Z I M - Abstract 2010(1) | Juni 2010 |
Zusammenfassung:
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Wolfram Fischer, Javier Blanco, Michael Butt, Margrit Hund, Christine Boldt
Erste Ergebnisse zur Patientenklassifikation
in der neurologischen Rehabilitation
Erschienen in:
Neurologie & Rehabilitation 2010(16)3: 113-130
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Zusammenfassung |
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Ziel |
Das Projekt «Leistungsorientiertes Tarifmodell für die Rehabilitation» (LTR) hat zum Ziel, einheitlich konzipierte Tarifmodelle für die neurologische, muskuloskelettale, kardiologische und pneumologische Rehabilitation zu entwickeln. Wöchentlich erhobene Patientendaten werden zu pflegerischen und medizintechnisch-therapeutischen Patientenkategorien verdichtet. |
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Daten |
Für die Studie standen patientenbezogene Daten der Zürcher Höhenklinik Wald (ZHW) aus vier Jahren (2006 bis 2009) sowie Kostendaten aus drei Jahren (2006 bis 2008) zur Verfügung. Der Patientenzustand wurde wöchentlich mit dem Assessmentinstrument FIM (Functional Independence Measure) ermittelt. Seit kurzem wurden die Behandlungsthemen im Rahmen der wöchentlichen interdisziplinären Teamkonferenz mit der ICF (Internationale Klassifikation der Funktionsfähigkeit, Behinderung und Gesundheit) erfasst. Die Leistungen der Pflege wurden mittels LEP (Leistungserfassung in der Pflege) täglich erhoben. Zur Gewichtung der medizintechnisch-therapeutischen Leistungen standen bewertete Taxpunkte zu den durchgeführten Behandlungen pro Tag zur Verfügung. |
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Nach der Datenbereinigung verblieben Daten von 1'830 Behandlungsfällen neurologischer Patienten (9'094 Wochen, 413805 Tage, die ausgewertet werden konnten. |
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Methoden |
Für die Pflege wurden Patientenkategorien gesucht, die den täglichen Pflegeaufwand anhand der praktisch-motorischen und der sozio-kognitiven FIM-Einstufungen erklären. Zur Beurteilung der Erklärungskraft wurde neben der üblichen Varianzreduktion (r2) die robustere und besser interpretierbare Reduktion der absoluten Abweichungen vom Median (r1) verwendet. |
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Für die medizintechnisch-therapeutischen Leistungen wurde – in einem ersten Schritt – eine Kostenklassifikation aufgrund der wöchentlichen Summen der bewerteten Taxpunkte der medizintechnisch-therapeutischen Leistungen erstellt. In einem zweiten Schritt sollen Kostenkategorien aufgrund von ICF-Einstufungen und Interventionsintensitäten gebildet werden. |
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Resultate |
Aufgrund von 16 klinisch direkt interpretierbaren Neuro-FIM-Klassen wurden vier Neuro-Pflegekostenkategorien definiert, in welchen die Neuro-FIM-Klassen mit ähnlichen Kosten zusammengefasst wurden. Die Erklärungskraft bezüglich des täglichen Pflegeaufwandes gemessen in LEP-Stunden betrug im Jahr 2009: r2 = ca. 72 %, r1 = ca. 52 %. Der durchschnittliche Pflegeaufwand in den vier Pflegekostenkategorien liegt zwischen 1.28 und 6.39 LEP-Stunden (Faktor 5.0). |
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Die taxpunktbasierte Klassifikation der medizintechnisch-therapeutischen Leistungen umfasst vier medizintechnisch-therapeutische Kostenklassen. |
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Diskussion |
Infolge hoher Anteile unselbständiger Patienten konnten auch für schwer eingeschränkte Patienten FIM-basierte Patientenkategorien gebildet werden. |
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Auch wenn die Aufteilung der FIM-Werte nach praktisch-motorischen und sozio-kognitiven Items aus statistischer Sicht als kontrovers diskutiert werden kann, wurde sie verwendet, da sie aus klinischer Sicht sinnvoll ist und die Interpretation der gebildeten Patientenkategorien erleichtert. |
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Infolge kleiner Erhebungszahlen zu neurologischen Überwachungspatienten und sozio-kognitiv schwerst geschädigten Patienten können differenzierte Tarifierungsvorschläge zu diesen Patientenkategorien erst zu einem späteren Zeitpunkt gemacht werden. |
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Das vorerst für die neurologische Rehabilitation entwickelte Modell eignet sich auch für die Anwendung in weiteren Rehabilitationsbereichen. Der Einbezug weiterer Patientenassessments zur Codierung von Komorbidität und Schmerzen wird zur Zeit geprüft. |
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Schlussfolgerungen |
Das entwickelte Modell in der aktuell vorliegenden Form zeichnet sich durch eine gute klinische Interpretierbarkeit der gebildeten Kategorien sowie einer guten ökonomischen Homogenität der resultierenden Tarifstufen aus. Ein operativer Einsatz dieses Tarifmodells ist in der neurologischen Rehabilitation schon zum heutigen Zeitpunkt möglich. |
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Ausblick |
In einem zweiten, weiterführenden Schritt soll ein ICF-basiertes Kategorisierungssystem zur Abbildung der medizintechnisch-therapeutischen Leistungen entwickelt und in weiteren Publikationen vorgestellt werden. |
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Darüberhinaus ist die Entwicklung von gleichartig konzipierten Kategorien in weiteren Rehahbilitationsbereichen in Arbeit (muskuloskelettale, kardiologische, pulmonale, internmedizinische Rehabilitation). |
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Gesamter Text: (pdf 0.5 MB)
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Fundstelle =
http://fischer-zim.ch/abstracts-de/LTR-Paper1-SZH-1005-abst-de.htm
( Letztmals generiert:
22.07.2015
)