spezifische Begleiterkrankungen oder Komplikationen pro Behandlungsfallgruppe definiert? |
20 | ||
Hinweis |
Je schlechter die Multimorbidität abgebildet wird, desto wichtiger sind griffige Ausreisserregeln! |
21 | |||
HCFA |
Im HCFA-DRG-System gibt es nur zwei CC-Stufen: Mit und ohne wesentliche Begleiterkrankungen oder Komplikationen. – Altersunterscheidungen gibt es nur für gewisse pädiatrische Behandlungen. |
22 | |||
2 Ausnahmen von der Definition von CC-Stufen im RDRG-System:
|
RDRG |
Im RDRG-System werden durchgehend 3 CC-Stufen bei den medizinischen Fällen und 4 CC-Stufen bei den chirurgischen Fällen verwendet. Dies erhöht die Transparenz und erlaubt vielfältigere Aggregationen.2 |
23 | ||
AP |
Das APDRG-System arbeitet mit 3 CC-Stufen. Sie werden aber (a) nicht durchgehend und (b) auf unterschiedlichen Hierarchiestufen angewandt. Während die ersten beiden Stufen – «keine Begleiterkrankung oder Komplikation» bzw. «wesentliche Begleiterkrankung oder Komplikation» – auf der Ebene der (unbenannten) Basis-APDRG geführt werden, wurden für schwerwiegende Begleiterkrankungen oder Komplikationen («MCCs») auf der Ebene der Hauptkategorien Sammel-APDRGs eingeführt. |
24 | |||
APR |
Die durchgehend 4-stufige CC-Einteilung des APR-DRG-Systems verbessert die Abbildung der Multimorbidität. Allerdings können aus einer zugeteilten CC-Stufe keine Rückschlüsse auf deren klinische Bedeutung gezogen werden. |
25 | |||
IAP |
Die durchgehend 3-stufige CC-Einteilung des IAP-DRG-Systems verbessert die Abbildung der Multimorbidität. Die CC-Stufen haben aber – wie beim APR-DRG-System – keine direkte klinische Bedeutung. |
26 | |||
GHM |
Das GHM-System kennt – wie das APDRG-System – 3 CC-Stufen, die nicht durchgehend und ebenfalls auf unterschiedlichen Hierarchieebenen angewandt werden. Zusätzlich existiert noch bei einer ganzen Reihe von Behandlungsfallgruppen die aus den älteren Versionen des HCFA-DRG-Systems bekannte Alters-Unterteilung für Rentner. Vereinzelt wurden zusätzliche Altersstufen eingeführt. |
27 | |||
AR |
Im ARDRG-System gibt es zwar fünf CC-Stufen, die dem Behandlungsfall auf eine ausgeklügelte Weise zugewiesen werden können. Die Basis-AR-DRGs werden jedoch nicht durchgehend und wenn, dann oft nur an einer, manchmal an zwei und vereinzelt an drei Stellen nach der Schwere der Begleiterkrankungen oder Komplikationen unterteilt. Zum Beispiel heisst es: «DRG mit schwerwiegenden oder sehr schwerwiegenden Begleiterkrankung oder Komplikation» und «DRG ohne schwerwiegenden oder sehr schwerwiegenden Begleiterkrankung oder Komplikation». |
28 | |||
LDF |
Im LDF-System wird die Multimorbidität nicht wie in DRG-Systemen üblich mit Hilfe von CC-Listen gelöst. Zusätzliche Diagnosen werden nur in selteneren Fällen zur Differenzierung gebraucht. |
29 | |||
|
|||||
F.2.3 |
Abbildung von Mehrfachbehandlungen |
30 |
|||
- |
Fragestellung |
Wie werden chirurgische und/oder medizinische Mehrfachbehandlungen während eines einzigen Krankenhausaufenthaltes abgebildet? |
31 | ||
DRG |
DRG-Systeme kennen die Berücksichtigung von Mehrfachbehandlungen nicht. (Dies wird teilweise und indirekt über die Berücksichtigung der Multimorbidität kompensiert.) |
32 | |||
|
GHM |
Im GHM-System wird wie bei den DRG-Systemen eine Prozedur – sofern vorhanden – als relevante Prozedur ausgewählt. Die anderen Prozeduren werden ignoriert, ausser wenn es sich um Mehrfachleistungen handelt, die verschiedene Hauptkategorien betreffen und die auf einer einzigen Abteilung erbracht worden sind. Unter diesen Umständen wird der Behandlungsfall nicht gruppiert, sondern der Fehlergruppe 901 zugewiesen.3 |
33 | ||
LDF |
Im LDF-System werden chirurgische Mehrfachbehandlungen zusätzlich gewichtet (durch Addition der «Leistungskomponenten»). Medizinische Mehrfachbehandlungen werden normalerweise nicht zusätzlich gewichtet. |
34 |
F.2.4 |
Hierarchisierung / Aggregierbarkeit |
35 |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
- |
Fragestellung |
Ist das Patientenklassifikationssystem so konstruiert, dass die erzeugten Kategorien einfach und vielfältig aggregiert werden können? Sind auch Aggregationen möglich, die nicht nur entlang der hierarchischen Struktur Zusammenfassungen vornehmen? |
36 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Erläuterung |
Eine typische Aggregation dieser Art ist z. B. die Gegenüberstellung aller Patienten innerhalb einer Hauptkategorie mit und ohne Begleiterkrankungen oder Komplikationen. |
37 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
HCFA |
Im HCFA-DRG-System werden nur teilweise zwei CC-Stufen geführt. Auch Alterssplits sind nicht systematisch gemacht worden. Die Nummerierung ist historisch gewachsen; Aggregationen zu chirurgischen oder medizinischen Sub-Hauptkategorien und zu Hauptkategorien müssen mit Hilfe von zusätzlichen Verzeichnissen gemacht werden. |
38 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
AP |
Im APDRG-System wurden drei unterschiedliche Hierarchisierungskonzepte verwendet:
|
39 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Im APDRG-System ist folglich eine Aggregation nach CC-Stufen nicht möglich wegen den Sammel-DRGs mit schwerwiegenden Begleiterkrankungen oder Komplikationen («MCC») auf der Ebene der Hauptkategorien («MDC»). Dies erschwert auch Vergleiche mit den anderen DRG-Systemen. |
40 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
GHM |
Die GHMs sind – infolge der Separierung der schwerwiegenden Begleiterkrankungen oder Komplikationen auf der Ebene der Hauptkategorien und zusätzlich infolge der andersartigen Struktur der Ein-Tages-Fälle «CM 24» – nicht nach CC-Stufen aggregierbar. Alterssplits wurden nicht systematisch gemacht. |
41 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
AN |
Das ANDRG-System verwendet – wie das APDRG-System – Sammel-DRGs mit schwerwiegenden Begleiterkrankungen oder Komplikationen («MCCs») auf der Ebene der Hauptkategorien («MDCs»). |
42 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
AR |
Das ARDRG-System macht zwar nicht systematische Unterteilungen nach Schweregrad oder Alter, besitzt jedoch ein Nummerierungssystem, das die hierarchische Struktur widerspiegelt und somit Aggregationen vereinfacht. |
43 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
Eine mehrdimensionale Gliederung wird zwar von den System-Konstrukteuren nicht propagiert, könnte aber folgendermassen aufgebaut werden:
|
44 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Aus dieser Sicht sind die 661 ARDRGs bereits eine Zusammenfassung der Behandlungsfallgruppen mit ähnlichen Kosten, also eine Aggregation aus ökonomischer Sicht. Mit der oben dargestellten Strukturierung werden auch andere Arten der Aggregation ermöglicht. |
45 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Tafel 6: |
46 |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
- |
Altersstufen |
Obwohl die meisten der untersuchten Patientenklassifikationssysteme Alterssplits kennen, ist eine direkte Aggregation der Behandlungsfallgruppen nach Alterstufen nicht möglich, denn die Alterssplits gelten in allen Patientenklassifikationssystemen jeweils nur für einzelne Basisfallgruppen. (Vgl. Tafel 6) – Eine Aggregation nach Alterstufen auf beliebiger Hierarchieebene ist jedoch immer möglich durch die Bildung einer getrennten, zusätzlichen Klassifikationsdimension «Altersstufe». |
47 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
F.2.5 |
Transparenz der Gruppenzuteilung |
48 |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
- |
Fragestellung |
Ist das Patientenklassifikationssystem so aufgebaut, dass die Gruppenzuteilung von den Anwendern verstanden wird? Kann sie manuell nachvollzogen werden? |
49 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
DRG |
Bei den DRG-Systemen ist es infolge der Ausnahmen von der MDC-Zuteilung («PreMDC»), der Kriterien zur Bestimmung von Polytraumata, der speziellen Regeln für die Eingruppierung in der HIV-Hauptgruppe, der globalen CC-Liste und der CC-Diagnosen-bezogenen CC-Ausnahmelisten, der Prozedurenhierarchien und der in einzelnen Entscheidungswegen zum Teil zusätzlich eingebauten Entscheidungskriterien nicht immer ganz trivial, einen präzisen Einblick in die Gruppenzuteilung zu gewinnen. |
50 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Nord |
Dem NordDRG-Grouper liegen Entscheidungstabellen und nicht – wie üblicherweise – Entscheidungsbäume zugrunde. |
51 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
RDRG |
Das RDRG-System verwendet im Vergleich zum HCFA-DRG-System pro Basis-RDRG je drei zusätzliche, Basis-RDRG-spezifische CC-Listen und CC-Ausnahmelisten. Dadurch ist es etwas schwieriger geworden, die Übersicht zu behalten. |
52 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
AP |
Das APDRG-System verwendet im Vergleich zum HCFA-DRG-System zusätzliche CC-Listen, nämlich die globale MCC-Liste und die CC-Diagnosen-spezifischen MCC-Ausnahmelisten. |
53 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
4 Die Namen dieser Listen wurden zugleich als Merkmale für die einzelnen Diagnosen und Prozeduren verwendet und vereinfachten damit die Konstruktion des Gruppierungsprogrammes. |
GHM |
Bezüglich der Komplexität ist das GHM-System mit dem APDRG-System zu vergleichen. Die Dokumentation enthält jedoch einige Hilfen, die das System übersichtlicher machen. Dazu gehört die Zusammenfassung und Benennung von im Gruppierungsprozess mehrfach verwendeten Diagnose- und Prozedurenlisten.4 Eine weitere Hilfe ist die übersichtliche und zusammenhängende Darstellung des Entscheidungsbaumes in einem separaten Band der Dokumentation.5 |
54 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
LDF |
Im LDF-System gibt es eine n:1-Zuordnung von Prozeduren (MEL's) und Diagnosen zu MEL- bzw. HDG-Gruppen. Diese können konstruktionstechnisch mit den in den DRG-Systemen als Basisfallgruppen («Adjacent DRGs») bezeichneten Kategorien verglichen werden. Erst die letzte Stufe der Aufteilung in die einzelnen LDFs ist bei manchen Gruppen ein klein wenig schwieriger nachzuvollziehen, denn hier braucht es einzelne Hilfstabellen. – Zusätzlich zur LDF-Bestimmung kommt noch die Zählung der IPS-Tage und die jährlich einmalige Berechnung der Kategorie der Intensivpflegestation. |
55 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
F.2.6 |
Anpassbarkeit im Zeitverlauf |
56 |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
- |
Fragestellung |
Kann das System – aus europäischer Sicht – gut an die Erfordernisse neuer medizinischer Entwicklungen angepasst werden? |
57 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Erläuterung |
Die Anpassbarkeit ist einerseits davon abhängig, wie einfach und transparent das System implementiert ist, und andererseits davon, ob das System für den hiesigen Markt bestimmt ist oder ob es selbst gewartet werden kann. |
58 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
HCFA |
Das HCFA-DRG-System ist mässig komplex und kann – wie in Skandinavien mit dem NordDRG-System demonstriert wurde – selbst den eigenen Bedürfnissen angepasst werden. |
59 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Nord |
Das NordDRG-System ist eine informatisch gut durchdachte Aufbereitung des HCFA-DRG-Systems. Anpassungen können nun etwas leichter nachgeführt werden. |
60 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
RDRG |
Das RDRG-System passt sich in seiner Entwicklung immer direkt dem HCFA-DRG-System an. Es ist ganz amerikanisch ausgerichtet. Wünsche aus Europa könnten nur dann integriert werden, wenn eine – mit der Zeit unabhängige – europäische RDRG-Fassung geschaffen würde. |
61 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
AP |
In Hinblick auf die Integration neuer Codes ist das APDRG-System verglichen mit dem HCFA-DRG-System nicht sehr viel komplexer. Das System ist aber – da es in den USA eine gewisse Verbreitung gefunden hat – momentan noch gebunden an die dortige Entwicklung. Es ist denkbar, eine europäisierte Variante zu schaffen; sinnvoller wäre es allerdings, dazu das IAP-DRG-System heranzuziehen. |
62 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
APR |
Das APR-DRG-System ist – insbesondere in Bezug auf die CC-Einstufung – ein recht komplexes System, das bisher fast ausschliesslich in den USA angewandt wurde. Eine europäisierte Variante anfertigen und warten zu lassen wäre sehr aufwändig. |
63 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
IAP |
Das IAP-DRG-System ist auf Mehrsprachigkeit und «EU-Kompatibilität» hin angelegt. Es scheint ein flexibleres System zu werden, als das APDRG-System es ist. Es kann erwartet werden, dass Wünschen aus dem europäischen Raum Beachtung geschenkt wird. |
64 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
GHM |
Bezüglich der Komplexität ist das GHM-System mit dem APDRG-System zu vergleichen. Das GHM-System ist noch nicht im gleichen Reifestadium, wie das APDRG-System und deshalb noch formbarer. Momentan aber wird das GHM-System aus französischer Sicht und vor dem Hintergrund der Budgetbeurteilung – und nicht direkt zur Krankenhausfinanzierung – weiter entwickelt. |
65 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
AR |
Das ARDRG-System ist von den benutzten Codierungssystemen her und auch von der Anwendung her momentan ganz auf Australien bezogen. Ansonsten sind die Basis-AR-DRGs relativ flexibel; die CC-Einstufung und eine Änderung der dazugehörigen Relationen ist jedoch anspruchsvoll. |
66 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
LDF |
Das LDF-System kann dank seinem einfachen, recht modular gehaltenen Aufbau auch relativ einfach neuen Entwicklungen angepasst werden. |
67 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
F.2.7 |
Verwendbarkeit anderer Diagnose-Codierungssysteme |
68 |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
- |
Fragestellung |
Ist das Gruppierungsprogramm leicht anpassbar zur Gruppierung von Daten, die mit anderen Diagnose-Codierungssystemen codiert sind? Ist das Gruppierungsprogramm insbesondere leicht an ICD-10-Daten anpassbar, bzw. ist es bereits angepasst? |
69 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
HCFA |
Das HCFA-DRG-System kann nur Diagnosen verarbeiten, die mit ICD-9-CM/1 codiert worden sind. Zur Verwendung mit anderen Codierungssystemen sind Konversionstabellen erforderlich. |
70 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Nord |
Die Entscheidungstabellen des NordDRG-Groupers basieren für die Diagnosen auf ICD-10. Dank der konsequenten Trennung von Programm und Daten könnten andere Codierungssysteme gut integriert werden. |
71 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
RDRG |
Das RDRG-DRG-System kann nur Diagnosen verarbeiten, die mit ICD-9-CM/1 codiert worden sind. Zur Verwendung mit anderen Codierungssystemen sind Konversionstabellen erforderlich. |
72 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Für deutsche Daten ist die RDRG-Gruppierung von der Firma Internova, Frankfurt, möglich gemacht worden. |
73 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
AP |
Der APDRG-Grouper wurde für Wales und für die Schweiz auf der Basis von ICD-10 anstelle von ICD-9-CM/1 implementiert. Für Deutschland existiert eine Version, die ICD-9 anstelle von ICD-9-CM/1 und ICPM anstelle von ICD-9-CM/3 verarbeiten kann. |
74 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
APR |
Das APR-DRG-System kann nur Diagnosen verarbeiten, die mit ICD-9-CM/1 codiert worden sind. Zur Verwendung mit anderen Codierungssystemen sind Konversionstabellen erforderlich. |
75 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
IAP |
Das IAP-DRG-System ist – gemäss Ankündigungen des Produzenten 3M – von Anfang an darauf angelegt, Diagnose-Daten, die mit verschiedenen Codierungssystemen codiert worden sind, zu verarbeiten. |
76 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
GHM |
Das GHM-DRG-System verwendet eine landesspezifische Fassung der ICD-10, die CIM-10. |
77 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
AR |
Das AR-DRG-System verwendet eine landesspezifische Fassung der ICD-10, die ICD-10-AM. |
78 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
LDF |
Das LDF-System basiert auf einer landesspezifischen Anpassung der ICD-9. – In Kärnten wurde ab 1.1.1999 die ICD-10 im Rahmen eines Pilotprojekts eingeführt. |
79 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
F.2.8 |
Verwendbarkeit anderer Prozeduren-Codierungssysteme |
80 |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
- |
Fragestellung |
Ist das Gruppierungsprogramm leicht anpassbar zur Gruppierung von Daten, die mit anderen Prozeduren-Codierungssystemen codiert sind? |
81 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Erläuterung |
Systeme, welche als Ausgangsdaten nicht Prozedurendaten verarbeiten können, die mittels ICD-9-CM/3 codiert worden sind, werden etwas schlechter eingestuft, da eine Transcodierung eines lokal verwendeten Systems in ein anderes lokal verwendetes Codierungssystem eher aufwändiger ist als die Transcodierung nach ICD-9-CM/3. |
82 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Hinweis |
(Vgl. auch die Einträge oben betreffend der verwendbaren Diagnose-Codierungssysteme.) |
83 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Nord |
Die Entscheidungstabellen des NordDRG-Groupers basieren für die Prozeduren auf der nordischen Prozedurenklassifikation NCSP. |
84 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
RDRG |
Für deutsche Daten ist die RDRG-Gruppierung von der Firma Internova, Frankfurt, möglich gemacht worden. |
85 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
LDF |
Die Prozeduren werden im LDF-DRG-System mit dem landesspezifischen Codierungssystem MEL codiert. |
86 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
F.2.9 |
Adäquate Definition des «Falles» |
87 |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
- |
Fragestellung |
Baut das Patientenklassifikationssystem auf einer praktikablen und genügend präzisen Definition der Behandlungseinheit «Fall» auf? Wurde die Falldefinition so gewählt, dass deswegen nicht starke zusätzliche Streuungen der Behandlungskosten entstehen? |
88 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
- |
Kurzformel |
Die untersuchten Patientenklassifikationssysteme gehen von einer adäquaten Falldefinition aus. Die Kurzformel dazu lautet «Eintritt bis Austritt». |
89 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
Fehlende Charakterisierung |
Dies allein ist aber keine adäquate Falldefinition, denn der in diesem Zeitraum stattfindende Ausschnitt aus dem Behandlungsverlauf ist inhaltlich schlecht charakterisiert. Auf diese Weise ist z. B. nicht festgehalten:
|
90 | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Übergeordnetes Vergütungssystem |
Einige Vergütungssysteme gehen diese Fragen teilweise an, oftmals aber nicht in systematischer Weise. |
91 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
6 Vgl. Fischer [PCS, 1997]: 55-61. |
Zeitliche Strukturierung und Aufenthaltsart als separate Dimensionen |
Idealerweise würden die zeitliche Strukturierung (Behandlungsabschnitte, Behandlungsphasen) und die Aufenthaltsart (stationär, teilstationär, ambulant) als separate Dimension erhoben. Den Behandlungsfallgruppen müssen dann in Abhängigkeit dieser zusätzlichen Dimensionen Kostengewichte zugeteilt werden. Um den Aufwand zu beschränken, könnte dies in modularer Weise geschehen.6 |
92 |
F.3 |
Beurteilungen zum PCS-Inhalt |
93 |
|||
F.3.1 |
Anwendbarkeit im akutstationären Bereich |
94 |
|||
- |
Fragestellung |
Kann das Patientenklassifikationssystem im ganzen stationären Akutbereich angewendet werden? |
95 | ||
- |
Die untersuchten Patientenklassifikationssysteme sind explizit für den stationären Akutbereich geschaffen worden. |
96 | |||
Einschränkungen, da MDS-basiert |
Dass sie sich trotzdem nicht in idealerweise für diesen Bereich eignen, hängt damit zusammen, dass infolge der ausschliesslichen Verwendung von Daten aus dem sehr knapp gehaltenen minimalen Austrittsdatensatz nicht genügend umfassende kostenrelevante Kriterien zur Definition der Behandlungsfallgruppen zur Verfügung stehen. |
97 | |||
|
|||||
F.3.2 |
Anwendbarkeit im teilstationären Akutbereich |
98 |
|||
- |
Fragestellung |
Kann das Patientenklassifikationssystem auch für teilstationäre Akutbehandlungen angewendet werden? |
99 | ||
DRG |
Die amerikanischen DRG-Systeme wurden nicht für den teilstationären Bereich geschaffen. |
100 | |||
7 Die wiederaufgenommenen Basis-IAP-DRGs waren:
|
Aus diesem Grund werden Operationen, die in den überwiegenden Fällen tageschirurgisch durchgeführt werden, aus der DRG-Liste gestrichen. (In diesem Zusammenhang mussten bei der Vorbereitung des IAP-DRG-Systems, das für den europäischen Raum gedacht ist, einige Basisfallgruppen, die im APR-DRG-System ausgemerzt worden waren, wieder eingeführt werden.)7 |
101 | |||
GHM |
Hauptkategorie «CM 24» |
Im GHM-System wurde schon früh eine spezielle Hauptkategorie für teilstationäre Fälle geschaffen («CM 24»). Sie wird aber stark diskutiert und man bemüht sich um Verbesserungen. |
102 | ||
AR |
Ein-Tages-Fälle |
Im ARDRG-System wird die Variable «Ist ein Ein-Tages-Fall» bei der Gruppierung verwendet. Es wurden aber nur knapp ein Dutzend Behandlungsfallgruppen aufgrund dieses Kriteriums aufgeteilt. |
103 | ||
|
|||||
F.3.3 |
Anwendbarkeit in anderen Bereichen |
104 |
|||
- |
Fragestellung |
Kann das Patientenklassifikationssystem auch in anderen Bereichen angewendet werden? |
105 | ||
- |
Es wird nicht erwartet, dass Patientenklassifikationssysteme für den Akutbereich auch in anderen Bereichen einsetzbar sind. Trotzdem wurden in einzelnen Systemen Versuche dazu unternommen. |
106 | |||
DRG |
Psychiatrie |
Die DRG-Systeme besitzen zwar einige Behandlungsfallgruppen in zwei Hauptkategorien für psychiatrische Behandlungen. Diese Gruppen sind jedoch inhomogen und – da sie nicht zur Abrechnung von Fällen in psychiatrischen Kliniken oder Abteilungen gebraucht werden – kaum gewartet. |
107 | ||
Rehabilitation |
In den meisten amerikanischen DRG-Systemen gibt es für die Rehabilitation nur ein zwei bis drei Gruppen, nämlich DRG 462 für «Rehabilitation» und DRG 436/437 für die Rehabilitation von Alkoholabhängigen. Im APDRG-System gibt es noch DRG 753 «Rehabilitation bei Zwangsernährungsstörung». Im APR-DRG-System ist diese DRG noch nach 4 Schweregraden aufgeteilt. |
108 | |||
(Hinweis: Für die Klassifikation von Rehabilitationsbehandlungen gibt es das amerikanische System RUG.) |
109 | ||||
GHM |
Für andere Bereichen werden ergänzende Systeme aufgebaut: In der Rehabilitation ist dies das System SSR. In der Psychiatrie steht man ebenfalls am Anfang einer Entwicklung. |
110 | |||
|
|||||
F.3.4 |
Vollständigkeit |
111 |
|||
- |
Fragestellung |
Deckt das Patientenklassifikationssystem das ganze behandelte Patientenspektrum ab? |
112 | ||
- |
Üblicherweise wird mit einem Patientenklassifikationssystem das gesamte behandelte Patientenspektrum abgebildet. Dieser Aspekt wurde in der Beurteilungstabelle auch bewertet. |
113 | |||
Systeme mit einem hohen Differenzierungsgrad bei den CC-Einteilung erhalten hier eine minim bessere Beurteilung, da sie eher in der Lage sind, seltene, aber sehr aufwändige Behandlungsfälle abzubilden. |
114 | ||||
8 (Es gibt in jeder Hauptkategorie ein paar DRGs, die als Sammelgruppen für Fälle mit nicht ausgesonderten, «sonstigen» Diagnosen oder Prozeduren dienen. Die Bezeichnungen dieser Gruppen beginnen mit «Andere...» bzw. «Other . . .», z. B. HCFA-DRG 442: «Andere Operationen bei Verletzungen mit wesentlicher Begleiterkrankung oder Komplikation». Zu dieser DRG sind beispielsweise über 1'200 ICD-9-CM/3-Prozedurencodes zugeordnet.) |
In diesem Zusammenhang sollten zusätzlich noch folgende Fragen beurteilt werden:
|
115 |
Tafel 7: |
116 |
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
AR |
Sammel-AR-DRGs |
Im Vergleich zu andern DRG-Systemen werden im ARDRG-System relativ viel, nämlich ca. 16 % aller Fälle Sammelgruppen zugeteilt. Beim inhaltlichen Vergleich zeigt es sich allerdings, dass die 104 in ARDRG-4.1 definierten Sammelgruppen unterschiedlich stark spezifiziert sind. Es gibt – nebst den üblichen allgemeinen Sammelgruppen – z. B. auch: «Übrige Prozeduren an der Schulter» («I16Z») oder «Übrige Prozeduren an Handgelenk und Hand» («I26Z»). Andere Sammelgruppen weisen CC-Unterteilungen und vereinzelt auch Altersunterteilungen auf. Einerseits ergibt sich dadurch eine höhere Spezifizität der Sammelgruppen, andererseits sind auf diese Weise viele Gruppen erzeugt worden, bei denen aus der Bezeichnung nur schlecht auf deren Inhalt geschlossen werden kann. |
117 |
Tafel 10: |
|
125 |
F.3.6 |
Klinische Homogenität |
126 |
||
- |
Fragestellung |
Sind die Behandlungsfallgruppen aus klinischer Sicht sinnvolle Zusammenfassungen von Behandlungsfällen? Sind dazugehörige Krankheitsbilder klar ersichtlich? Sind die typischen Behandlung aus der Bezeichnung der Behandlungsfallgruppen ableitbar? Können Kategorisierungen realer Fälle weitgehend unstrittig nachvollzogen und akzeptiert werden? Sind die Gruppen gut voneinander unterscheidbar? |
127 | |
- |
Die klinische Homogenität hängt vom Differenzierungsgrad und von den Möglichkeiten zur Abbildung unterschiedlicher Schweregrade und Leistungsintensitäten ab. Behandlungsfallgruppen aus Patientenklassifikationssystemen, die mit dem ökonomischen Hauptziel der Kostenhomogenität definiert sind, weisen aus klinischer Sicht systembedingt eine mangelhafte Homogenität auf. Sie werden Ärzten, Pflegenden und Therapeuten zu differenzierteren Betrachtungen Anlass geben. Wenn als Klassifikationskriterien nebst Patientenmerkmalen auch Behandlungsmerkmale verwendet werden, wird prinzipiell eine bessere klinische Homogenität erreicht. Bei vielen DRG-Systemen wurden deshalb Prozeduren dort, wo sie in codierter Form vorliegen – bei chirurgischen Fällen eben –, zur Gruppenzuteilung verwendet. Das Vorgehen, die Multimorbidität in allgemeiner Form über CC-Einstufungen abzubilden, versteckt hinter Codes wie «mit CC» und «ohne CC» viel an klinischen Details. Systeme, welche diese Informationen nicht unterdrücken, weisen eine grössere klinische Homogenität auf. Die ist z. B. der Fall beim EfP-Modell und auch bei «Disease Staging». |
128 |
F.3.7 |
Kostenmässige Homogenität |
129 |
||
- |
Fragestellung |
Kann mit dem Patientenklassifikationssystem ein wesentlicher Teil der Streuung der Behandlungskosten erklärt werden? Ist die Streuung der Kosten innerhalb der Gruppen angemessen klein? |
130 | |
9 Die besseren Werte des GHM-Systems überraschen an dieser Stelle. Eine Anfrage beim PMSI über die Gründe, die zu diesem Sachverhalt führten, wurde nicht beantwortet. |
- |
Fälle in Behandlungsfallgruppen mit einem Variationskoeffizienten von über 50 % |
In den folgenden Tafeln werden die Anteile der Fallzahlen in Behandlungsfallgruppen mit grosser Streuung gezeigt. Die Zahlen sind nur bedingt vergleichbar, da die Auswahl aus der Grundgesamtheit der Fälle nicht korrespondiert (getrimmt – ungetrimmt; inkl. – exkl. Tagesfälle) und da die Bezugsgrösse verschieden ist (Aufenthaltsdauern – Fakturabeträge – Kosten). Eines aber ist klar ersichtlich: Die gefundenen Werte sind durchs Band viel zu hoch. Es sollte ein möglichst kleiner Anteil der Fälle in Behandlungsfallgruppen mit Variationskoeffizienten (CV) von über 50 % liegen. Die vorliegenden Zahlen weisen aber darauf hin, dass dieser Anteil sehr gross ist. Das heisst, die Streuung innerhalb der meisten Behandlungsfallgruppen ist sehr hoch; die Homogenität ist mangelhaft. Bei den HCFA-DRGs liegen 99 % aller Fälle in Behandlungsfallgruppen mit einem Variationskoeffizienten von über 50 %. Ein wenig bessere Werte zeigen sich im GHM-System, in welchem 76 % aller Fälle in Behandlungsfallgruppen mit einem Variationskoeffizienten von über 50 % liegen.9 [Tafeln 11 und 12] |
131 |
Fälle in Behandlungsfallgruppen mit einem Variationskoeffizienten von über 100 % |
Erst wenn man nach Fällen mit Variationskoeffizienten von unter und über 100 % unterscheidet, erhält man ein Bild, das ein wenig aussagekräftiger ist. Allerdings weist ein Variationskoeffizient von 100 % und mehr bereits auf eine sehr grosse Streuung hin. [Tafeln 13 und 14] Im HCFA-DRG-System liegt der Anteil an Fällen in Behandlungsfallgruppen mit einem Variationskoeffizienten von über 100 % noch bei 25 %, wenn man die Streuung der Fakturabeträge misst (und bei 18 %, wenn man die Streuung der Verweildauern misst). Einzig im GHM-System (und z. T. auch im RDRG-System) erhält man bei dieser Betrachtungsweise einigermassen niedrige Werte. (Vgl. aber Randnote [9].) Auffallend, aber logisch ist, dass Fälle in spezifischen Behandlungsfallgruppen deutlich weniger streuen, als Fälle in Sammelgruppen. Nur beim englischen System konnte dieser Sachverhalt nicht beobachtet werden. |
132 | ||
RDRG |
Variationskoeffizienten bei mehrstufiger CC-Aufteilung |
Anhand der Auswertungen zum RDRG-System kann gezeigt werden, welchen Effekt eine verfeinerte Differenzierung nach Schweregraden auf die Variationskoeffizienten hat. Währenddem bei der Gruppierung nach Basis-RDRGs 97 % aller Fälle in Basisfallgruppen mit einem Variationskoeffizienten bezüglich der Fakturabeträge von über 50 % liegen, sind es bei der Gruppierung nach RDRGs noch 82 %. (Bei der Analyse nach Verweildauern sind die Werte etwas höher, nämlich: 99 % bei der Gruppierung nach Basis-RDRGs und 88 % bei der Gruppierung nach RDRGs.) Die kleinste Streuung weisen die Behandlungsfallgruppen der CC-Klasse «D» auf, welche Fälle mit unwesentlichen Begleiterkrankungen oder Komplikationen zusammenfassen: Trotzdem liegen immer noch 64 % (bzw. 74 %) der Fälle in Behandlungsfallgruppen der CC-Klasse «D» mit einem Variationskoeffizienten bezüglich der Fakturabeträge (bzw. der Aufenhaltsdauern) von über 50 %. Je schwerwiegender die Begleiterkrankungen oder Komplikationen also sind, desto stärker wird die Streuung innerhalb der Gruppen. Ein analoges Bild ergibt sich auch bei der Betrachtung der Behandlungsfallgruppen mit Variationskoeffizienten von unter und über 100 %: 17 % der nach Basis-RDRGs gruppierten Fälle und 8 % nach RDRGs gruppierten Fälle liegen in Behandlungsfallgruppen mit einem Variationskoeffizienten bezüglich der Fakturabeträge von über 100 %. (Bei der Analyse nach Aufenhaltsdauern sind es 22 % bzw. 8 %.) Auch hier nehmen die Streuungen mit abnehmender Schwere der Begleiterkrankungen ab: Es liegen sowohl bezüglich der Fakturabeträge wie auch bezüglich der Verweildauern 20 % der Fälle mit CC-Klasse «A» und 7 % der Fälle mit CC-Klasse «D» in Behandlungsfallgruppen mit einem Variationskoeffizienten von über 100 %. |
133 |
Tafel 11: |
134 |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Tafel 12: |
135 |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
Tafel 13: |
136 |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Tafel 14: |
137 |
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
F.3.8 |
Toleranz bezüglich der Codierung von Varianten |
138 |
|||
- |
Fragestellung |
Führen auch Codierungsvarianten zur gleichen Gruppenzuordnung? Welchen Einfluss hat die Wahl der Hauptdiagnose? |
139 | ||
10 Letzteres ist z. B. bei den Systemen Disease Staging und PMC der Fall. |
Erläuterung |
Systeme, bei welchen die Hauptdiagnose die entscheidende Rolle bei der Gruppenzuteilung spielt, sind weniger robust als Systeme, bei welchen die Diagnosen unabhängig von der Reihenfolge des Auftretens im Austrittsdatensatz verarbeitet werden.10 |
140 | ||
Systeme, welche die Problematik der Kreuz-Stern-Codierung in der ICD-10 nicht angegangen sind, sind tendenziell weniger robust. |
141 | ||||
GHM |
Im GHM-System wurde die Problematik der ICD-10-Kreuz-Stern-Codierung aufgegriffen. |
142 | |||
|
|||||
F.3.9 |
Toleranz bezüglich unvollständiger Codierung |
143 |
|||
- |
Fragestellung |
Führen auch Codierungslücken zur gleichen Gruppenzuordnung? |
144 | ||
Erläuterung |
Je differenzierter ein System Begleiterkrankungen oder Komplikationen abbildet, desto stärker wirkt sich eine unvollständige Codierung aus. |
145 | |||
|
|||||
F.3.10 |
Wartung sichergestellt |
146 |
|||
- |
Fragestellung |
Wird das System gewartet? Ist die Wartung langfristig sichergestellt? |
147 | ||
HCFA |
Das HCFA-DRG-System wird im Auftrag der HCFA gewartet. Der Einsatz dieses Systems und die Hartnäckigkeit, mit der es gegenüber fortschrittlicheren Systemen, insbesondere dem SRDRG-System verteidigt wurde, zeigt, dass das System wohl noch für längere Zeit in Gebrauch bleiben wird. Konkurrenziert wird dieses System von Verträgen mit Managed-Care-Organisationen, welche auf Kopfpauschalen oder auf Disease-Management-Programmen beruhen. |
148 | |||
Nord |
Das NordDRG-System wurde eben erst mit grossem Aufwand in den skandinavischen Ländern eingeführt. Es scheint beabsichtigt zu sein, dieses System allmählich an die eigenen Bedürfnisse anzupassen. Das System wird sich zumindest während der nächsten Jahre behaupten können. |
149 | |||
RDRG |
Das RDRG-System hat all die Jahre neben den intensiver vermarkteten 3M-Produkten überlebt. Das zeigt, dass eine interessierte Kundschaft in den USA und in Kanada besteht. |
150 | |||
AP |
Das APDRG-System wurde von der Firma 3M an europäische Codierungssysteme angepasst. – Es ist könnte sein, dass 3M in nächster Zeit eine Ablösung des APDRG-Systems durch IAP-DRG-System anstrebt. |
151 | |||
APR |
Das APR-DRG-System ist ein komplexes System, wird aber nicht nur von Krankenhäusern, sondern auch von einzelnen amerikanischen Staaten zum Benchmarking verwendet. Es ist schwierig zu sagen, wie lange es sich für die Firma 3M lohnen wird, das System zu unterhalten. |
152 | |||
IAP |
Das IAP-DRG-System ist vorläufig noch ein Testsystem. Es ist anzunehmen, dass die Firma 3M dieses System längerfristig erst dann unterstützt, wenn auch eine Akzeptanz auf dem Markt vorhanden ist. |
153 | |||
GHM |
Die Entwicklung des GHM-Systems ist in Frankreich institutionell gut verankert worden (PMSI, PERNNS, CTIP). Es ist davon auszugehen, dass das System zumindest während den nächsten Jahren gefördert wird. |
154 | |||
AR |
Die Australier haben sich mit viel Ehrgeiz an die Entwicklung eines eigenen DRG-Systems gemacht. Das Projekt ist institutionell breit abgestützt. |
155 |
F.4 |
Beurteilungen zur PCS-Nutzung |
156 |
|||
- |
Ab hier: Kalkulierte Bewertungen |
Die Bewertungen zur Nutzung wurden aus den Bewertungen anderer Kriterien berechnet. Die Prozentzahlen, die in den Erläuterungen im Folgenden hinzugefügt worden sind, geben die Gewichtung des unabhängigen Kriteriums an, welche zur Berechnung der Gesamtbewertung des besprochenen Kriteriums verwendet wurde. |
157 | ||
F.4.1 |
Ableitbarkeit von Behandlungspfaden |
158 |
|||
- |
Fragestellung |
Sind bei Kenntnis der Bezeichnung der Behandlungsfallgruppen die typischen Behandlungspfade bekannt? Könnten sie definiert werden? |
159 | ||
Erläuterung |
Um Behandlungspfade ableiten zu können, müssen die Behandlungsfallgruppen aus klinischer Sicht genügend differenziert (60 %) und genügend homogen (40 %) sein. |
160 | |||
AP |
Durch die Separierung der Behandlungen bei schwerwiegenden Begleiterkrankungen oder Komplikationen in Sammel-APDRGs «mit MCC» sind einerseits die verbleibenden APDRGs aus klinischer Sicht etwas homogener. Dies verbessert die Möglichkeiten, typische Behandlungspfade zu formulieren. Andererseits sind die Sammel-APDRGs «mit MCC» durch die Zusammenfassung auf der Ebene der Hauptkategorien «MDC» selbst so inhomogen, dass sich dazu kaum spezifische Behandlungspfade definieren lassen. |
161 | |||
|
|||||
F.4.2 |
Fallkalkulation |
162 |
|||
- |
Fragestellung |
Ist das System geeignet, um bei Nach- und Vorkalkulationen im Rahmen der Kostenträgerrechnung als Kostenstückträger zu dienen? |
163 | ||
Erläuterung |
Die Möglichkeit einer sinnvollen Verwendung der Behandlungsfallgruppen im Rahmen der Kostenträgerrechnung ist wesentlich von der Kostenhomogenität (40 %) und von der Möglichkeit, Behandlungspfade aufzusetzen (30 %), abhängig. Als weitere Kriterien wurden die Vollständigkeit (15 %) und die adäquate Falldefinition (15 %) berücksichtigt. |
164 | |||
|
|||||
F.4.3 |
Tarifierung / Vergütungssysteme |
165 |
|||
- |
Fragestellung |
Ist das System als Teil eines Vergütungssystems verwendbar? |
166 | ||
Erläuterung |
Zur Verwendung eines Patientenklassifikationssystems im Rahmen der Tarifierung ist eine nicht allzu grosse Anzahl Behandlungsfallgruppen (5 %) oder eine gute Aggregierbarkeit der Behandlungsfallgruppen (50 %), die Eignung zur Fallkalkulation (30 %) und die Abbildung von Mehrfachbehandlungen (15 %) hilfreich. |
167 | |||
|
|||||
F.4.4 |
Leistungsstatistik |
168 |
|||
- |
Fragestellung |
Eignet sich das System zum Ausweis der Leistungen der Krankenhäuser? |
169 | ||
Erläuterung |
Für Leistungsstatistiken ist eine gute Aggregierbarkeit (40 %) von grossem Vorteil. Dadurch werden Auswertungen unter verschiedenen Aspekten und für unterschiedliche Zielgruppen ermöglicht. Ausserdem können die Statistiken übersichtlich gestaltet werden. Im Weiteren wichtig sind die Fragen der Abbildung der Multimorbidität (20 %) und von Mehrfachbehandlungen (20 %), eine Lösung zum Problem der Falldefinition (10 %) und eine angemessene Homogenität (2x je 5 %). Da sich Patientenklassifikationssysteme rein vom Prinzip her gut zur Leistungsbeschreibung eignen, wurde die errechnete Bewertung um 0.75 Punkte erhöht. |
170 | |||
|
|||||
F.4.5 |
Betriebsvergleiche / Benchmarking |
171 |
|||
- |
Fragestellung |
Sind Betriebsvergleiche, die auf dem System basieren, aussagekräftig? |
172 | ||
Erläuterung |
Betriebsvergleiche sind dann besonders aussagekräftig, wenn die Homogenität bezüglich der Kosten hoch ist (50 %) und wenn die anderen Kriterien, welche auch für die Leistungsstatistik gelten, als gut beurteilt worden sind (50 %). |
173 | |||
|
|||||
F.4.6 |
Betriebsführung (Ärztliche Sicht) |
174 |
|||
- |
Fragestellung |
Eignet sich das System zur klinischen Betriebsführung? |
175 | ||
Erläuterung |
Wichtige Anforderung im Hinblick auf den Einsatz zur klinischen Betriebsführung sind die Akzeptanz bei Ärzten (25 %) und Pflegenden (25 %) und die Eignung für eine Leistungsstatistik (50 %). |
176 | |||
|
|||||
F.4.7 |
Betriebsführung (Managementsicht) |
177 |
|||
- |
Fragestellung |
Eignet sich das System zur Betriebsführung aus ökonomischer Sicht? |
178 | ||
Erläuterung |
Wichtige Anforderung im Hinblick auf den Einsatz zur Betriebsführung aus ökonomischer Sicht sind die Eignung für Fallkalkulation (30 %) und für Betriebsvergleiche (20 %) und die Akzeptanz bei Ärzten (15 %), Pflegenden (15 %) und Ökonomen (20 %). Da Patientenklassifikationssysteme als ökonomisches Instrument entworfen wurden, wurde die errechnete Bewertung um 0.25 Punkte erhöht. |
179 | |||
|
|||||
F.4.8 |
Leistungsaufträge |
180 |
|||
- |
Fragestellung |
Eignet sich das System als Hilfsmittel bei der Formulierung von Leistungsaufträgen? |
181 | ||
Erläuterung |
Für die PCS-Verwendung im Rahmen von Leistungsaufträgen ist die Eignung für Leistungsstatistiken (55 %) und die Akzeptanz bei Ärzten (15 %), Pflegenden (15 %) und Ökonomen (15 %) nötig. |
182 | |||
|
|||||
F.4.9 |
Krankenhausplanung |
183 |
|||
- |
Fragestellung |
Eignet sich das System für einen Einsatz im Rahmen von Krankenhausplanungen? |
184 | ||
Erläuterung |
Für Planungsaufgaben ist eine nicht allzu grosse Anzahl Behandlungsfallgruppen (25 %) bzw. eine gute Aggregierbarkeit (75 %) unerlässlich. Da sich Patientenklassifikationssysteme bereits durch ihr Prinzip eignen, die Leistungen eines Krankenhauses übersichtlich zu beschreiben, wurde die errechnete Bewertung um 0.75 Punkte erhöht. |
185 | |||
|
|||||
F.4.10 |
Epidemiologische Forschung |
186 |
|||
- |
Fragestellung |
Eignet sich das System zur Strukturierung von epidemiologischen Statistiken? |
187 | ||
Erläuterung |
Ein System kann für epidemiologische Fragestellungen verwendet werden, wenn es eine gute klinische Homogenität (50 %) aufweist und wenn es gut aggregierbar (50 %) ist. |
188 |
F.5 |
Beurteilungen zur Akzeptanz |
189 |
|||
F.5.1 |
Akzeptanz bei Ärzten |
190 |
|||
- |
Fragestellung |
Kann das System von den Ärzten grundsätzlich akzeptiert werden? |
191 | ||
Erläuterung |
Die Akzeptanz bei den Ärzten ist wesentlich von der klinischen Homogenität (30 %), von der Art der Abbildung der Multimorbidität (20 %) vom Differenzierungsgrad (15 %) und von der Transparenz der Gruppenbildung (10 %) abhängig. Weiter ist wichtig, ob Mehrfachbehandlungen zusätzlich gewichtet werden (15 %) und ob es auch an neue Behandlungstechniken angepasst werden kann (10 %). |
192 | |||
|
|||||
F.5.2 |
Akzeptanz bei Pflegenden |
193 |
|||
- |
Fragestellung |
Kann das System von den Pflegenden grundsätzlich akzeptiert werden? |
194 | ||
Erläuterung |
Die Akzeptanz bei der Pflege ist davon abhängig, ob auch pflegespezifische Kriterien in den Gruppierungsprozess einfliessen und ob pflegerische Behandlungspfade von den Behandlungsfallgruppen abgeleitet werden können. Da dies bei den besprochenen Systemen nicht der Fall ist, wurde durchwegs eine schlechte Bewertung vergeben. |
195 | |||
|
|||||
F.5.3 |
Akzeptanz bei Ökonomen |
196 |
|||
- |
Fragestellung |
Kann das System von den Oekonomen aus der Sicht der Krankenkassen, der Krankenhausdirektionen und der Gesundheitspolitik grundsätzlich akzeptiert werden? |
197 | ||
Erläuterung |
Die Akzeptanz bei den Ökonomen ist abhängig
von der Kostenhomogenität (35 %),
von der Aggregierbarkeit (25 %),
von der Berücksichtigung von Mehrfachbehandlungen (15 %)
und von einer nicht zu grossen Anzahl Behandlungsfallgruppen (5 %).
Auch die Möglichkeit, Behandlungspfade (10 %) zu definieren,
wird zunehmend wichtig werden.
Weitere Kriterien sind die Anpassbarkeit (5 %) und
die Transparenz der Gruppenzuteilung (5 %). –
|
198 | |||
- |
|
||||
|
Literaturverzeichnis |
||||
Ministère de l'Emploi et da la Solidarité. Bulletin Officiel. Manuel des Groupes Homogènes de Malades. 6e version de la classification. Version 5.6 de la fonction de groupage. Volume 2. Description détaillée par CMD et GHM. Paris (B.O. 2000-2 bis) 2000. | 199 | ||||
Ministère de l'Emploi et da la Solidarité. Bulletin Officiel. Manuel des Groupes Homogènes de Malades. 6e version de la classification. Version 5.6 de la fonction de groupage. Volume 3. Arbres de décision. Paris (B.O. 2000-2 bis) 2000. | 200 | ||||
Fischer W. Patientenklassifikationssysteme zur Bildung von Behandlungsfallgruppen im stationären Bereich. Prinzipien und Beispiele. Bern und Wolfertswil (ZIM) 1997: 514 S. Auszüge: http:// www.fischer-zim.ch / studien / PCS-Buch-9701-Info.htm. | 201 | ||||
Fischer W. Diagnosis Related Groups (DRGs) im Vergleich zu den Patientenklassifikationssystemen von Deutschland und Österreich. Eine problemzentrierte Diskussion von Patientenklassifikationssystemen für stationäre Akutbehandlungen im Hinblick auf deren Verwendung in Vergütungssystemen. Wolfertswil (ZIM) 1999: 155 S. Auszüge: http:// www.fischer-zim.ch / studien / DRGs-im-Vergleich-9901-Info.htm. | 202 |
Z I M
-
Zentrum für Informatik und wirtschaftliche Medizin
|
Vorheriges Kapitel: | Inhaltsverzeichnisse: | Nächstes Kapitel: |
E.10 LDF (Österreich) | DRGs und verwandte PCS |
G Vorschläge |
Navigations-Tabellen | ||
Z I M - Hauptseite |
© Z I M
Fundstelle =
http://www.fischer-zim.ch/text-pcssa/t-ga-F-Schlussbeurteilung-0003.htm
( Letztmals generiert:
10.01.2012
)