Fischer: Zusammenfassung: Statistische Grafiken zur Beurteilung von Patientenklassifikationssystemen.
Dargestellt am Beispiel der pädiatrischen Sicht auf das APDRG-System.

Z I M - Abstract 2008(1)       April 2008

Zusammenfassung:
Statistische Grafiken zur Beurteilung
von Patientenklassifikationssystemen

Wolfram Fischer


Dargestellt am Beispiel der pädiatrischen Sicht
auf das APDRG-System

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Zusammen­fassung

1

 

 

 

Einleitung

Im Hinblick auf die Einführung eines SwissDRG-Systems in der Schweiz stellt sich die Frage, wie gut ein derartiges Patienten­klassifi­kations­system die pädiatrischen Behand­lungs­fälle abbildet. Vor diesem Hintergrund wurden Verfahren gesucht, um DRG-Systeme zu analysieren und Verbesserungen vorzuschlagen.

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Daten

Von acht in der «Arbeitsgruppe DRG» der «Schweizerischen Gesellschaft für Pädiatrie» (SGP) zusammengeschlossenen Kinderspitälern und pädiatrischen Abteilungen an Akutkrankenhäusern standen Daten zu 21'194 Behand­lungs­fällen des Jahres 2005 zur Verfügung. Die Daten­sätze umfassten APDRG-Codes, Alter, Aufenthaltsdauern und z. T. auch LEP-Zeiten (LEP® = Leistungserfassung in der Pflege). Für die Studie konnten 20'436 Daten­sätze (davon 15'344 mit LEP-Zeiten) benutzt werden. Insgesamt waren 445 APDRGs belegt. In 124 APDRGs gab es 30 oder mehr pädiatrische Behand­lungs­fälle. Zusätzlich konnte auf gesamt­schweiz­erische Daten des «Bundesamtes für Statistik» (BFS) mit je gut 800'000 fehlerlos gruppier­baren Behand­lungs­fällen der Jahre 2003 und 2004 von Akutspitälern und pädiatrischen Kliniken zurückgegriffen werden.

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Methoden

Um einen Überblick über die Daten zu gewinnen, wurden eine Speichengrafik sowie Belegungsdiagramme («treemaps») mit den Fallanteilen pro DRG erstellt. Zur Darstellung der Homogenität wurden die Streuungen von Pflegetagen und LEP-Zeiten mit Boxplots und multiplen Dichtediagrammen dargestellt. Die DRG-Kennzahlen: Fallgewichte, erwartete Aufenthaltsdauern und Grenzwerte wurden aufgrund der SGP-Daten neu berechnet und den vom Verein APDRG-Schweiz (APDRG-CH) vorgegebenen Normwerte gegenübergestellt. Dazu wurde die vom Autor entwickelte Technik von «Differenzdiagrammen» benutzt.

4

 

Für die 124 APDRGs mit mehr als 30 Fällen wurde geprüft, ob aufgrund der SGP-Daten pädiatrische Alters­splits vorgeschlagen werden könnten. Dazu wurde jede APDRG nach folgenden Altersgruppen unterteilt: 0–10 Tage, 11–28 Tage, 29 Tage – 1 Jahr, 1–3 Jahre, 3–6 Jahre, 6–10 Jahre, 10–14 Jahre, 14–18 Jahre. Zur Beurteilung der Alters­splits wurden die Anteile der damit erklärten Streuung bezüglich der Aufenthaltsdauern und der LEP-Zeiten berechnet. Es wurde eine Liste von Beurteilungswerten zu­sammen­gestellt, aufgrund derer Analysekandidaten ermittelt wurden. Zur Beurteilung dieser DRGs wurde eine Seite mit verschiedenen Grafiken programmiert und ein halbautomatisierter Kommentar erstellt.

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Resultate

Diese Arbeit stellt Verfahren vor, mit denen die DRG-Homogenität überprüft und Vorschläge für Verbesserungen gefunden werden können. Es wurden viele APDRGs mit sehr grossen Streuungen aufgespürt. (Einige davon sollten als Kandidaten für systematische Alters­splits näher untersuchen werden.) Bei vielen APDRGs, die bereits nach «Alter unter 18 Jahren» gesplittet sind, lagen die aufgrund der SGP-Daten berechneten Werte für die erwartete Aufenthaltsdauer und das Fallgewicht höher als die APDRG-CH-Werte.

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Schlussfolgerungen

Die Resultate weisen darauf hin, dass es nötig ist, sowohl die DRG-Kennzahlen (wie Aufenthaltsdauern und Fallgewichte) als auch die Homogenität der DRGs aus pädiatrischer Sicht zu überprüfen. Die vorgestellten grafischen Aus­wer­tungen – insbesondere Belegungsdiagramme, Differenzdiagramme und multiple Boxplots – verhelfen dabei zu einem Überblick über die Daten und geben auch Hinweise, in welchen Bereichen Handlungsbedarf besteht. Es muss die Frage gestellt werden, ob für eine sinnvolle pädiatrische APDRG-Ver­feine­rung noch weitere als die üblichen Kriterien zur DRG-Gruppierung zu suchen sind.

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Ausblick

Die Ver­feine­rung eines DRG-Systems ist nicht die einzige Möglichkeit, eine adäquatere Vergütung zu erreichen. Modulare Systeme könnten sich nicht nur als geeigneter herausstellen, sondern wären am Ende auch verständlicher als immer noch stärker verfeinerte DRG-Systeme.

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  Wolfram Fischer:
Statistische Grafiken zur Beurteilung von Patientenklassifikationssystemen
dargestellt am Beispiel der pädiatrischen Sicht
auf das APDRG-System

Auswertungen von DRG-Daten tendieren zur Unübersichtlichkeit. In diesem Buch wird gezeigt, wie es mit «dichten» Grafiken möglich wird, einen Überblick zu schaffen, und wie gleichzeitig Problembereiche sichtbar gemacht werden können.

Wolfertswil 2008 (ZIM): 169 S. / 21 x 15 cm / 81 Tab. und meist farbige Abb.
ISBN 978-3-905764-03-1
/ SFr. 27.00 / € 27.00

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    Fundstelle = http://fischer-zim.ch/abstracts-de/Graphiken-PCS-Beurteilung-0804-abst-de.htm
    ( Letztmals generiert: 21.03.2019 )