Z I M | Januar 2008 |
Kurz-Info: »mipp› (Schweiz) |
Wolfram Fischer
Zentrum für Informatik und wirtschaftliche Medizin
CH-9116 Wolfertswil SG
(Schweiz)
http://www.fischer-zim.ch/
Kapitel
G.3 aus:
Die DRG-Familie
Stand: 2007
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G.3 |
»mipp› – Modell integrierter Patientenpfade (Schweiz) |
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2 Rieben et al. [Pfadkostenrechnung, 2003]; MIPP [Fallpreispauschalen mit »mipp›, 2001]; http:// www.mipp.ch /. |
»mipp› |
Das «Modell integrierter Patientenpfade» (»mipp›)
wurde am Kantonsspital Aarau (KSA) entwickelt.
Seit 1995 werden nach dieser vom PMC-Modell1
inspirierten Methode Behandlungspfade
von Ärzten und Pflegenden gemeinsam aufgebaut.2
Der ursprüngliche Ausgangspunkt
für diese Arbeiten war die Berechnung von Standard-Fallkosten.
Dazu wurden für einzelne Krankheitsbilder oder Behandlungsverfahren
Klinikleitlinien, Daten der Pflege
(nach dem System «LEP» |
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3 In der Schweiz spricht man anstelle von klinikinternen Leitlinien auch von klinikeigenen Standards. |
Behandlungspfad |
Ein Behandlungspfad, welcher bei »mipp› «Patientenpfad» genannt wird, besteht aus der Liste aller Leistungen, welche bei einer bestimmten Behandlung gemäss den klinikinternen Leitlinien eingesetzt werden.3 |
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Kostenkalkulation |
Die Leistungen sind mit Geldbeträgen bewertet. Damit können die Standardkosten der Pfade kalkuliert werden. |
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4 Beispiele von permant überprüften Parametern sind bei der laparoskopischen Cholezystekomie (CE) die Anzahl Umsteiger auf offene CE, die Aufenthaltsdauer, die Anzahl diagnostischen Verordnungen in der postoperativen Phase. |
Qualitätsparameter |
Zusätzlich sind pro Patientenpfad gewisse Qualitätsparameter definiert, welche z. T. permanent, z. T. punktuell erfasst und überprüft werden.4 |
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Pfad-Komponenten |
Ein Pfad hat eine hierarchische Struktur. Die Elemente von (Teil-) Pfaden sind Komponenten, z. B. «Sprechstunde Tagesklinik bei laparoskopischer Cholezystektomie» oder «Notfalleintritt Station, Pflegedienst, bei Cholezystitis». |
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Teilpfade |
Ein Behandlungspfad kann in mehrere Teilpfade aufgeteilt werden. Dies sind dann unterschiedliche Behandlungsverläufe, welche alternativ und mit bestimmten (geschätzten) Wahrscheinlichkeiten durchlaufen werden können. |
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Leistungseinheiten |
Jede Komponente wiederum wird in einzelne Leistungseinheiten aufgeteilt. Zur Beschreibung der Leistungseinheiten der Pflege wurde das System «LEP»5 verwendet. |
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6 Zum Beispiel konnte so festgehalten werden, dass im KSA bei der laparoskopischen Cholezystektomie (CE) nur in ca. 10 % aller Fälle ein Ruhe-EKG angefertigt und befundet wird oder dass ca. 20 % der Patienten mit lap. CE nach der Operation im Aufwachraum erbrechen. – Auf der Station erhalten Notfallpatienten mit Cholezystektomie bei Cholezystitis standardmässig drei Injektionen, dazu fünf Infusionen (richten und anschliessen). Zusätzlich wird noch ca. 30 % aller Patienten eine intravenöse Injektion verabreicht (z. B. Schmerzmittel). – Ca. 80 % der Patienten muss auf der Station bei der Körperpflege geholfen werden, 20 % nicht. |
Bei der Entwicklung stellte man fest, dass manche Leistungen nicht bei allen Fällen, wohl aber bei einer gewissen Anzahl vorkommen können. Zu diesem Problem wurde eine sehr flexible Lösung gefunden: Solche Leistungen wurden mit einem Faktor für die Auftretenswahrscheinlichkeit gewichtet.6 |
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Literaturverzeichnis |
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Brügger U, Bamert U, Maeder C, Odermatt R. Beschreibung der Methode LEP® Nursing 2. Leistungserfassung für die Gesundheits- und Krankenpflege. 2, überarbeitete Auflage, (LEP AG) 2002: 32 S. Internet: http:// www.lep.ch / index.php / de / wissenspool-mainmenu-76 ? func = select & id = 32. | 10 | ||||
Geschäftsstelle »mipp› Kantonsspital Aarau. Neues Spitalfinanzierungsmodell auf der Basis von Behandlungsstandards. Evaluation der Phase 1.7.2000 bis 30.6.2001 des Pilotprojekts: Fallpreispauschalen nach dem Modell integrierter Patientenpfade »mipp›. Aarau 2001: 105 S. Internet: http:// www.mipp.ch / u_documents / Schlussbericht%20 als%20PDF(1).PDF. | 11 | ||||
PRI (The Pittsburgh Research Institute). Patient Management Categories. A Comprehensive Overview. Pittsburgh (The Pittsburgh Research Institute) 1993: ca. 65 S. | 12 | ||||
Rieben E, Müller HP, Holler T, Ruflin G. Pfadkostenrechnung als Kostenträgerrechnung. Kalkulation und Anwendung von Patientenpfaden. Landsberg (ecomed) 2003: 279 S. | 13 |
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http://www.fischer-zim.ch/textk-pcs/t-G3-drg-fam-MIPP-0801.htm
( Letztmals generiert:
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