Z I M - Streiflicht 2002(10)1 | März 2002 |
Wie stabil sind
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Wolfram Fischer
Zentrum für Informatik und wirtschaftliche Medizin
CH-9116 Wolfertswil SG
(Schweiz)
http://www.fischer-zim.ch/
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Bei der Analyse der nationalen australischen Kostengewichte aus drei Jahren wurde festgestellt, dass ein bemerkenswerter Anteil der AR-DRGs instabile Kostengewichte aufweist. | |||
Entwicklungs- und Instabilitätskoeffizient |
Zur Beurteilung der Entwicklung der Kostengewichte (CWs)
wurden zwei Koeffizienten entwickelt:
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CE | Der Entwicklungskoeffizient (CE) ist ein Mass für die durchschnittliche Zu- oder Abnahme des Kostengewichtes einer DRG über die beobachteten Jahre. Ein Wert von beispielsweise CE = –0.3 zeigt an, dass die durchschnittliche jährliche Abnahme des Kostengewichtes 30 % des durchschnittlichen Kostengewichtes betrug. | ||
CI | Eine DRG ist instabil, wenn das Kostengewicht im einen Jahr steigt und im Folgejahr wieder fällt. Als Mass dafür wurde der Instabilitätskoeffizient (CI) definiert. Ein Wert von beispielsweise CI = 0.7 besagt, dass der durchschnittliche jährliche Unterschied der Kostengewichtdifferenzen 70 % des durchschnittlichen Kostengewichtes betrug. CI ist grösser oder gleich Null. | ||
Grafische Darstellung | In der folgenden Abbildung entspricht jeder Punkt einer AR-DRG. Der Buchstabe bezeichnet die Hauptkatogorie (MDC), aus der die eingetragene DRG stammt. Rot sind operative, blau sind konservative AR-DRGs eingetragen. | ||
Aus der Abbildung ist ersichtlich, dass eine grössere Zahl von AR-DRGs Kostengewichterhöhungen von über 15 % bzw. Kostengewichtreduktionen von unter –15 % aufweisen (Punkte oberhalb von 0.1 bzw. unterhalb von –0.1). | |||
Ebenfalls deutlich sichtbar sind die AR-DRGs mit instabilen Kostengewichten: Je weiter nach rechts eine DRG eingetragen ist, desto instabiler ist deren Kostengewicht. | |||
Abb. 1: CW-Entwicklungskoeffizienten und CW-Instabilitätskoeffizienten für die Jahre 1997/98 bis 1999/00 | |||
Quelle: Fischer et al. [CW-AR4, 2002] | |||
Kostenerhöhungen und -reduktionen insgesamt | Insgesamt sind Kostenerhöhungen bei den chirurgischen AR-DRGs stärker und die Reduktionen deutlich geringer als in den medizinischen DRGs: Die Erhöhungen betrugen bei den chirurgischen AR-DRGs 3.9 % des gesamten Kostenvolumens und bei den medizinischen AR-DRGs 2.4 %. Die Reduktionen betrugen bei den chirurgischen AR-DRGs –1.3 % und bei den medizinischen AR-DRGs –3 %. | ||
Einschränkung | Es ist darauf hinzuweisen, dass die untersuchten nationalen Kostengewichte aus Kostenstudien stammen. Sie werden nicht direkt zur Vergütung eingesetzt. In einigen australischen Staaten werden jedoch die eigenen Daten aus diesen Kostenstudien zur Berechnung der vergütungsrelevanten Kostengewichte verwendet. | ||
Schlussfolgerungen | Auch in etablierten DRG-Systemen scheint es nicht einfach zu sein, den grössten Teil der Kostengewichte stabil zu halten. Dies ist bei der Ausgestaltung der politischen Rahmenbedingungen sowie bei der Konzeption von DRG-Systemen und darauf basierenden Vergütungsmodellen zu beachten. | ||
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Der vollständige Text dieser Studie ist abgelegt unter: http:// www.fischer-zim.ch / artikel / CW-AR4-Analyse-0203-DCK3.htm. |
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http://www.fischer-zim.ch/streiflicht/CW-AR4-0203.htm
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