Fischer: Leistungsorientierte Krankenanstalten-Finanzierung in Österreich.
Fallpauschalen mit Anpassungsvermögen.

Z I M - Streiflicht 1996(4)4 Dez. 1996
Letzte Ergänzung: 9.9.2003


Leistungsorientierte Krankenanstalten-Finanzierung
in Österreich

Wolfram Fischer

Zentrum für Informatik und wirtschaftliche Medizin
CH-9116 Wolfertswil SG (Schweiz)
http://www.fischer-zim.ch/


Fallpauschalen mit Anpassungsvermögen

      
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Auf den 1.1.97 wird in Österreich eine neue "Leistungsorientierte Krankenanstalten-Finanzierung" eingeführt: Das LKF-Modell.

Dieses Modell ist auf einem eigens dafür geschaffenen Patientenklassifikationssystem mit 916 "Leistungsorientierten Diagnosenfallgruppen" (LDFs') aufgebaut.

Die Vergütung setzt sich aus einem bundesweit einheitlichen fallbezogenen Teil und einem je nach länderspezifischen Erfordernissen ausgestaltbaren krankenhausspezifischen Teil zusammen. Im letzteren können Krankenhausmerkmale wie Krankenhaustyp, apparative Ausstattung, Auslastung, Personalfaktor, Bausubstanz und Hotelkomponente berücksichtigt werden.

Der fallbezogene Teil sieht zwar auch eine Vergütung nach Fallpauschalen vor. Die Vergütung variiert jedoch bei unüblichen Verweildauern, bei der Benutzung der Intensivstation und bei der Vornahme von mehreren Eingriffen.

Um Zuschläge und Reduktionen einfach berechnen zu können, wurde die Fallpauschale in eine Leistungskomponente und eine Tageskomponente aufgeteilt. Die Leistungskomponente deckt die Kosten ausgewählter Prozeduren gemäss dem österreichischen Leistungskatalog ab. Die Tageskomponente basiert auf Tageskostensätzen, die aufgrund der Restkosten berechnet werden.

Die Restkosten sind Abteilungskosten minus Kosten der ausgewählten medizinischen Einzelleistungen minus Kosten der Intensivpflege. - Reduktionen bzw. Zuschläge bei Verweildauerunter- und -überschreitungen berechnen sich aufgrund der Tageskomponente. Zuschläge bei der Vornahme mehrerer Eingriffe berechnen sich aufgrund der weiteren Leistungskomponenten.  
 

 
                           ·-----------------------·
                           |                       |
 ·------------------·      |    FALLPAUSCHALE A    |      ·-------------------· 
 | REDUKTION  der   |      |                       |      |     ZUSCHLAG      |
 | Tageskomponente  |      |=======================|      | einer degressiven |
 |        A         |      | Leistungskomponente A |      | Tagespauschale    |
 | für Tage unter-  |      |-----------------------| ---> |         A         |
 | halb der unteren | <--- |   Tageskomponente A   |      | für Tage oberhalb |
 | Grenzverweildauer|      ·-----------------------·      | der oberen Grenz- |
 ·------------------·                                     | verweildauer      |
                                                          ·-------------------·
                        +                             +
             ·--------------------·      ·-----------------------·
             | INTENSIVPFLEGETAGE |      |   WEITERE EINGRIFFE   |
             |====================|      |=======================|
             |    nach IPS-Typ    |      | Leistungskomponente B |
             ·--------------------·      |-----------------------|
                                         | Leistungskomponente C |
                                         |-----------------------|
                                         |         . . .         |
                                         ·-----------------------·
 

Abb. 1: LDF-Vergütungsschema

 
 
 
 
Anmerkung (Dez. 1998)
Seit Ende 1998 steht die LKF/LDF-Dokumentation inkl. Software im Internet kostenlos zur Verfügung.
Adresse: http:// www.bmg.gv.at / home / Schwerpunkte / Krankenanstalten /.


Literaturhinweis:
Ergänzende Informationen zu diesem Thema finden Sie in:
-  Fischer: Patientenklassifikationssysteme, S. 265 ff. (ISBN 978-3-9521232-2-5)

Z I M  -  Zentrum für Informatik und wirtschaftliche Medizin
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Fundstelle = http://www.fischer-zim.ch/streiflicht/LKF-LDF-Oesterreich-9612.htm
( Letztmals generiert: 28.06.2013 )