Z I M - Streiflicht 1997(5)4 | Herbst 1997 |
Vergleiche von Kostengewichten |
Wolfram Fischer
Zentrum für Informatik und wirtschaftliche Medizin
CH-9116 Wolfertswil SG
(Schweiz)
http://www.fischer-zim.ch/
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Bei der Benutzung von Patientenklassifikationssystemen wird jeder Behandlungsfallgruppe ein Kostengewicht zugeordnet. Z.B. wurde für eine einfache und komplikationslose Appendektomie im Staat New York, welcher das System AP-DRG 12.0 benutzt, ein Kostengewicht von 0.81 errechnet. Das durchschnittliche Kostengewicht für die Gesamtheit der stationären Behandlungen liegt bei 1.00. Das heisst also, dass die Kosten für eine einfache Appendektomie bei etwa 4/5 des Behandlungskostendurchschnittes liegen. Dieses Kostengewicht wird in Tarifsystemen als Basis für die Vergütung verwendet. Wird nun dem Gewicht von 1.00 ein bestimmter Frankenbetrag zugeordnet, dann können alle Behandlungen bewertet werden. Wenn das Gewicht von 1.00 z.B. einen Wert von SFr. 7'000.-- erhält, wird die einfache Appendektomie mit 0.81 x 7'000 = SFr. 5'670.-- bewertet.
Will man verschiedene Patientenklassifikationssysteme (PCS) vergleichen, dann können nicht einfach die Werte der Kostengewichte miteinander verglichen werden, denn das jeweilige Durchschnittsgewicht von 1.00 bezieht sich nicht auf den gleichen Kostenbetrag. Um trotzdem Vergleiche anstellen zu können, habe ich folgende Hypothese getestet:
Konkret: Das Kostengewicht einer einfachen Hernienoperation
liegt in New York - für das System AP-DRG -
bei 0.67. Das Verhältnis zwischen Appendektomie und Hernienoperation
beträgt somit 0.81/0.67 = 1.20. Die Appendektomie wird also
20% höher bewertet als die Hernienoperation. Wird das gleiche
Verhältnis für andere PCS berechnet, sollte man gemäss
der Hypothese immer etwa den gleichen Wert von 1.2 erhalten. Dies
ist aber nicht der Fall: Bei den HCFA-DRG 12.0 beträgt der
Wert 1.47 (+47%), bei den PMC 5.0: 1.07 (+7%). Diese Werte weisen
deutliche Unterschiede auf. In der Grafik sind diese Werte auch
für weitere PCS dargestellt. Auffallend ist, dass die Verhältnisse
für die deutschen und österreichischen Fallgruppen sogar
invers sind.
Abb.
1:
Beispiel von Kostengewichtverhältnissen
Ursachen für die Differenzen können sein:
Daraus sind folgende Konsequenzen zu ziehen:
HCFA-DRG | Diagnosis Related Groups der Health Care Financing Administration | |
AP-DRG | All Patient Diagnosis Related Groups | |
PMC | Patient Management Categories | |
D.S. | Disease Staging | |
HRG | Healthcare Resource Groups | |
GSG | Fallgruppen gemäss Gesundheitsstrukturgesetz (Deutschland) | |
LDF | Leistungsbezogene Diagnosen-Fallgruppen (Österreich) | |
HP ZH | Vorschlag Halbprivatpauschalen Kanton Zürich vom April 95 | |
FP CH | Vorschläge Fallpauschalen Schweiz (Minimum und Maximum der Vorschläge von 1996, gemäss Zusammenstellung H+, Flash 1/96) |
Details zu dieser Arbeit:
[ Englischer Text ]
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Fundstelle =
http://www.fischer-zim.ch/streiflicht/Kosten-Gewichte-9710.htm
( Letztmals generiert:
28.06.2013
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