Z I M - Streiflicht 1998(6)4 |
Herbst 1998
Letzte Ergänzung: Dezember 1999 |
Der NordDRG-Grouper |
Wolfram Fischer
Zentrum für Informatik und wirtschaftliche Medizin
CH-9116 Wolfertswil SG
(Schweiz)
http://www.fischer-zim.ch/
Inhalt:
Ein generischer Grouper zur Emulation von HCFA-DRG 12.0,
basierend auf Entscheidungstabellen.
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Auch in Skandinavien wurden neue Klassifikationssysteme eingeführt: Die Länder Dänemark, Finnland, Island, Norwegen und Schweden setzen für Diagnosen die ICD-10 und für Prozeduren die neue "Nordic Classification of Surgical Procedures" (NCSP) ein. Der Einführungszeitpunkt variierte, doch 1999 werden alle Länder mit diesen Klassifikationen arbeiten. Um aus diesen Ausgangsdaten DRGs berechnen zu können, wurde das Nordic Medico-Statistical Committee (NOMESKO) 1995 beauftragt, ein eigenes, offenes Gruppierungsprogramm zu entwickeln. Ziel war es, die HCFA-DRG Version 12.0 möglichst vollständig zu emulieren.
Sowohl die ICD-10 und wie auch die NCSP enthalten im Vergleich zur ICD-9-CM, Bände 1 und 3, zusätzliche Informationen. Dadurch wird gelegentlich eine präzisere Zuordnung von Behandlungsfällen zu einzelnen DRGs möglich.
Der originale DRG-Zuweisungsprozess wurde als Entscheidungsbaum gestaltet: An jeder Verzweigungsstelle wird die jeweils nötige Information identifiziert und der weitere Entscheidungsweg wird bestimmt, bis schliesslich eine DRG gefunden wird.
Der YAGG (Yet Another Generic Grouper)
von der Firma Datawell Oy, Finnland, baut auf
einem einheitlichen Zuweisungsalgorithmus
auf. Dieser ist aus der Verallgemeinerung des originalen
DRG-Zuweisungsprozesses entstanden. Zur Gruppierung werden
zunächst die üblichen Basisdaten verwendet,
d.h. also:
- Diagnosen
- Prozeduren
- Alter
- Geschlecht
- Austrittsstatus
Hinzu kommen nun systematisch generierte,
intermediäre Variablen wie z.B.:
- Hauptkategorie (MDC)
- Diagnosekategorie
- Diagnoseeigenschaften
- Prozedureneigenschaften
- Vorliegen einer Prozedur mit Operationssaalbenutzung
- Vorhandensein einer Komplikation
- ...
Die DRG-Zuteilung erfolgt über eine Entscheidungstabelle. Darin sind insgesamt 14 Variablen als Spaltenüberschriften eingetragen. Durch die Einheitlichkeit der Darstellung gewann man an Transparenz. Eine manuelle DRG-Zuordnung wird auf diese Weise prinzipiell möglich.
Insgesamt basiert das NordDRG-System auf 5 Tabellen, die der Gruppierung dienen, und 5 weiteren Tabellen mit Listen von Bezeichnungen (in den nationalen Sprachen und in Englisch).
Die Trennung von Steuerungsdaten und Programm ermöglicht eine einfache Wartung des erstellten Systems und die Konstruktion von neuen, landesspezifischen Patientenklassifikationssystemen in eigener Regie.
Ergänzung (Dezember 1999) |
Das NordDRG Manual System wurde Ende 1999 in Hypertext-Form ins Internet gestellt (in englischer Sprache).
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Fundstelle =
http://www.fischer-zim.ch/streiflicht/NordDRG-9811.htm
( Letztmals generiert:
06.01.2012
)