Fischer: Kurz-Info: Disease Staging (USA).

Z I M       Januar 2008


Kurz-Info: Disease Staging (USA)

Wolfram Fischer

Zentrum für Informatik und wirtschaftliche Medizin
CH-9116 Wolfertswil SG (Schweiz)
http://www.fischer-zim.ch/


Kapitel G.1 aus:
Die DRG-Familie
Stand: 2007

      
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G.1

 

Disease Staging

1

 

Tafel 1:
Hierarchiestufen Disease Staging

Tafel 1: 
Hierarchiestufen Disease Staging

2

   

Quelle: Fischer [DRGs im Vergleich, 1999]: 46.

 

1 Gonella et al. [DS-ClinCrit, 1994]; Gonella et al. [Disease Staging, 1984].

 

Ärzte als Experten

Die Ent­wick­lung des D.S.-Systems1 begann Ende der 70er Jahre – in der gleichen Zeit wie die DRGs (Diagnosis Related Groups). Anders als bei den DRGs geht das D.S.-Konzept aber von einem rein ärztlichen Expertenansatz aus und nicht von statistischen Überlegungen.

3

 

Krankheiten

Das D.S.-System beschreibt Krankheiten («diseases»). Jede Krankheit kann verschiedene Stadien («stages») durchlaufen. In Anlehnung an das bereits aus der Onkologie be­kannte Stadienkonzept wurden von Ärzten Stadien für 372 Krankheitsbilder definiert. Ergänzend sind 224 Kategorien für nicht-spezifisch definierte Krankheiten vorhanden (z.B. für «sonstige bösartige Neubildungen des Kreislaufsystems», «sonstige Herzkrankheiten», «nicht näher bezeichnete Herzkrankheiten», usw.).

4

 

Stadium der Krankheit

Das Stadium der Krankheit wird abgeleitet aus der Gesamtheit der Diagnosen, die für einen Patienten angegeben worden sind. Es orientiert sich am Sterberisiko bzw. am Risiko, aufgrund der Krankheit behindert zu werden. Eine beabsichtigte Behand­lung wird dabei nicht berücksichtigt. (Damit lässt sich klar trennen zwischen Patientenmerkmalen und Behandlungsmerkmalen!)

5

   

 

 

   

Die Stadien sind:

  • Stadium 1: Keine Komplikationen oder nur Probleme mit minimaler Schwere.
  • Stadium 2: Problem beschränkt auf ein Organ oder Körpersystem; signifikant erhöhtes Komplikationsrisiko.
  • Stadium 3: Verschiedene Organe/Systeme sind betroffen; generalisiert; schlechte Prognose.
  • Stadium 4: Tod (während des Spitalaufenthaltes).

6

 

Differen­zierung von DRG-Kosten­gewichten

Häufig wurde das D.S.-System auch eingesetzt, um zu zeigen, dass DRGs zu wenig homogen sind. Diese Aufgabe wird von der D.S.-Software durch einen speziellen Index erleichtert: Die «DRGSCALE» zeigt, wie stark das Kosten­gewicht des einzelnen Behandlungsfalles vom DRG-bezogenen Mittel­wert abweicht.

7

   

 

 

 

Literaturverzeichnis

 
 
Fischer
DRGs im Vergleich
1999
Fischer W. Diagnosis Related Groups (DRGs) im Vergleich zu den Patienten­klassifi­kations­systemen von Deutschland und Österreich. Eine problemzentrierte Diskussion von Patienten­klassifi­kations­systemen für stationäre Akut­behandlungen im Hinblick auf deren Verwendung in Ver­gütungs­systemen. Wolfertswil (ZIM) 1999: 155 S. Auszüge: http:// www.fischer-zim.ch / studien / DRGs-im-Vergleich-9901-Info.htm.

8

 
Gonella et al.
Disease Staging
1984
Gonella JS, Hornbrook MC, Louis DZ. Staging of Disease. A Case-Mix Measurement. In: JAMA 1984(251)5: 637–644.

9

 
Gonella et al.
DS-ClinCrit
1994
Gonella JS, Louis DZ, Marvin EG. Disease Staging: Clinical Criteria. Fourth Edition, Ann Arbor (MEDSTAT Systems) 1994: 834 S.

10

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Fundstelle = http://www.fischer-zim.ch/textk-pcs/t-G1-drg-fam-DS-0801.htm
( Letztmals generiert: 17.04.2012 )