Fischer et al.: Fallbeispiel zur Anwendung pflegerischer und ärztlicher Terminologien.

Z I M - Auszug DRG+Pflege       Sept. 2001
Letzte Änderung: 08.08.2002


Fallbeispiel zur Anwendung
pflegerischer und ärztlicher Terminologien

Fischer W, Abderhalden C, Bamert U, Baumberger D, Bürki Sabbioni S, Hollenweger J, Straub HR, Tackenberg P, Widmer R


Auszug aus:
Fischer W:
Diagnosis Related Groups (DRGs) und Pflege
Grundlagen, Codierungssysteme, Integrationsmöglichkeiten
ISBN 978-3-456-83576-1
Huber-Verlag, Bern

      
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Inhaltsverzeichnis

 

1 Text

 

1.1 Einleitung

 

1.2 Legende

 

2 Listen

 

2.1 Das Fallbeispiel

 

2.2 Codierung der einzelnen Aussagen

 

2.3 Zusammenfassende Codierungen

 

3 Anmerkungen

 

4 Literaturverzeichnis


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1

Text

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1.1

Einleitung

Anliegen

Um eine Ahnung zu erhalten, welche Arten von Aussagen mit verschiedenen pflegerischen und ärztlichen Klassi­fi­kationen gemacht werden können, haben wir einen Musterfall einer Patientin mit Cholezystektomie bei Abszess und Lungenembolie zu­sammen­gestellt und codiert.

1 «Unwichtig» sind manche ICD-Codes dann, wenn der Fall mit wenigen Angaben kurz und knapp beschrieben werden soll. Weggelassen werden sollten z. B. jene ICD-Codes, welche Symptome der – z. T. erst später – gestellten Diagnosen abbilden. Dies ist in der Fallzusammenfassung auch gemacht worden.

 

Der Musterfall ist weder vollständig dokumentiert, noch kann hier der Anspruch erhoben werden, dass die Codes vollständig zugeordnet worden sind. Vielmehr musste während der Codierung festgestellt werden, dass diese auch davon abhängig ist, aus welcher Perspektive und wozu die Codes verwendet werden. Besonders deutlich wurde das u. a. bei den ICD-Codes, wo eine ganze Reihe «unwichtiger» Codes gefunden wurde. 1

Mitarbeiter

Der Musterfall wurde in Zusammenarbeit mit Dieter Baumberger, Schaffhausen, aufgrund eines Schulfalles der Schaffhauser Schule für Pflegeberufe mit deren freundlichem Einverständnis zu­sammen­gestellt. An der Codierung beteiligten sich in verdankenswerter Weise:

  • ICD-10 und ICD-9-CM/3: Hans Rudolf Straub, Meditext, Zürich.
  • ICF (ICIDH-2): Chris Abderhalden, Zürich; mit Diskussionsbeiträgen von Frau Judith Hollenweger, Koordinatorin der ICIDH-2/ICF-Revision in der Schweiz und ICF-Beraterin der WHO, Zürich.
  • NANDA: Chris Abderhalden, Zürich; mit Nachträgen von Jürgen Georg, Bern.
  • ICNP: Peter Tackenberg, Witten.
  • ZEFP: Dieter Baumberger, Schaffhausen.
  • NIC und NOC: Rudolf Widmer, Münsingen; mit Nachträgen von Jürgen Georg, Bern.
  • LEP: Ueli Bamert, Geschäftsstelle LEP, St. Gallen.
  • PRN: Susanna Bürki Sabbioni, Inselspital, Bern.
  • DRG: Wolfram Fischer, Z I M, Wolfertswil.

 

 

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1.2

Legende

LEP-Einträge

LEP 1.4 LEP-Modul Akutbereich Erwachsene (AE) der Version 1.4:
  • Ab der Version 2.0 gibt es keine Module mehr. Die Leistungen für alle Bereiche werden auf einer einzigen Liste geführt.
  • Codes mit einem «S» am Schluss sind Stationsvariablen, d. h. Variablen, die für eine Station individuell definiert worden sind.)
EL Einzel­leistung: Für die einzelne Leistung gilt eine bestimmte Zeitvorgabe. Die Leistung kann mehrmals am Tag erbracht werden.
TP Tages­pauschale: Zeitvorgabe gilt für alle Leistungen zu dieser Position während eines ganzen Tages.
ZS Zeitstrahl: Angabe der tatsächlichen Zeit.

 

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2

Listen

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2.1

Das Fallbeispiel

Tafel 1:
Text zum Fallbeispiel

Eintrags-Nr. Eintragstyp Text
0.00 Pat_ID 1111.9999
0.01 Name K. B.
0.10 Ge­schlecht weiblich
0.11 Alter 51 Jahre
0.20 Zivil­stand verheiratet
0.21 Beruf Konditorfachverkäuferin
0.22 Wohn­ort Blumendorf
0.23 Kon­fes­sion ?
0.30 An­ge­hö­ri­ge Ehemann (zu Hause),
1 Tochter (in der Nähe),
2 Söhne
0.50 Bio­grafie Frau B. wurde in der Nähe von Zürich als einzige Tochter geboren. Der Vater ist bereits verstorben. Die Mutter lebt zur Zeit bei Familie B., da sie durch eine Erkältung sehr geschwächt ist.
0.51 Bio­grafie Frau B. lernte ihren jetzigen Ehemann mit 17 Jahren kennen, und nach einigen Umzügen (Bern, Sion, Winterthur) wurden sie in Blumendorf sesshaft.
0.60 Bio­grafie Nachdem die Kinder selbständig waren, fand sie Arbeit in einer Konditorei, um Abwechslung zu haben.
0.61 Bio­grafie Die Tochter wohnt im nahegelegenen Tannenhausen, die anderen Kinder wohnen weiter weg.
0.62 Bio­grafie Frau B. ist in einem Kegelverein aktiv.
1.00 Anam­nese Frau B. war nie ernsthaft krank.
1.10 Anam­nese Zu ihren Gewohnheiten zählt, dass sie gerne und vor allem viel isst. Zu ihren bevorzugten Speisen gehören seit Jahren neben Rösti, Pommes frites und Schnitzel vor allem Torten und Gebäck jeder Art. Gerne nimmt sie auch ein Glas Wein zum Essen.
1.11 Anam­nese Nach reichhaltigen Mahlzeiten traten in der Vergangenheit öfters einmal uncharakteristische Oberbauchbeschwerden auf.
1.12 Anam­nese In den vergangenen 4 Monaten haben sich diese Symptome verstärkt.
1.13 Anam­nese Immer häufiger treten nach dem Essen ein saures Aufstossen . . .
1.14 Anam­nese . . . und Übelkeit auf.
1.1x.1 Massnahme Magensäureregulierende Tabletten . . .
1.1x.1.1 Resultat . . . führen nur noch vorübergehend zur Linderung.
2.00 Verlauf Am Donnerstag, kurz nach einem Geburtstagsessen bei einer Kegelfreundin, entwickeln sich starke, krampfartige Oberbauchschmerzen.
2.00.1 Massnahme Frau B. wird notfallmässig ins Spital eingeliefert.
2.01 Anam­nese Es handelt sich für Frau B. um den ersten Spitalaufenthalt. (Ihre Kinder hat sie alle zu Hause geboren.)
2.02 Zustand Gewicht: 95 kg
Grösse: 175 cm
2.0x.1 Massnahme Frau B. wurde mit Schmerzmitteln behandelt.
2.0x.2 Massnahme Die Blutwerte wurden bestimmt.
2.0x.3 Massnahme Ein Ultraschall des Abdomens wurde veranlasst.
2.10 Diagnose Die medizi­nische Diagnose «Cholezystitis durch Cholelithiasis» wurde gestellt.
2.10.1 Massnahme Frau B. wurde auf eine chirur­gische Station verlegt.
2.10.2 Massnahme Nach Rücksprache mit dem Oberarzt rät der Assistenzarzt Frau B. im Beisein ihres Ehemannes zu einer Cholezystektomie mit Gallengangrevision (= der Gallengänge inkl. Choledochus). Das Ehepaar erklärte sich einverstanden.
2.10.3 Opera­tion Nach Abklingen der Entzündung wurde Frau B. am 3. Januar operiert: Cholezystektomie . . .
2.10.4 Opera­tion . . . mit Revision des Gallenganges.
3.00 Verlauf Da nach einer solchen Opera­tion immer die Gefahr einer Thrombose besteht, . . .
3.00.1 Massnahme . . . wurde Frau B. vorsorglich Lovenox verabreicht (2500 IE, subcutan, 1x pro Tag).
3.10 Verlauf Trotz ihrer Schmerzen im Wundgebiet . . .
3.11 Verlauf . . . meldete sich Frau B. postoperativ zuerst nicht. Eine Pflegeperson erkannte die Situation aufgrund der nonverbalen Ausdrucksweise.
3.11.1 Massnahme Sie vereinbarte mit Frau B. das weitere Vorgehen bei Schmerzempfinden und informierte sie über die Wichtigkeit der Schmerz­behandlung.
3.11.2 Massnahme Auch erwähnte die Pflegeperson, dass sie die Abmachung in der Doku­men­ta­tion vermerke. So wissen die anderen Pflegepersonen ebenfalls darüber Bescheid.
3.11.3 Massnahme Medikament: 1 Amp. Tramal i.V.
4.00 Verlauf Frau B's Zustand liess es zu, . . .
4.00.1 Massnahme . . . die allgemeinen pflegerischen Leistungen nach dem vorgegebenen Schema auszuführen:
  • Mobilisationsgrad, . . .
  • 4.00.2 Massnahme . . .
  • Ernährungsaufbau, . . .
  • 4.00.3 Massnahme . . .
  • Infusionstherapie
  • 5.00 Verlauf Am dritten postoperativen Tag zeigte sich um die Wundnaht . . .
    5.01 Verlauf . . . eine Rötung, leichte Schwellung, Überwärmung.
    5.02 Verlauf Zudem schmerzte die Naht sogar in ruhiger Lage.
    5.0x.1 Massnahme Der Stationsarzt öffnete drei Fäden der Naht.
    5.10 Verlauf Eitriges Sekret entleerte sich.
    5.11 Diagnose Es handelte sich also um einen Wundabszess.
    6.00 Verlauf Am vierten postoperativen Tag hatte Frau B. während der Morgentoilette am Lavabo plötzlich Mühe zu atmen, . . .
    6.01 Verlauf . . . ein Enge-Gefühl in der Brust . . .
    6.02 Verlauf . . . und einen stechenden Schmerz beim Atemholen.
    6.03 Verlauf Sie war kraftlos . . .
    6.04 Verlauf . . . und bekam Todesangst.
    6.10 Verlauf Blutdruck: 175/70,
    Puls: 108 reg.
    6.10.1 Massnahme Es wurde ein Thorax-Röntgen . . .
    6.10.2 Massnahme . . . und eine anschliessende Lungenszintigrafie gemacht.
    6.20 Verlauf Daraus wurde klar, dass Frau B. eine lebensbedrohliche Lungenembolie erlitten hat.
    6.20.1 Massnahme Die Blutgasanalyse . . .
    6.21 Diagnose . . . ergab eine Hypoxie (O2-Mangel).
    6.2x.1 Massnahme Strikte Bettruhe
    6.2x.1.1 Zwischen-
    resultat
    [Strikte Bettruhe]
    6.2x.2 Massnahme Physiotherapie nach Verordnung
    6.2x.3 Massnahme Sauerstoffgabe
    6.2x.4 Massnahme Heparinisierung mit Liquemin in Infusion
    7.00 Verlauf Die Wunde . . .
    7.00.1 Massnahme . . . muss täglich zweimal gereinigt . . .
    7.00.2 Massnahme . . . und verbunden werden.
    7.10 Verlauf Frau B. fühlt sich schwach und müde.
    7.11 Verlauf Sie ekelt sich vor der Wunde.
    7.20 Verlauf Momentan hat sie Fieber, axillär 38.5 °C.
    7.21 Verlauf Husten mit wenig blutigem Auswurf.
    7.30 Verlauf Die Ernährung postoperativ ist so weit aufgebaut, . . .
    7.30.1 Massnahme . . . dass Frau B. Gallenschonkost erhält.
    7.31 Verlauf Das Essen kann sie kaum geniessen, . . .
    7.32 Verlauf . . . weil ihr Rachen beim Schlucken schmerzt (evtl. vom Tubus bei der Narkose).
         
    Z.00 Zusammen­fassung [Gesamter stationärer Fall]

     

     

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    2.2

    Codierung der einzelnen Aussagen

    Tafel 2:
    Fallbeispiel: Cholezystektomie mit Abszess und Lungenembolie (1)

    Eintrags-Nr.: 0.00 0.01 0.10
    Text 1111.9999 K. B. Weiblich.
    Eintragstyp Pat_ID Name Ge­schlecht

    Tafel 3:
    Fallbeispiel: Cholezystektomie mit Abszess und Lungenembolie (2)

    Eintrags-Nr.: 0.11 0.20 0.21
    Text 51 Jahre Verheiratet. Konditorfachverkäuferin.
    Eintragstyp Alter Zivil­stand Beruf

    Tafel 4:
    Fallbeispiel: Cholezystektomie mit Abszess und Lungenembolie (3)

    Eintrags-Nr.: 0.22 0.23 0.30
    Text Blumendorf. ? Ehemann (zu Hause),
    1 Tochter (in der Nähe),
    2 Söhne.
    Eintragstyp Wohn­ort Kon­fes­sion An­ge­hö­ri­ge

    Tafel 5:
    Fallbeispiel: Cholezystektomie mit Abszess und Lungenembolie (4)

    Eintrags-Nr.: 0.50 0.51 0.60
    Text Frau B. wurde in der Nähe von Zürich als einzige Tochter geboren. Der Vater ist bereits verstorben. Die Mutter lebt zur Zeit bei Familie B., da sie durch eine Erkältung sehr geschwächt ist. Frau B. lernte ihren jetzigen Ehemann mit 17 Jahren kennen, und nach einigen Umzügen (Bern, Sion, Winterthur) wurden sie in Blumendorf sesshaft. Nachdem die Kinder selbständig waren, fand sie Arbeit in einer Konditorei, um Abwechslung zu haben.
    Eintragstyp Bio­grafie Bio­grafie Bio­grafie

    Tafel 6:
    Fallbeispiel: Cholezystektomie mit Abszess und Lungenembolie (5)

    Eintrags-Nr.: 0.61 0.62
    Text Die Tochter wohnt im nahegelegenen Tannenhausen, die anderen Kinder wohnen weiter weg. Frau B. ist in einem Kegelverein aktiv.
    Eintragstyp Bio­grafie Bio­grafie
    ICNP-P   [Freizeitaktivität (A),
    demonstriert in mittlerem Grad (B),
    manchmal (C)]

    Tafel 7:
    Fallbeispiel: Cholezystektomie mit Abszess und Lungenembolie (6)

    Eintrags-Nr.: 1.00 1.10 1.11
    Text Frau B. war nie ernsthaft krank. Zu ihren Gewohnheiten zählt, dass sie gerne und vor allem viel isst. Zu ihren bevorzugten Speisen gehören seit Jahren neben Rösti, Pommes frites und Schnitzel vor allem Torten und Gebäck jeder Art. Gerne nimmt sie auch ein Glas Wein zum Essen. Nach reichhaltigen Mahlzeiten traten in der Vergangenheit öfters einmal uncharakteristische Oberbauchbeschwerden auf.
    Eintragstyp Anam­nese Anam­nese Anam­nese
    ICD-10   Oberbauchschmerzen (R10.1)
    ICF     Mässiger Schmerz im Magen oder Abdomen (b28012.2)
    NANDA 2000/2001      
    ZEFP     Missbehagen (246)
    ICNP-P [Vertrauen in die eigene Gesundheit (A),
    demonstriert in hohem Grad (B),
    sehr oft (C)]
    Nahrungsaufnahme (A),
    übermässig in mittlerem Grad (B),
    oft (C),
    chronisch (D),
    Körper als Ganzes (F)
    akuter (D)
    Schmerz (A)
    im Bauchraum (F),
    wahrgenommen in mittlerem Grad (B),
    oft (C)
    NOC      
    ICD-9-CM/3      
    NIC      
    ICNP-I      
    LEP 1.4      
    Minuten LEP 1.4      
    LEP 2.0      
    Minuten LEP 2.0      
    PRN-87 Informationssammlung: Aufnahmegespräch/spezif. Beurteilung (K03)    
    Minuten PRN-87 45    

    Tafel 8:
    Fallbeispiel: Cholezystektomie mit Abszess und Lungenembolie (7)

    Eintrags-Nr.: 1.12 1.13 1.14
    Text In den vergangenen 4 Monaten haben sich diese Symptome verstärkt. Immer häufiger treten nach dem Essen ein saures Aufstossen . . . . . . und Übelkeit auf.
    Eintragstyp Anam­nese Anam­nese Anam­nese
    ICD-10   Sod­brennen (R12)
    oder:
    Flatulenz und verwandte Zustände, inkl. Aufstossen (R14)
    oder evtl. auch:
    Dyspepsie (K30)
    Übelkeit (R11)
    ICF Starker Schmerz im Magen oder Abdomen (b28012.3) Mässig gestörte Verdauungsfunktion (b515.2) Starker Brechreiz und Übelkeit (b5350.3)
    NANDA 2000/2001     Übelkeit (9.1.2/00134)
    ZEFP     Übelkeit (73)
    ICNP-P akuter (D)
    Schmerz (A)
    im Bauchraum (F),
    zugenommen in hohem Grad (B),
    sehr oft (C);
    akutes (D)
    Aufstossen (A)
    im Bauchraum (F),
    zugenommen in hohem Grad (B),
    sehr oft (C);
    akute (D)
    Nausea (A)
    im Bauchraum (F),
    zugenommen in hohem Grad (B),
    sehr oft (C);
    NOC Schwere­grad der Symptome (2103) Schwere­grad der Symptome (2103) Grad des Wohlbehagens (2100);
    Schwere­grad der Symptome (2103);
    Nausea-Manage­ment (1450)
    ICD-9-CM/3      
    NIC      
    ICNP-I      
    LEP 1.4      
    Minuten LEP 1.4      
    LEP 2.0      
    Minuten LEP 2.0      
    PRN-87      
    Minuten PRN-87      

    Tafel 9:
    Fallbeispiel: Cholezystektomie mit Abszess und Lungenembolie (8)

    Eintrags-Nr.: 1.1x.1 1.1x.1.1 2.00
    Text Magensäureregulierende Tabletten . . . . . . führen nur noch vorübergehend zur Linderung. Am Donnerstag, kurz nach einem Geburtstagsessen bei einer Kegelfreundin, entwickeln sich starke, krampfartige Oberbauchschmerzen.
    Eintragstyp Massnahme Resultat Verlauf
    ICD-10     Schmerzen im Bereich des Oberbauches (R10.1)
    ICF     Sehr starker Schmerz im Magen oder Abdomen (b28012.4)
    NANDA 2000/2001     Akuter Schmerz (9.1.1/00132)
    ZEFP     Schmerzen / Krämpfe (239)
    ICNP-P     Kolik (A),
    zugenommen in hohem Grad (B),
    kontinuierlich (C),
    akut (D),
    im Bauchraum (F)
    NOC   Schwere­grad der Symptome (2103);

    Wohlbefinden (2100)

    Schmerzstufe (2102);
    Schmerzkontrolle (1605)
    ICD-9-CM/3      
    NIC Medikationsmanagement (2380)    
    ICNP-I      
    LEP 1.4      
    Minuten LEP 1.4      
    LEP 2.0      
    Minuten LEP 2.0      
    PRN-87      
    Minuten PRN-87      

    Tafel 10:
    Fallbeispiel: Cholezystektomie mit Abszess und Lungenembolie (9)

    Eintrags-Nr.: 2.00.1 2.01 2.02
    Text Frau B. wird notfallmässig ins Spital eingeliefert. Es handelt sich für Frau B. um den ersten Spitalaufenthalt. (Ihre Kinder hat sie alle zu Hause geboren.) Gewicht: 95 kg.
    Grösse: 175 cm.
    Eintragstyp Massnahme Anam­nese Zustand
    ICD-10     [Body Mass Index
    BMI = 31.25 kg/m2]

    Adipositas durch übermässige Kalorienzufuhr (E66.0)

    ICF     Mässig gestörte Funktion der Aufrechterhaltung des Körpergewichtes, inkl. Übergewicht (b530.2)
    NANDA 2000/2001     Überernährung (1.1.2.1/00001)
    ZEFP     Übergewicht (77)
    ICNP-P      
    NOC     Gewichtskontrolle (1612)
    Unterstützung der Gewichtsreduktion (1280)
    ICD-9-CM/3      
    NIC Patientenaufnahme(7310)    
    ICNP-I     Messen (A)
    der Körpergröße (B)
    bei der Aufnahme (D)
    in der Krankenhausstation (F) [möglich wären auch: Ambulanz, Notfallstation];

    Wiegen (A)
    des Körpergewichtes (B)
    bei der Aufnahme (D)
    in der Krankenhausstation (F)

    LEP 1.4 Notfall­eintritt (1.02)   Überwachen (21.01)
    Minuten LEP 1.4 30   5
    LEP 2.0 Ungeplanter Eintritt/Aufnahme (1.22)
    Administration/Koordination einfach (41.04)
    Effekten (41.06)
    Pflegegespräch/Instruktion sehr kurz (42.01)
    Interdisziplinäre Besprechung (51.02)
      Überwachen einfach (45.02)
    Minuten LEP 2.0 0, 5, 10, 5, 5   5
    PRN-87 Unterstützende Kommunikation (K01)   Wiegen oder Messen (D32)
    Minuten PRN-87 15   5

    Tafel 11:
    Fallbeispiel: Cholezystektomie mit Abszess und Lungenembolie (10)

    Eintrags-Nr.: 2.0x.1 2.0x.2 2.0x.3
    Text Frau B. wurde mit Schmerzmitteln behandelt. Die Blutwerte wurden bestimmt. Ein Ultraschall des Abdomens wurde veranlasst.
    Eintragstyp Massnahme Massnahme Massnahme
    ICD-10      
    ICF      
    NANDA 2000/2001      
    ZEFP      
    ICNP-P      
    NOC      
    ICD-9-CM/3      
    NIC
    Arzneimittelverabreichung: Per os (2304); [oder: intravenös (2314); rektal (2315); subkutan (2317)]
    Medikationsmanagement (2308);
    Schmerzmanagement (1400)
    Venenpunktion: Venöse Blutentnahme (4238) Untersuchungsassistenz (7680)
    ICNP-I Dem Patienten (B)
    bei der Aufnahme (D)
    Schmerzmittel (C)
    verabreichen (A)
    [oral, i. v., s. c.? (G)]
    Probe abnehmen [oder Punktieren] (A),
    Blut (B),
    mit einer Spritze (C),
    bei der Aufnahme (D),
    an der Vene (F),
    peripher (E),
    intravenös (G)
    Organisieren (A)
    einer Untersuchung (B),
    in der diagnostischen Abteilung (F)
    LEP 1.4 Medikation oral . . . (23.01)

    [oder: Injektion i. v. (23.02)]

    Blutentnahme (22.01) Untersuchung (24.12)
    Patiententransport intern (24.32S)
    Minuten LEP 1.4 3 10 10 (ZS)
    LEP 2.0 Medikation oral . . . sehr einfach (53.01)

    [oder: Injektion einfach (53.05)]

    Blutentnahme einfach (52.02) Administration/Koordination einfach (41.04)
    Patientenbegleitung/-transport intern (44.01)
    Minuten LEP 2.0 3 10 10 (ZS)
    PRN-87 Medikamente per os 1–3-mal (B02)

    [oder: Medikamente s. c. 4–7-mal (B07)]

    Entnahme Blut 1–3-mal (D42) [Wegstrecken, Administration und patienten­bezogene Kommunikation gehören nicht zur direkten Pflegezeit. Sie werden von der Software in Abhän­gig­keit der Pflege­intensität pro Patient und Abteilung hinzugerechnet.]
    Minuten PRN-87 5 10  

    Tafel 12:
    Fallbeispiel: Cholezystektomie mit Abszess und Lungenembolie (11)

    Eintrags-Nr.: 2.10 2.10.1 2.10.2
    Text Die medizi­nische Diagnose «Cholezystitis durch Cholelithiasis» wurde gestellt. Frau B. wurde auf eine chirur­gische Station verlegt. Nach Rücksprache mit dem Oberarzt rät der Assistenzarzt Frau B. im Beisein ihres Ehemannes zu einer Cholezystektomie mit Gallengangrevision (= der Gallengänge inkl. Choledochus). Das Ehepaar erklärte sich einverstanden.
    Eintragstyp Diagnose Massnahme Massnahme
    ICD-10 Cholelithiasis mit akuter Cholezystitis (K80.0)    
    ICF      
    NANDA 2000/2001      
    ZEFP      
    ICNP-P      
    NOC      
    ICD-9-CM/3      
    NIC   Patientenaufnahme (7310) [Präoperative Koordination (2880)]
    ICNP-I   Überweisen (A),
    des Patienten (B),
    auf eine Krankenhausstation (F)
     
    LEP 1.4   Verlegung intern von anderer Station/Klinik (1.04)
    Patiententransport intern (24.32S)
     
    Minuten LEP 1.4   30, 10 (ZS)  
    LEP 2.0   Verlegung nach anderer Station (1.24)
    Administration/Koordination einfach (41.04)
    Effekten (41.06)
    Pflegegespräch/Instruktion sehr kurz (42.01)
    Patientenbegleitung/-transport intern (44.01)
    Interdisziplinäre Besprechung (51.02)
     
    Minuten LEP 2.0   0, 0, 10, 5, 10 (ZS), 5  
    PRN-87      
    Minuten PRN-87      

    Tafel 13:
    Fallbeispiel: Cholezystektomie mit Abszess und Lungenembolie (12)

    Eintrags-Nr.: 2.10.3 2.10.4 3.00
    Text Nach Abklingen der Entzündung wurde Frau B. am 3. Januar operiert: Cholezystektomie . . . . . . mit Revision des Gallenganges. Da nach einer solchen Opera­tion immer die Gefahr einer Thrombose besteht, . . .
    Eintragstyp Opera­tion Opera­tion Verlauf
    ICD-10      
    ICF      
    NANDA 2000/2001      
    ZEFP      
    ICNP-P     Risiko für (G):
    Gewebedurchblutung (A),
    gefährdet in mittlerem Grad (B),
    kontinuierlich (C),
    akut (D),
    Herz-Kreislauf-System (F)
    NOC Wundheilung: primäre Absicht (1102)   Körperliche Folgen von Imobilität (0204)
    ICD-9-CM/3 Cholezystektomie (51.22) Gallengangrevision (51.51)  
    NIC Wundpflege: primärer Wundverschluss (3440)    
    ICNP-I      
    LEP 1.4 Operations-/Eingriffstag (24.14)
    Patiententransport intern (24.32S)
       
    Minuten LEP 1.4 30, 10 (ZS)    
    LEP 2.0 OP-Tag (21.01)
    Administration/Koordination einfach (41.04)
    Pflegegespräch/Instruktion sehr kurz (42.01)
    Patientenbegleitung/-transport intern (44.01)
       
    Minuten LEP 2.0 0, 5, 5, 10 (ZS)    
    PRN-87 Unterstützende Kommunikation (K01)    
    Minuten PRN-87 15    

    Tafel 14:
    Fallbeispiel: Cholezystektomie mit Abszess und Lungenembolie (13)

    Eintrags-Nr.: 3.00.1 3.10 3.11
    Text . . . wurde Frau B. vorsorglich Lovenox verabreicht (2500 IE, subcutan, 1x pro Tag). Trotz ihrer Schmerzen im Wundgebiet . . . . . . meldete sich Frau B. postoperativ zuerst nicht. Eine Pflegeperson erkannte die Situation aufgrund der nonverbalen Ausdrucksweise.
    Eintragstyp Massnahme Verlauf Verlauf
    ICD-10 [Notwendigkeit von sonstigen näher bezeichneten prophylaktischen Massnahmen (Z29.8)] Akuter Schmerz (R52.0)  
    ICF   Starker spezifizierter lokalisierter Schmerz (b28018.3) Grosses Problem, eine Entscheidung zu treffen (d178.3)
    NANDA 2000/2001   Akuter Schmerz (9.1.1/00132) Wissensdefizit (betreffend Schmerz­behandlung) (8.1.1/00126)
    ZEFP   Schmerzen / Krämpfe (239) Informationsdefizit bezüglich Zustand, Behand­lung, Pflege (199)
    ICNP-P   Wundschmerz (A),
    wahrgenommen in hohem Grad (B),
    kontinuierlich (C),
    akut (D),
    an der Wunde (F)
    Leiden (A),
    demonstriert in geringerem Grad (B),
    kontinuierlich (C),
    akut (D)
    NOC     Schwere­grad der Symptome (2103);

    Wohlbefinden (2100)

    ICD-9-CM/3      
    NIC Arzneimittelverabreichung: subcutan (2317)    
    ICNP-I Dem Patienten (B)
    nach der Opera­tion (D)
    eine Injektionslösung (C)
    subcutan (G)
    injizieren (A)
      Beobachten (A)
    der Kondition des Patienten (B)
    nach der Opera­tion (D)
    LEP 1.4 Injektion s.c.  (23.03)    
    Minuten LEP 1.4 5    
    LEP 2.0 Injektion einfach (53.05)    
    Minuten LEP 2.0 5    
    PRN-87 Medikamente s.c.  1–3-mal (B06)    
    Minuten PRN-87 5    

    Tafel 15:
    Fallbeispiel: Cholezystektomie mit Abszess und Lungenembolie (14)

    Eintrags-Nr.: 3.11.1 3.11.2 3.11.3
    Text Sie vereinbarte mit Frau B. das weitere Vorgehen bei Schmerzempfinden und informierte sie über die Wichtigkeit der Schmerz­behandlung. Auch erwähnte die Pflegeperson, dass sie die Abmachung in der Doku­men­ta­tion vermerke. So wissen die anderen Pflegepersonen ebenfalls darüber Bescheid. Medikament: 1 Amp. Tramal i.V.
    Eintragstyp Massnahme Massnahme Massnahme
    ICD-10      
    ICF      
    NANDA 2000/2001      
    ZEFP      
    ICNP-P Wissen (A),
    insuffizient in hohem Grad (B),
    akut (D)
       
    NOC Schmerzkontrolle (1605)    
    ICD-9-CM/3      
    NIC   Doku­men­ta­tion (7920) Arzneimittelverabreichung: intravenös (2314)
    ICNP-I Vereinbaren (A)
    mit dem Patienten (B);

    Unterrichten (A)
    des Patienten (B)

    Dokumentieren (A)
    des Verhaltensmusters (B)
    Dem Patienten (B)
    nach der Opera­tion (D)
    eine Injektionslösung (C)
    intravenös (G)
    injizieren (A)
    LEP 1.4 Pflegegespräch kurz (6.20S) Pflegedokumentation einfach (7.01)
    [ist jedoch bereits im Tagespaket enthalten]
    Injektion i. v. (23.02)
    Minuten LEP 1.4 10 [10] 10
    LEP 2.0 Pflegegespräch/Instruktion kurz (42.02) Pflegedokumentation einfach (41.01) Injektion einfach (53.05)
    Minuten LEP 2.0 10 5 5
    PRN-87 Anleitung der Patientin 1-mal (K05) [gehört nicht zur direkten Pflege nach PRN, wird kalkulatorisch geschätzt.] Medikamente i. v. 1–3-mal (B09)
    Minuten PRN-87 15   10

    Tafel 16:
    Fallbeispiel: Cholezystektomie mit Abszess und Lungenembolie (15)

    Eintrags-Nr.: 4.00 4.00.1 4.00.2
    Text Frau B's Zustand liess es zu, . . . . . . die allgemeinen pflegerischen Leistungen nach dem vorgegebenen Schema auszuführen:
  • Mobilisationsgrad, . . .
  • . . .
  • Ernährungsaufbau, . . .
  • Eintragstyp Verlauf Massnahme Massnahme
    ICD-10     [Diät-Beratung und -Über­wachung (Z71.3)]
    ICF      
    NANDA 2000/2001      
    ZEFP      
    ICNP-P      
    NOC      
    ICD-9-CM/3      
    NIC Überwachung (6650)    
    ICNP-I   Mobilisieren (A) Ausführen (A)
    von Prozeduren zur (C)
    Ernährungstherapie (B)
    LEP 1.4   Mobilisation mit Hilfe (2.02) z. B. Essen/Trinken einfach (4.01)
    Minuten LEP 1.4   30 (TP) z. B. 10 (TP)
    LEP 2.0   z. B. Mobilisation wenig aufwändig (31.02) z. B. Essen/Trinken einfach (33.01)
    Minuten LEP 2.0   z. B. 2 × 15 (EL) z. B. 3 × 5 (EL)
    PRN-87   Aufstehen oder Mobilisieren mit Hilfe 1–2 Pflegekräfte (M01)

    Hilfestellung beim Toilettengang 1–2-mal (A07)

    Körperpflege mit teilweiser Hilfe 1-mal (H05)

    Orale Flüssigkeitszufuhr mit teilweiser Hilfe (E05)
    Minuten PRN-87   20, 10, 20 25

    Tafel 17:
    Fallbeispiel: Cholezystektomie mit Abszess und Lungenembolie (16)

    Eintrags-Nr.: 4.00.3 5.00 5.01
    Text . . .
  • Infusionstherapie
  • .
    Am dritten postoperativen Tag zeigte sich um die Wundnaht . . . . . . eine Rötung, leichte Schwellung, Überwärmung.
    Eintragstyp Massnahme Verlauf Verlauf
    ICD-10      
    ICF     Grosse Störung der Heilung der Haut (b820.3)
    NANDA 2000/2001   Hautschädigung (1.6.2.1.2.1/00046) Gefahr einer Hautschädigung (1.6.2.1.2.2/00047);
    [Verzögerte Genesung nach Opera­tion (6.4.2.1 / 00100)]
    ZEFP   Wunde (89) Haut- (und Gewebe-) defekt, Gefahr (90)
    ICNP-P   Chirurgische Wunde (A),
    abweichend in sehr hohem Grad (B),
    kontinuierlich (C),
    akut (D),
    Weichteilgewebe (F)
    Wunde (A),
    abweichend in hohem Grad (B),
    kontinuierlich (C),
    akut (D),
    Weichteilgewebe (F)
    NOC     Wundheilung: primäre Absicht (1102)
    ICD-9-CM/3      
    NIC Venenkanülierung(4190);

    Intravenöse Therapie (4200)

       
    ICNP-I Ausführen (A)
    von Prozeduren zur (C)
    Infusionstherapie (B)
       
    LEP 1.4 Infusion anlegen (23.04)
    Infusion richten/anschliessen (23.05)
    Verbandwechsel einfach (24.04) Arztvisite (20.01)
    Minuten LEP 1.4 15, 10 10 5
    LEP 2.0 Periphere Leitung legen aufwändig (54.09)
    Infusion richten/anschliessen einfach (53.09)
    Verbandwechsel/Wundpflege einfach (54.02) Besprechung mit ärztl. Dienst kurz (51.06)
    Minuten LEP 2.0 15, 10 10 5
    PRN-87 Infusion legen (B17)

    Infusion i. v.: Dauertropf (B19)

    Verband Wunde mit Wundsekret 1–2-mal (B71)  
    Minuten PRN-87 20, 20 15  

    Tafel 18:
    Fallbeispiel: Cholezystektomie mit Abszess und Lungenembolie (17)

    Eintrags-Nr.: 5.02 5.0x.1 5.10
    Text Zudem schmerzte die Naht sogar in ruhiger Lage. Der Stationsarzt öffnete drei Fäden der Naht. Eitriges Sekret entleerte sich.
    Eintragstyp Verlauf Massnahme Verlauf
    ICD-10      
    ICF Sehr starker spezifizierter lokalisierter Schmerz (b28018.4)    
    NANDA 2000/2001 Akuter Schmerz (9.1.1/00132)    
    ZEFP Schmerzen / Krämpfe (239)    
    ICNP-P Wundschmerz (A),
    wahrgenommen in hohem Grad (B),
    kontinuierlich (C),
    akut (D),
    an der Wunde (F)
       
    NOC      
    ICD-9-CM/3   Fadenentfernung an der Abdominalwand (97.83)  
    NIC      
    ICNP-I   Dem Medizi­nischen Dienst (B)
    assistieren (A)
     
    LEP 1.4      
    Minuten LEP 1.4      
    LEP 2.0      
    Minuten LEP 2.0      
    PRN-87 Medikamente s. c. 4–7-mal (B07) Fäden entfernen (B65)  
    Minuten PRN-87 15 15  

    Tafel 19:
    Fallbeispiel: Cholezystektomie mit Abszess und Lungenembolie (18)

    Eintrags-Nr.: 5.11 6.00 6.01
    Text Es handelte sich also um einen Wundabszess. Am vierten postoperativen Tag hatte Frau B. während der Morgentoilette am Lavabo plötzlich Mühe zu atmen, . . . . . . ein Enge-Gefühl in der Brust . . .
    Eintragstyp Diagnose Verlauf Verlauf
    ICD-10 Infektion nach einem Eingriff, a.n.k. (T81.4) [Symptom der Lungenembolie] [...dito]
    ICF Sehr grosse Störung der Heilung der Haut (b820.4) Starke Empfindung im Zusammenhang mit dem kardiovaskulären und Atmungssystem, inkl. Dyspnoe (b460.3)  
    NANDA 2000/2001 Hautschädigung (1.6.2.1.2.1/00046) Unwirksamer Atemvorgang (1.5.1.3/00032)  
    ZEFP Haut- (und Gewebe-) defekt (90) Atmung ungenügend / beeinträchtigt (15) Druck auf Brust / Engegefühl (23)
    ICNP-P Wunde (A),
    abweichend in hohem Grad (B),
    kontinuierlich (C),
    akut (D),
    Weichteilgewebe (F)
    Dyspnoe (A),
    zugenommen in hohem Grad (B),
    kontinuierlich (C),
    akut (D),
    Körpergewebe (F)
    Atmung (A),
    beeinträchtigt in hohem Grad (B),
    kontinuierlich (C),
    akut (D),
    Lunge (F)
    NOC      
    ICD-9-CM/3      
    NIC      
    ICNP-I      
    LEP 1.4   Körperpflege/Kleiden mit Hilfe  
    Minuten LEP 1.4   30 (TP)  
    LEP 2.0   Körperpflege/Kleiden wenig aufwändig  
    Minuten LEP 2.0   z. B. 2 X 15 (EL)  
    PRN-87 Entnahme: Sekret/Urin/Stuhl 1–5-mal (D36) Körperpflege mit teilweiser Hilfe 1-mal (H05)

    Aufstehen und Mobilisieren mit Hilfe 1–2 Pflegekräfte (M02)

     
    Minuten PRN-87 5 20, 30  

    Tafel 20:
    Fallbeispiel: Cholezystektomie mit Abszess und Lungenembolie (19)

    Eintrags-Nr.: 6.02 6.03 6.04
    Text . . . und einen stechenden Schmerz beim Atemholen. Sie war kraftlos . . . . . . und bekam Todesangst.
    Eintragstyp Verlauf Verlauf Verlauf
    ICD-10 [...dito] [...dito] [...dito]
    ICF Sehr starker spezifizierter lokalisierter Schmerz (b28018.4) Sehr starke Ermüdbarkeit (b4552.4) Sehr grosse Beeinträchtigung der Gefühlsregulierung, inkl. Angst (b1521.4)
    NANDA 2000/2001 Akuter Schmerz (9.1.1/00132) Akti­vitäts­intole­ranz (6.1.1.2/00092) Todesangst (9.3.1.1/00147)
    ZEFP Schmerzen / Krämpfe (239) Leistungs­einschrän­kung (1) Angst haben, sich fürchten (46)
    ICNP-P Schmerz (A),
    wahrgenommen in hohem Grad (B),
    kontinuierlich (C),
    akut (D),
    Brustkorb (F)
    Risiko für (G): Kreislaufschock (A),
    zugenommen in hohem Grad (B),
    kontinuierlich (C),
    akut (D),
    Herz-Kreislauf-System (F)
    Angst (A),
    wahrgenommen in sehr hohem Grad (B),
    kontinuierlich (C),
    akut (D)
    NOC      
    ICD-9-CM/3      
    NIC     Vitalzeichenüberwachung (6680)
    ICNP-I      
    LEP 1.4     Verordnung Kardexvisite (20.02)
    Minuten LEP 1.4     3
    LEP 2.0     Arzt avisieren/Verordnung (51.09)
    Pflegedokumentation einfach (41.01)
    Minuten LEP 2.0     3, 5
    PRN-87 Häufige Beobachtung (D03)    
    Minuten PRN-87 15    

    Tafel 21:
    Fallbeispiel: Cholezystektomie mit Abszess und Lungenembolie (20)

    Eintrags-Nr.: 6.10 6.10.1 6.10.2
    Text Blutdruck: 175/70,
    Puls: 108 reg.
    Es wurde ein Thorax-Röntgen . . . . . . und eine anschliessende Lungenszintigrafie gemacht.
    Eintragstyp Verlauf Massnahme Massnahme
    ICD-10 [...dito]    
    ICF      
    NANDA 2000/2001      
    ZEFP      
    ICNP-P Hypertonie (A),
    hoch, in mittlerem Grad (B),
    kontinuierlich (C),
    akut (D),
    Herz-Kreislauf-System (F)
       
    NOC      
    ICD-9-CM/3      
    NIC      
    ICNP-I Vitalzeichen (B)
    messen (A)
    Organisieren (A)
    einer Untersuchung (B),
    in der diagnostischen Abteilung (F)
    Organisieren (A)
    einer Untersuchung (B),
    in der diagnostischen Abteilung (F)
    LEP 1.4 Überwachen Untersuchung (24.12)
    Patiententransport intern (24.32S)
     
    Minuten LEP 1.4 5 10 (ZS)  
    LEP 2.0 Überwachen sehr einfach Administration/Koordination einfach (41.04)
    Patientenbegleitung/-transport intern (44.01)
     
    Minuten LEP 2.0 2 10 (ZS)  
    PRN-87 Vitalzeichen 4–14-mal   Assistieren Röntgen (D50)
    Minuten PRN-87 15   10

    Tafel 22:
    Fallbeispiel: Cholezystektomie mit Abszess und Lungenembolie (21)

    Eintrags-Nr.: 6.20 6.20.1 6.21
    Text Daraus wurde klar, dass Frau B. eine lebensbedrohliche Lungenembolie erlitten hat. Die Blutgasanalyse . . . . . . ergab eine Hypoxie (O2-Mangel).
    Eintragstyp Verlauf Massnahme Diagnose
    ICD-10 Lungenembolie ohne Angabe eines Cor pulmonale (I26.9)   [Symptom der Lungenembolie]
    ICF Sehr starke Störung Blutkreislaufes, inkl. Thromboembolie (b415.4)    
    NANDA 2000/2001 Kardiopulmonale Durch­blutungs­störung (1.4.1.1/00024)   Beeinträchtigter Gasaustausch (1.5.1.1/00030)
    ZEFP      
    ICNP-P Gewebedurchblutung (A),
    gestört in hohem Grad (B),
    akut (D),
    Lunge (F)
      Sauerstoffmangel (Hypoxie) (A),
    hoch in mittlerem Grad (B),
    akut (D),
    Körpergewebe (F);

    oder:
    Gasaustausch (A)
    gestört in hohem Grad (B),
    akut (D),
    Körpergewebe (F)

    NOC      
    ICD-9-CM/3      
    NIC [Pflege bei Embolie: pulmonal (4106)] Laboruntersuchung am Patientenbett (7610)  
    ICNP-I   Dem Patient (B)
    eine Probe abnehmen (A)
     
    LEP 1.4   Blutentnahme (22.01)
    Andere Laborprobe (22.02)
     
    Minuten LEP 1.4   10, 5  
    LEP 2.0   Blutentnahme sehr einfach (52.01)
    Andere Laborprobe (52.06)
     
    Minuten LEP 2.0   5, 5  
    PRN-87   Entnahme Blut 1–3-mal (D42)  
    Minuten PRN-87   10  

    Tafel 23:
    Fallbeispiel: Cholezystektomie mit Abszess und Lungenembolie (22)

    Eintrags-Nr.: 6.2x.1 6.2x.1.1 6.2x.2
    Text Strikte Bettruhe. [Strikte Bettruhe] Physiotherapie nach Verordnung.
    Eintragstyp Massnahme Zwischen-
    resultat
    Massnahme
    ICD-10   [Eingeschränkte Mobilität (Z74.0)]  
    ICF   Hat mässige Schwierigkeiten, sich selbst ohne Hilfe zu waschen; leichte Probleme, falls mit Hilfe (d510.2211);

    Hat mässige Schwierigkeiten bei Toilettenaktivitäten ohne Hilfe; leichte Probleme, falls mit Hilfe (d530.2211)

     
    NANDA 2000/2001   Beeinträchtigte körperliche Mobilität (6.1.1.1/00085)  
    ZEFP   Bewegungs­einschrän­kung (3)  
    ICNP-P   Mobilität (A),
    begrenzt in hohem Grad (B),
    kontinuierlich (C),
    akut (D),
    Körper als Ganzes (F)
     
    NOC      
    ICD-9-CM/3     Sonstige Physiotherapie (93.39)
    NIC Immobilitätspflege (0740)    
    ICNP-I Patient (B)
    immobilisieren (A)
       
    LEP 1.4 Bettruhe    
    Minuten LEP 1.4 30    
    LEP 2.0 [Leistungen je nach Bedarf aufgrund der Einschränkungen infolge der Bettruhe.]    
    Minuten LEP 2.0    
    PRN-87 Körperpflege mit vollständiger Hilfe 1-mal (H07)

    Steckbecken 4–7-mal (A05)

       
    Minuten PRN-87 35, 25    

    Tafel 24:
    Fallbeispiel: Cholezystektomie mit Abszess und Lungenembolie (23)

    Eintrags-Nr.: 6.2x.3 6.2x.4 7.00
    Text Sauerstoffgabe. Heparinisierung mit Liquemin in Infusion. Die Wunde . . .
    Eintragstyp Massnahme Massnahme Verlauf
    ICD-10      
    ICF     Leichte Störung der Heilung der Haut (b820.1)
    NANDA 2000/2001     Hautschädigung (1.6.2.1.2.1/00046)
    ZEFP     Wunde(89);

    Haut- (und Gewebe-) defekt (90)

    ICNP-P      
    NOC      
    ICD-9-CM/3   Infusion einer anderen thera­peu­tischen oder prophylaktischen Substanz (Heparin) (99.29)  
    NIC Sauerstofftherapie (3320) Arzneimittelverabreichung: intravenös (2314)  
    ICNP-I Ausführen (A)
    von Prozeduren zur (C)
    Sauerstofftherapie (B)
    Ausführen (A)
    von Prozeduren zur (C)
    Infusionstherapie (B)
     
    LEP 1.4 Inhalieren/Sauerstoffverabreichung (24.03) Infusion richten/an­schliessen (23.05)  
    Minuten LEP 1.4 5 (EL) 10  
    LEP 2.0 Inhalieren/Sauerstoffverabreichung (35.01) Infusion richten/an­schliessen einfach (53.09)  
    Minuten LEP 2.0 2 (EL) 10  
    PRN-87 Sauerstoff (R20) Infusion i. v.: Dauertropf (B19)  
    Minuten PRN-87 15 20  

    Tafel 25:
    Fallbeispiel: Cholezystektomie mit Abszess und Lungenembolie (24)

    Eintrags-Nr.: 7.00.1 7.00.2 7.10
    Text . . . muss täglich zweimal gereinigt . . . . . . und verbunden werden. Frau B. fühlt sich schwach und müde.
    Eintragstyp Massnahme Massnahme Verlauf
    ICD-10     Müdigkeit (R53)
    ICF     Starke Ermüdbarkeit (b4552.3)
    NANDA 2000/2001     Akti­vitäts­intole­ranz (6.1.1.2/00092)
    ZEFP     Müdigkeit / Erschöpfung (240)
    ICNP-P     Ermüdung (A),
    hoch in hohem Grad (B),
    akut (D)
    NOC      
    ICD-9-CM/3      
    NIC Wundpflege (3660)    
    ICNP-I Wunde (B)
    reinigen (A)
    Wunde (B),
    mit Verband (C),
    bedecken (A)
     
    LEP 1.4 Verbandwechsel einfach (24.04)    
    Minuten LEP 1.4 2 × 10    
    LEP 2.0 Verbandwechsel/Wundpflege einfach (54.02)    
    Minuten LEP 2.0 2 × 10    
    PRN-87 Verband: Wunde mit Wundsekret 2-mal (B71)   Helfende Beziehung: minimale (K08)
    Minuten PRN-87 15   30

    Tafel 26:
    Fallbeispiel: Cholezystektomie mit Abszess und Lungenembolie (25)

    Eintrags-Nr.: 7.11 7.20 7.21
    Text Sie ekelt sich vor der Wunde. Momentan hat sie Fieber, axillär 38.5 °C. Husten mit wenig blutigem Auswurf.
    Eintragstyp Verlauf Verlauf Verlauf
    ICD-10   Fieber n.n.b. (R50.9) Hämoptoe (Bluthusten) (R04.2)
    [gehört zur Lungenembolie]

    [Verdacht auf Lungeninfarkt]

    ICF Mässiges Problem mit dem Körperbild (b1801.2) Mässiges Problem mit der Körpertermperatur, inkl. Hyperthermie (b5500.2) Mässige Probleme bei weiteren Atmungsfunktionen, inkl. Husten (b450.2)
    NANDA 2000/2001 Körperbildstörung (7.1.1/00118) Hypertermie (1.2.2.3/00007)  
    ZEFP Sich ekeln (61) Fieberzustände (106) Husten / Hustenreiz (18);

    Auswurf (19)

    ICNP-P [«Ekel» fehlt. Evtl. «Körperbild» benutzen?] Fieber (A),
    hoch in mittlerem Grad (B),
    kontinuierlich (C),
    akut (D),
    Körper als Ganzes (F)
    Husten (A) + Expektoration [Auswurf] (A) + Blutung (A),
    entleert in geringerem Grad (B),
    akut (D),
    Bronchien (F)
    NOC      
    ICD-9-CM/3      
    NIC   Vitalzeichenüberwachung (6680)  
    ICNP-I   Vitalzeichen (B)
    messen (A)
     
    LEP 1.4   Überwachen  
    Minuten LEP 1.4   5  
    LEP 2.0   Überwachen sehr einfach  
    Minuten LEP 2.0   2  
    PRN-87   Vitalzeichen 4–14-mal  
    Minuten PRN-87   15  

    Tafel 27:
    Fallbeispiel: Cholezystektomie mit Abszess und Lungenembolie (26)

    Eintrags-Nr.: 7.30 7.30.1 7.31
    Text Die Ernährung postoperativ ist so weit aufgebaut, . . . . . . dass Frau B. Gallenschonkost erhält. Das Essen kann sie kaum geniessen, . . .
    Eintragstyp Verlauf Massnahme Verlauf
    ICD-10   [Diät-Beratung und -Über­wachung (Z71.3)]  
    ICF     Stark eingeschränkter Appetit (b1262.3)
    NANDA 2000/2001      
    ZEFP      
    ICNP-P     Schmecken (A),
    gestört in hohem Grad (B),
    kontinuierlich (C),
    akut (D),
    Mundhöhle (F)
    NOC      
    ICD-9-CM/3      
    NIC      
    ICNP-I   Ausführen (A)
    von Prozeduren zur (C)
    Ernährungstherapie (B)
     
    LEP 1.4      
    Minuten LEP 1.4      
    LEP 2.0      
    Minuten LEP 2.0      
    PRN-87 Orale Ernährung und Flüssigkeitszufuhr selbständiger Patient (E04)    
    Minuten PRN-87 10    

    Tafel 28:
    Fallbeispiel: Cholezystektomie mit Abszess und Lungenembolie (27)

    Eintrags-Nr.: 7.32  
    Text . . . weil ihr Rachen beim Schlucken schmerzt (evtl. vom Tubus bei der Narkose).  
    Eintragstyp Verlauf  
    ICD-10 [Dysphagie (R13)]  
    ICF Starker Schmerz an Kopf oder Hals (b28010.3)

    Starke pharyngeale Schluckstörung (b51051.3)

     
    NANDA 2000/2001 Schluckstörung (6.5.1.1/00103)  
    ZEFP Schluckstörung (75)  
    ICNP-P Schmerz (A),
    in der Rachenhöhle (F)
    wahrgenommen in hohem Grad (B),
    inter­mit­tie­rend (C),
    akut (D)
     
    NOC    
    ICD-9-CM/3    
    NIC    
    ICNP-I    
    LEP 1.4    
    Minuten LEP 1.4    
    LEP 2.0    
    Minuten LEP 2.0    
    PRN-87 Unterstützende Kommunikation (K01)  
    Minuten PRN-87 15  
     

     

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    2.3

    Zusammenfassende Codierungen

    Tafel 29:
    Fallbeispiel: Cholezystektomie mit Abszess und Lungenembolie (23)

    Eintrags-Nr.: Z.00 Z.00-Code
    Text [Gesamter stationärer Fall]  
    Eintragstyp Zusammen­fassung
    ICD-10 Cholelithiasis mit akuter Cholezystitis
    Lungenembolie ohne Angabe eines Cor pulmonale
    K80.0
    I26.9
    ICD-9-CM/3 Cholezystektomie
    Gallengangrevision
    Infusion einer anderen thera­peu­tischen oder prophylaktischen Substanz [Heparin]
    51.22
    51.51
    99.29
    HCFA-DRG 18 Cholezystektomie mit CDE mit CC 195
    AP-DRG 12.0 Cholezystektomie und andere hepatobiliäre Eingriffe mit MCC 556
    AR-DRG 4.1 Cholecystectomy W/O Closed CDE W Catastrophic or Severe CC H04A
    Minuten LEP 1.4 [376   LEP-1-Minuten]  
    Minuten LEP 2.0 [307   LEP-2-Minuten]  
    Minuten PRN-87 [570   PRN-87-Minuten]  
    Aufenthaltsdauer . . . Tage  
    Kosten . . . €  

    Tafel 30:
    DRG-Codierungen inkl. Kennzahlen

    DRG-System DRG Bezeich­nung Kosten­gewicht ø Tage
    HCFA-DRG 18 195 Cholezystektomie mit CDE mit CC 2.91 9.9
    AP-DRG 12.0 556 Cholezystektomie und andere hepatobiliäre Eingriffe mit MCC CH2: 2.56
    CH3: 2.58
    20.1
    12.5
    AR-DRG 4.1 H04A Cholecystectomy W/O Closed CDE W Catastrophic or Severe CC 97/98 öff.: 2.42
    99/00 öff.: 2.54
    7.1
    6.9

    Tafel 31:
    Zum Vergleich: DRG-Codierungen unter Weglassung der Lungenembolie

    DRG-System DRG Bezeich­nung Kosten­gewicht ø Tage
    HCFA-DRG 18 196 Cholezystektomie mit CDE ohne CC 1.66 5.7
    AP-DRG 12.0 196 Cholezystektomie mit CDE ohne CC CH2: 2.21
    CH3: 2.44
    19.4
    14.0
    AR-DRG 4.1 H04B Cholecystectomy W/O Closed CDE W/O Catastrophic or Severe CC 97/98 öff.: 1.22
    99/00 öff.: 1.29
    2.7
    2.3

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    3

    Anmerkungen

    Anmerkung zur ICD-10-Codierung (Straub)

    Das «saure Aufstossen» auf Zeile 1.13 ist ein Symptom. Code R14 bezeichnet das Aufstossen als Dysfunktion des Ver­dauungs­systems, ohne aber auf die Information «sauer» einzutreten. Mit Code R12 («Sodbrennen») wird auf einen sauren Magen und Ösophagus hingewiesen, allerdings ohne speziell das Aufstossen zu nennen.

    2 WHO [ICIDH-2/Final Draft, 2001].

    3 WHO/Schuntermann [ICIDH-2/Beta-2/de, 2000].

    Anmerkungen zur ICF-Codierung (Abderhalden)

    Die ICF-Codierung entspricht dem im Internet verfügbaren Schlussentwurf der ICIDH-2 2, die Übersetzungen wurden, falls vorhanden, aus der deutsche Übersetzung der Beta-2-Version der ICIDH-2 entnommen. 3 Die Vorschläge müssen – mangels Erfahrung in der ICF-Codierung – noch als sehr provisorisch betrachtet werden.

    Weitere Anmerkungen zur ICF-Codierung (Hollenweger/Fischer)

    In Eintrag 6.04 ist vermerkt, dass die Patientin wegen der Lungenembolie in Todesangst geriet. Frau Hollenweger meint dazu: «Ich würde eine einmalige Erscheinung nicht nach ICF codieren. Wenn also die Patientin einmal eine Todesangst hatte, würde ich es nicht codieren. Wenn sie jedoch als Resultat der Lungenembolie über längere Zeit nur noch Angst hat, sie dadurch in ihren Empfindungen gegenüber Erfahrungen oder des Alltags beeinträchtigt ist und sich dies auf ihre Lebensqualität auswirkt, so würde ich es wie folgt codieren: Schwere Beeinträchtigung der Gefühlsregulierung, inkl. Angst (b1521.3), und: Vollständige Beinträchtigung der affektiven Schwingungsfähigkeit (range of emotion) (b1522.4) (= nur noch Angst und nichts anderes mehr).»

     

    Die ICF hat also grundsätzlich zum Ziel, Gesundheit und Behinderung aus einer längerfristigen Perspektive und weniger bezüglich kurzfristigen Zustandsveränderungen zu beschreiben. Im Zusammenhang mit der Pflege kann man sich darüber hinaus aber auch noch überlegen, in wie weit auch temporäre Zustände mittels ICF festgehalten werden könnten. Besonders interessant wird dies, wenn auch deren Veränderungen protokolliert und ihnen u. U. als Ergebnis gegenüber gestellt werden. Dazu bräuchte es aber einen weiteren Qualifikator, der anzeigen könnte, ob es sich – aus der Sicht im Zeitpunkt der Beurteilung – um ein grundlegendes, länger andauerndes oder um ein temporäres, akutes Problem handelte.

     

    Auf meine Frage, wie man codieren könnte, dass die Patientin vom Angstgefühl dominiert ist und nichts Vernünftiges mehr tun kann, fügte Frau Hollenweger noch an: «Meiner Meinung nach entspricht diese Umschreibung den ‹Anforderungen› an eine Codierung nach ICF: Die Angst ist zentral im Hinblick auf ihr ‹functioning›. Doch müsste das, was unter ‹Vernünftiges› gemeint ist, auch codiert werden (z. B. über betroffene Aktivitäten und Partizipation) – zusammen mit den einwirkenden Umweltfaktoren.»

     

    In der Fallbeschreibung fällt insgesamt auf, dass auf der Ebene der Aktivitäten und der Partizipation kaum etwas vermerkt worden ist. Das hängt möglicherweise mit der speziellen Umgebung des Spitals zusammen, wo solche Aspekte weniger von Bedeutung sind als im Alltag ausserhalb der Institution und ohne pflegerische Unterstützung. Andererseits müsste möglicherweise auch danach gefragt werden, ob hier diesem Punkt schlichtweg zu wenig Beachtung geschenkt wurde. Spätestens im Zusammenhang mit der Überleitungspflege bzw. der Entlassung nach Hause werden die Einschränkungen bezüglich der Aktivitäten und der Partizipation die zu fällenden Entscheidungen und die vorzusehenden weiteren Massnahmen stark prägen.

    Anmerkungen zur Codierung der Pflege­phänomene nach ICNP (Tackenberg)

    Die Informationslage der Einträge 0.00 bis 0.61 und die spätere akut eintretende Erkrankung ist zu wenig differenziert beschrieben, so dass von einer Codierung hier abgesehen wurde. Die ICNP-Phänomene lassen eine Reihe von beschreibenden Formalisierungen zur Rolle zu: als Frau, Ehepartner, Mutter, familiären Bindungen, familiärer Unterstützung, sozialer Interaktion, gesellschaftlicher Lage und weiteres. In den Einträgen 0.62 und 1.00 wurde das ansatzweise codiert; es hat aber eigentlich keine Relevanz.

     

    Die Thrombosegefahr (Zeile 3.00) ist in den Phänomenen nicht direkt enthalten; sie wurde als «Gefährdung der Gewebedurchblutung» codiert.

     

    In Zeile 3.11 (Frau B. meldet ihre Schmerzen postoperativ nicht) ist die Motivation nicht eindeutig. Geht es um Unsicherheit? Oder Uninformiertheit? Oder Angst? Codiert wurde vorerst nur der Sachverhalt, dass Frau B. nur wenig zeigte, dass sie litt.

     

    Weil die Entzündung in den ICNP-Phänomenen fehlt, wurde in den Einträgen 5.02 und 5.11 eine starke bzw. eine sehr starke «Abweichung» der Wunde codiert.

     

    Bei der Codierung der ICNP-Phänomene müsste auf der Achse H (Träger) gewöhnlich «Person» (1H.1) eingetragen werden. Im obigen Beispiel erfolgte auf der Achse H nur ein Eintrag, wenn der Träger ein anderer war.

    Anmerkungen zur Codierung der Pflegeinterventionen nach ICNP (Tackenberg)

    Die Einträge 2.00 bis 7.31 habe ich hypothetisch so durchcodiert, als führten Pflegende die Tätigkeiten komplett oder ärztlich delegiert aus. Zu den ärztlichen, thera­peu­tischen und diagnostischen Maßnahmen könnten eine Reihe von vorbereitenden, assistierenden, übernommenen, fortgeführten und nachbereiteten Tätigkeiten unterstellt werden, die von Pflegenden durchgeführt werden.

     

    Bei der Codierung der ICNP-Pfegeinterventionen müsste als Nutzniesser auf der Achse H gewöhnlich «Person» (2H.1) eingetragen werden. Im obigen Beispiel erfolgte auf der Achse H nur ein Eintrag, wenn der Nutzniesser ein anderer war.

    Anmerkungen zur Codierung der Leistungen nach PRN-87 (Bürki)

    Wegstrecken, administrative Arbeiten (u. a. auch Pflegedokumentation) und patienten­bezogene Kommunikation gehören nicht zur direkten Pflegezeit nach PRN. Sie werden von der Software in Abhän­gig­keit der Pflege­intensität pro Patient und Abteilung hinzugerechnet.

    4 Einträge mit PRN- und ohne LEP-Codierung sind zu finden bei: 1.10, 5.0x.1, 5.10, 6.02, 6.10.2, 7.10, 7.30 und 7.32.

    Anmerkungen zur Summation der Pflegezeiten (Fischer)

    Bei der Summation der Zeiten nach LEP und PRN ergaben sich beträchtliche Unterschiede. Dies kann aber nicht direkt auf die Unterschiedlichkeit der Systeme zurückgeführt werden, sondern auch auf die Unterschiedlichkeit der Interpretation des Fallbeispieles. An einigen Orten wurden bei PRN Tätigkeiten eingetragen und bei LEP nicht. 4 Wenn man die davon stammenden 160 PRN-Minuten von der Summe von 570 PRN-Minuten abzieht, sind die LEP-2-Minuten immer noch 100 «Minuten» geringer. Das heisst, es ist schwierig, LEP- und PRN-Minuten miteinander zu vergleichen. Es scheint auch schwierig zu sein, LEP-1- und LEP-2-Minuten miteinander zu vergleichen. Wenn allerdings die Tendenz stimmen sollte, dass die Tagessummen gemäss LEP-2 kleiner als die Tagessummen nach LEP-1 sind, dann würde dies zunächst den C-Wert erhöhen, was in der Folge zu einem kleineren Bedarf an Personal führt. (Es könnte genau so gut auch umgekehrt herauskommen, das heisst, die LEP-2-Messungen könnten auch höher als die LEP-1-Messungen ausfallen. – Aufgrund dieses Fallbeispiels allein lassen sich noch keine diesbezüglichen Schlussfolgerungen ziehen.)

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    4

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