Fischer:
Chancen und Probleme des Einsatzes von Patientenklassifikationssystemen.
Z I M
- Notiz PCS
|
Nov. 1998
Letzte Änderung: Aug. 1999
|
| ·
< ·
× ·
> ·
|
1. Chancen des Einsatzes von Patientenklassifikationssystemen
-
Ermöglichung einer neuen Gesprächskultur
zwischen Klinikern und Managern.
-
Anreize zur Optimierung von Behandlungspfaden in Spitälern.
-
Definition der Produktionseinheiten
für die Kostenträgerrechnung.
-
Möglichkeit, einen wichtigen Teil der
Krankenhausleistungen zu beschreiben und zu quantifizieren.
-
Kostendämpfung auf Fallebene.
-
Verkürzung von übermässig langen Aufenthaltsdauern.
-
Die Vergütungen von indikationsbezogenen Fallpauschalen ist
risikogerechter als die Vergütung von spitalweit fixierten
Tagespauschalen.
-
Fallpauschalen sind einfacher zu fakturieren als Einzelleistungen.
-
Patientenklassifikationssysteme können in
Qualitätsprojekten hilfreich sein.
-
Auf Spitalebene können substantiellere Entscheide
getroffen werden.
| ·
< ·
× ·
> ·
|
2. Probleme / Diskussionspunkte
-
Was ist ein "Fall" (die Behandlungseinheit)?
-
Genügen ärztliche Kriterien,
welche gewöhnlich als einzige benutzt werden,
um die relevanten Kostentreiber abzubilden.
-
Ist die erreichte Kostenhomogenität akzeptierbar?
-
Was soll gruppiert werden: Leistungsbedarf,
erbrachte Leistung oder Behandlungsresultat?
-
Sind Schweregrad und Multimorbidität
angemessen berücksichtigt?
-
Ist der PCS-Ansatz auch brauchbar in Bereichen
ausserhalb der Chirurgie? (In solchen Bereichen haben
die gewählten Behandlungsziele z.T. einen
wesentlichen Einfluss auf die Behandlungskosten. In den allermeisten
PCS-Ansätzen werden die Behandlungsziele jedoch ignoriert.)
-
Mit der Wahl eines Patientenklassifikationssystems hat man noch
kein Vergütungssystem gewählt!
-
Wie werden Kostengewichte und Preise
definiert and gewartet?
-
Wie wird die Vergütung von Fallpauschalen die Leistung von
anderen Leistungserbringern beeinflussen, insbesondere
die Aktivitäten von Hausärzten und Spitexeinrichtungen?
-
Wie werden spezielle Dienste klassifiziert/vergütet
(z.B. Intensivpflege, Notfallaufnahme)?
-
Ein Patientenklassifikationssystem liefert nur eine Bezeichnung
und einen Code, aber keine Beschreibung der Merkmale
der Krankenhausleistungen.
-
Auswirkungen auf die Behandlungsqualität?
-
Anforderungen an die Codierungsqualität?
-
Korrekte Wahl der Hauptdiagnose?
(Dies ist nur ein Problem in Patientenklassifikationssystemen,
in welchen es erforderlich ist, eine Diagnose als
Hauptdiagnose zu bezeichnen. Dies gilt insbesondere für
alle DRG-basierten Systeme; in Systemen wie
PMC oder Disease Staging existiert das Problem nicht.)
-
Ein eindimensionales Patientenklassifikationssystem führt
zu einer grossen Anzahl Gruppen. In einem
mehrdimensionalen PCS bleibt die
Anzahl der Gruppen klein. Ausserdem ist ein solches System in
konsistenterer und flexiblerer Weise aggregierbar.
-
Bestehen Aggregationsmöglichkeiten
für unterschiedliche Analysen? (Hängt ab von der
dimensionalen und hierarchischen Gliederung
des Patientenklassifikationssystems;
vgl. auch "Das MCC-Konzept im AP-DRG-System".)
| ·
< ·
× ·
> ·
|
3. Zukünftige Entwicklungen
| ·
< ·
× ·
> ·
|
4. Literaturhinweise
Fischer W. Patientenklassifikationssysteme zur Bildung von Behandlungsfallgruppen im stationären Bereich. Prinzipien und Beispiele. Bern und Wolfertswil (ZIM) 1997: 514 S. Auszüge:
http:// www.fischer-zim.ch / studien / PCS-Buch-9701-Info.htm.
Fischer W. Diagnosis Related Groups (DRGs) und Pflege. Grundlagen, Codierungssysteme, Integrationsmöglichkeiten. Bern (Huber) 2002: 472 S. Auszüge:
http:// www.fischer-zim.ch / studien / DRG-Pflege-0112-Info.htm.
Fischer W. Diagnosis Related Groups (DRGs) im Vergleich zu den Patientenklassifikationssystemen von Deutschland und Österreich. Eine problemzentrierte Diskussion von Patientenklassifikationssystemen für stationäre Akutbehandlungen im Hinblick auf deren Verwendung in Vergütungssystemen. Wolfertswil (ZIM) 1999: 155 S. Auszüge:
http:// www.fischer-zim.ch / studien / DRGs-im-Vergleich-9901-Info.htm.
Fischer W. Multidimensionality as an Alternative Approach to Construct Patient Classification Systems. In: Proceedings of the 14th PCS/E International Working Conference, Manchester 1998: 294. Internet:
http:// www.fischer-zim.ch / paper-en / Multi-Dimensional-PCS-9810-PCSE.htm.
Fischer W. PCS and Casemix Types. In: Proceedings of the 11th PCS/E International Working Conference, Oslo 1995: 50–57. Internet:
http:// www.fischer-zim.ch / paper-en / PCS-Types-9506-PCSE.htm.
| ·
< ·
× ·
> ·
|
Literaturhinweis:
Ergänzende Informationen zu diesem Thema finden Sie in:
- Fischer:
Patientenklassifikationssysteme,
S. 408 f und 423. (ISBN 978-3-9521232-2-5)
© Z I M
Fundstelle =
http://www.fischer-zim.ch/notizen/PCS-Chancen-Probleme-9811.htm
( Letztmals generiert:
28.06.2013
)