Z I M | Januar 2008 |
Kurz-Info: Was sind DRGs? |
Wolfram Fischer
Zentrum für Informatik und wirtschaftliche Medizin
CH-9116 Wolfertswil SG
(Schweiz)
http://www.fischer-zim.ch/
Kapitel
A.1 aus:
Die DRG-Familie
Stand: 2007
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A.1 |
Was sind DRGs? |
1 |
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1 Vgl. Fetter et al. [DRGs, 1980]; Fetter et al. [DRGs, 1991]; Iezzoni [Risk Adjustment, 1994]; Fischer [PCS, 1997]; Fischer [DRG+Pflege, 2002]. |
DRG-Systeme |
DRG steht für «Diagnosis Related Groups».1 DRG-Systeme sind ärztlich-ökonomische Patientenklassifikationssysteme. Damit können Behandlungsfälle von Akutkrankenhäusern in eine beschränkte Anzahl klinisch definierter Gruppen mit möglichst ähnlichen Behandlungskosten eingeteilt werden. |
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Fallgruppen und Gruppierungskriterien |
Ein DRG-System besteht aus einer Liste von einzelnen DRGs, d. h. von benannten und mit Codes versehenen Fallgruppen. Hinzu kommt ein umfangreiches Regelwerk, in dem die einzelnen DRGs anhand von Gruppierungskriterien definiert sind. Den einzelnen DRGs können Kennzahlen und Preise zugeordnet werden. |
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Konstruktion |
Zum Aufbau der DRG-Listen wurden Listen von Diagnosen gewöhnlich von Ärztegremien grob gegliedert und zu Gruppen zusammengefasst. Die Feinunterteilungen wurden vielfach aufgrund statistischer Analysen von Kostendaten vorgenommen. (Zu Beginn der DRG-Entwicklung lagen allerdings noch kaum Kostendaten vor; deshalb wurden meist Aufenthaltsdauern als Kostenindikatoren benutzt.) |
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Tafel 1: |
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Quelle: Fischer [DRG-CH, 2004]. |
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Verwendung von Routinedaten |
Die Entwicklung von DRG-Systemen begann Ende der 70er Jahre in den USA. Eine der Rahmenbedingungen dabei war die Einschränkung, dass nur routinemässig erhobene Daten verwendet werden durften. Der in den USA bereits damals vorhandene Austrittsdatensatz der Krankenhäuser enthielt an klinischen Daten: [Tafel 1]
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Diese Angaben sind seither – zusammen mit dem etwas später noch hinzugenommenen Geburtsgewicht bei Neugeborenen – die wichtigsten Gruppierungskriterien in DRG-Systemen geblieben. |
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Produkte des Krankenhauses |
Damit wurde es möglich, einen Teil der Produkte des Krankenhauses zu bezeichnen. Zwar wurden die ersten DRGs ursprünglich im Rahmen eines Projektes zur Qualitätssicherung definiert; es ging aber nicht lange, bis man sie auch geldmässig bewertete und für Preislisten benutzte. 1983 wurden DRGs erstmals von der amerikanischen Seniorenversicherung «Medicare» als Basis für die Krankenhausvergütung verwendet. |
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Literaturverzeichnis |
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Fetter RB, Shin Y, Freeman JL, Averill RF, Thompson JD. Casemix definition by Diagnosis Related Groups. In: Medical Care 1980(18): S1–S53. | 9 | ||||
Fetter RB, Brand A, Dianne G [Hrsg.]. DRGs, Their Design and Development. Ann Arbor (Health Administration Press) 1991: 341 S. | 10 | ||||
Fischer W. Patientenklassifikationssysteme zur Bildung von Behandlungsfallgruppen im stationären Bereich. Prinzipien und Beispiele. Bern und Wolfertswil (ZIM) 1997: 514 S. Auszüge: http:// www.fischer-zim.ch / studien / PCS-Buch-9701-Info.htm. | 11 | ||||
Fischer W. Diagnosis Related Groups (DRGs) und Pflege. Grundlagen, Codierungssysteme, Integrationsmöglichkeiten. Bern (Huber) 2002: 472 S. Auszüge: http:// www.fischer-zim.ch / studien / DRG-Pflege-0112-Info.htm. | 12 | ||||
Fischer W. Gesucht: Ein DRG-System für die Schweiz. Kurzer Überblick zum Beginn der Arbeiten am SwissDRG-Projekt. In: Competence 2004/5: 4–8. Internet: http:// www.fischer-zim.ch / artikel / DRG-CH-Modellwahl-0404.htm. | 13 | ||||
Iezzoni LI [Hrsg.]. Risk Adjustment for Measuring Health Care Outcomes. Ann Arbor (Health Administration Press) 1994: 423 S. | 14 |
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Fundstelle =
http://www.fischer-zim.ch/textk-pcs/t-A1-drg-fam-DRGs-0801.htm
( Letztmals generiert:
17.04.2012
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