Z I M «Paarweise PCS-Vergleiche» (Version 1.31) Kapitel 2.2 | Nov. 2005 |
Kurzbeschreibungen der berücksichtigten DRG-Systeme |
Wolfram Fischer
Zentrum für Informatik und wirtschaftliche Medizin
CH-9116 Wolfertswil SG
(Schweiz)
http://www.fischer-zim.ch/
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Inhaltsverzeichnis |
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2.2 | Kurzbeschreibungen der berücksichtigten DRG-Systeme | 1 |
2.2 |
Kurzbeschreibungen der berücksichtigten DRG-Systeme |
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1 Cf. Fischer [PCS, 1997]. 2 Vgl. Fischer [PCS, 1997]; Fischer [DRG-Systeme, 2000]. 3 APDRG-CH [CW 4.1, 2003]; 3M [AP-DRG-CH, 1998]. 4 http:// solutions.3m.com / wps / portal / 3M / en _ US / 3MHIS / HealthInformationSystems / solutions / classification-grouping /. 5 http:// www.health.gov.au / internet / main / publishing.nsf / Content / health-casemix-ardrg1.htm. 6 Vgl. Mullin et al. [IR-DRG, 2002]. |
DRG-Systeme |
Folgende DRG-Systeme 1 wurden untersucht: |
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8 BMGF-A [LKF05-Modell, 2004]; http:// www.bmgf.gv.at / cms / site / themen.htm ? channel = CH0005. 9 http:// www.ahrq.gov / data / hcup / ccsicd10.htm. Vgl. auch Zahnd [CCS, 2004]; Zahnd [CCS, 2003]. |
Zusätzliche Systeme |
In manchen Auswertungen wurden die folgenden Patientenklassifikationssysteme als zusätzliche Referenzsysteme verwendet: |
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Gruppierung |
Die Behandlungsfälle in der Datenbasis wurden von Hervé Guillain und Dung Duong vom CHUV (Centre hospitalier universitaire vaudois, Lausanne) und – im Falle der LDF – von der Firma SOLVE-Consulting, Wien, nach den oben aufgeführten Patientenklassifikationssystemen gruppiert. |
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Tafel 1: |
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Quelle: Fischer [DRGs im Vergleich, 1999]: 42. |
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10 Das HCFA-DRG-System wurde 1983 von der staatlichen Seniorversicherung Medicare erstmals zur Abrechnung von Fallpauschalen verwendet. Es umfasste damals 470 DRGs. |
APDRG-CH |
[Tafel 1] Das APDRG-System wurde 1988/1990 als Verbesserung jenes DRG-Systems eingeführt, das in den USA als erstes zu Vergütungszwecken eingesetzt wurde. 9 Das System gehört dem Staat New York und wurde von der Firma 3M gewartet. In der Schweiz wird es in einer von APDRG-Schweiz um acht DRGs erweiterten Fassung der 12. Version von 1995 verwendet. – Im APDRG-System werden zwei Schweregradstufen unterschieden: Wesentliche Begleiterkrankungen und Komplikationen («CCs») und schwerwiegende Begleiterkrankungen und Komplikationen («MCCs»). Nur ein Teil der (nicht benannten) Basis-AP-DRGs wurde nach Schweregraden differenziert. Die MCCs sind auf der Ebene der Subkategorien angesiedelt. In den einzelnen MCC-APDRGs sind deshalb meist Behandlungsfälle mehrerer Basis-AP-DRGs enthalten. |
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Tafel 2: |
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Quelle: Fischer [DRGs im Vergleich, 1999]: 43. |
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APR-DRG |
[Tafel 2] Das APR-DRG-System wurde von 3M 1991 als Verbesserung des APDRG-Systems und in Konkurrenz zum RDRG-System entwickelt. Es enthält benannte Basis-DRGs. Diese wurden durchgehend in vier Schweregradkategorien unterteilt. Anders als im APDRG-System werden zur Schweregraddifferenzierung mehrere CC-Listen verwendet. Diese sind u. a. auch von den Basis-DRGs abhängig. |
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Tafel 3: |
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Quelle: Fischer [SL/AR-DRG, 2000]. |
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AR-DRG |
[Tafel 3] Das ARDRG-System wurde 1999 von Australien publiziert und wird dort von den einzelnen Staaten in unterschiedlicher Form zu Beurteilung, Budgetierung und Verrechnung der Krankenhausleistungen verwendet. Die Basis-AR-DRGs sind benannt und in bis zu vier Schweregradkategorien unterteilt. |
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ARDRG-4.1 → GDRG-1.0 |
Das System in der Fassung der vierten Version wurde von Deutschland im Jahr 2003 übernommen und seither als GDRG-System stark ausgebaut und teilweise umstrukturiert. |
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ARDRG-4.2 → 5.0 |
Die ARDRG-Verschiebungen von Version 4.2 zu Version 5.0 sind im Kapitel . . . visualisiert. |
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Tafel 4: |
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Quelle: Fischer [Paarweise PCS-Vergleiche, 2005]: 13. |
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11 Vgl. Fischer [IAP-DRG, 1999]. 12 Berlinguet et al. [IR-DRG, 2007]; Mullin et al. [IR-DRG, 2002]; Mullin et al. [IR-EU, 2003]. |
IR-DRG |
Das IRDRG-System (ursprünglich: IAP-DRG 10) wurde von der Firma 3M 1999 erstmals vorgestellt. Es handelt sich um eine Mischung von Elementen aus dem APR- und dem APDRG-System: Währenddem es im APR-DRG-System durchgehend vier Schweregradkategorien gibt, sind es im IRDRG-System (bei den stationären Behandlungen) durchgehend drei. Diese beruhen aber – anders als im APR-DRG-System, aber analog zum APDRG-System – auf systemweit gültigen CC- und MCC-Listen. In der nochmals komplett überarbeiteten zweiten IRDRG-Version von 2004 wurden zusätzlich ambulante IRDRGs definiert, die nicht mehr systematisch nach Schweregraden unterteilt sind und die nur teilweise mit den stationären Basis-IR-DRGs korrespondieren. 11 |
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Tafel 5: |
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Quelle: Fischer [Paarweise PCS-Vergleiche, 2005]: 13. |
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Mehrere SQLape-Gruppen |
[Tafel 5] SQLape wurde in der Westschweiz von Yves Eggli entwickelt und ist seit 2005 in einer produktiven Version verfügbar. Im Vergleich zu den konventionellen DRG-Systemen weist das SQLape-System ein unterschiedliches Klassifikationskonzept auf. Gleich wie in DRG-Systemen resultiert auch im SQLape-System für jeden Behandlungsfall ein einziges Kostengewicht. Im Unterschied zu DRG-Systemen arbeitet das SQLape-System jedoch mit einer deutlich kleineren Anzahl von Patientengruppen: nämlich mit nur ca. 350 SQLape-Gruppen verglichen mit 640 bis über 1200 DRGs. Dies ist möglich, weil die einzelnen SQLape-Gruppen nur Behandlungen und Erkrankungen abbilden und nicht gleichzeitig auch noch Angaben zum Schweregrad von Nebendiagnosen enthalten. Anstelle von Schweregradkategorien (z. B. DRGs mit/ohne CC) können einem Behandlungsfall mehrere SQLape-Gruppen zugeordnet werden. Im Weiteren bestimmt die Hauptdiagnose nicht die primäre Gruppenzuteilung, sondern sie wird gleich wie alle anderen Diagnosen behandelt. |
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«Primäre» SQLape-Gruppen |
Wenn einem Behandlungsfall mehrere SQLape-Gruppen zugeordnet werden, wird vom System die gemäss der Gruppierungshierarchie als erste zugeteilte Gruppe als «primäre» SQLape-Gruppe markiert. |
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Tafel 6: |
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Quelle: Fischer [DRGs im Vergleich, 1999]: 44. |
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13 Daraus ergab sich die Schwierigkeit, dass die Prozeduren der für diese Studie gruppierten Fälle zuerst umcodiert werden mussten. Zu ca. 70'000 der Fälle (8 %) wurde kein LDF-Code gefunden. Bestimmt sind noch eine erhebliche Anzahl weiterer Fälle nicht korrekt gruppiert worden. Entsprechend vorsichtig müssen die Resultate interpretiert werden. |
LDF |
[Tafel 6] Das LDF-System wurde in Österreich entwickelt und 1997 erstmals im Rahmen der «leistungsorientierten Krankenanstalten-Finanzierung» (LKF) verwendet. Das LDF-System basiert auf ICD-10-Diagnosen und einer österreichischen Prozedurenliste namens MEL («medizinische Einzelleistungen»). 12 Die Intensivpflege wird separat vergütet. Einem Behandlungsfall können mehrere LDFs zugeordnet werden, falls mehr als ein Eingriff vorgenommen wurde. Die zusätzlichen Eingriffe werden mit einem reduzierten Kostengewicht verrechnet. |
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CCS |
Die CCS-Klassifikation umfasst zwei separate Gruppierungen von ICD-10-Diagnosen und von ICD-9-CM/3-Prozeduren. Es handelt sich um einfache Zusammenfassungen von Diagnosen und Prozeduren, die aus klinischer Sicht zusammengehören. Es sind drei Hierarchieebenen definiert. Auf der detailliertesten Ebene gibt es 261 Diagnose- und 232 Prozedurenkategorien. |
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Literaturverzeichnis |
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Berlinguet M, Vertrees J, Freedman R, Andrea R, Tinker A. Case-Mix Analysis Across Patient Populations and Boundaries. A Refined Classification System Designed Specifically for International Use. 2007: 8 S. Internet: http:// multimedia.mmm.com / mws / mediawebserver.dyn ? 6666660Zjcf6lVs6EVs66SHOBCOrrrrQ-. | 23 | |||
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Fischer W. Diagnosis Related Groups (DRGs) und verwandte Patientenklassifikationssysteme. Kurzbeschreibungen und Beurteilung. Wolfertswil (ZIM) 2000: 181 S. Internet: http:// www.fischer-zim.ch / studien / DRG-Systeme-0003-Info.htm. | 28 | |||
Fischer W. Das australische AR-DRG-System als Grundlage für ein deutsches DRG-System. In: Streiflicht Z I M 2000(8)2. Internet: http:// www.fischer-zim.ch / streiflicht / ARDRGs-in-Deutschland-0007.htm. | 29 | |||
Fischer W. Paarweise Vergleiche von Patientenklassifikationssystemen. Basis-DRGs, Fraktionierungskoeffizient und Belegungsdiagramme zur Beurteilung der relativen klinischen Homogenität von DRG-Systemen. Wolfertswil (ZIM) 2005: 51 S. Internet: http:// www.fischer-zim.ch / studien / PCS-Vergleiche-0511-Info.htm. | 30 | |||
Mullin R, Vertrees J, Freedman R, Castion R, Tinker A. Case-Mix Analysis Across Patient Populations and Boundaries. A Refined Classification System Designed Specifically for International Use. 2002: 6 S. Internet (obsolet): http:// www.3m.com / us / healthcare / his / pdf / reports / ir_drg_whitepaper_09_02.pdf. | 31 | |||
Mullin RL, Flügge E, Lorenzoni L, Boucher A, Scheffer H. Über den deutschen Tellerrand gesehen: Erste europäische Studie mit einem neuen, international einsetzbaren DRG-System. In: Forum Gesundheitspolitik 2003. | 32 | |||
Zahnd D. Medizinischen Statistik der Krankenhäuser: Clinical Classification System (CSS). Ein Hilfsmittel für die Auswertung der Medizinischen Statistik. In: CodeInfo (2/03) 2003/14: 5–11. Internet: http:// www.bfs.admin.ch / bfs / portal / de / index / themen / gesundheit / uebersicht / blank / publikationen.Document.48977.html. | 33 | |||
Zahnd D. Die Analyse von Diagnose- und Behandlungsdaten mit dem CCS System. Eine «zweite Sicht» auf DRGs. In: 5. Deutsche Casemix-Konferenz, Konferenzdokumentation 2004: 38–41. | 34 |
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