Fischer: Fraktionierungskoeffizienten beim paarweisen Vergleich von DRG-Systemen.

Z I M   «Paarweise PCS-Vergleiche» (Version 1.31) Kapitel 4.2       Nov. 2005


Fraktionierungskoeffizienten beim paarweisen Vergleich von DRG-Systemen

Wolfram Fischer

Zentrum für Informatik und wirtschaftliche Medizin
CH-9116 Wolfertswil SG (Schweiz)
http://www.fischer-zim.ch/


      
Navigation
 î  ZIM-Hauptseite
 î  Navigations-Tabellen
 î  Gesamtverzeichnis
 î  Abkürzungen
Paarweise PCS-Vergleiche
^ Verzeichnis
<   4.1   Anzahl Basis­fall­gruppen und Anzahl Fallgruppen
>   4.3   Fraktionierungskoeffizienten nach Subkategorientypen
 
Querverweise
»   DRG-Familie
»   DRGs und verwandte PCS
»   Patientenklassifikationssysteme
 
 

Inhaltsverzeichnis

 

 

4.2 Fraktionierungskoeffizienten beim paarweisen Vergleich von DRG-Systemen 1

|^·<×>·v|

4.2

Fraktionierungskoeffizienten beim paarweisen Vergleich von DRG-Systemen

1

Tafel 1:
Karte der gewichteten durchschnittlichen Fraktionierungs­koeffizienten des paarweisen Vergleichs von DRG-Systemen

Tafel 1: 
Karte der gewichteten durchschnittlichen Fraktionierungs­koeffizienten des paarweisen Vergleichs von DRG-Systemen

2

Tafel 2:
Gewichtete durchschnittliche Fraktionierungs­koeffizienten des paarweisen Vergleichs von Patientenklassifikationssystemen

Tafel 2: 
Gewichtete durchschnittliche Fraktionierungs­koeffizienten des paarweisen Vergleichs von Patientenklassifikationssystemen

3

Fraktionierungskoeffizient

Der «Fraktionierungskoeffizient» wurde entwickelt, um das Ausmass der Zersplitterung bei einer zweifachen DRG-Klassi­fi­zie­rung von Spitalaufenthalten zu messen. Kurz gesagt, zeigt ein Fraktionierungskoeffizient von 0 eine 1:1-Abbildung an. Er wird umso grösser, je mehr verschiedene Basis-DRGs des Referenzsystems gebraucht werden, um die Fälle einer Basis-DRG des zu beurteilenden Ausgangsystems abzubilden. Er geht aber nie über 1.

4

 

In Tafel 1 sind Fraktionierungskoeffizienten zu Paaren von DRG-Systemen eingetragen. Ein Wert von 0.23 für «APR:AR» auf der senkrechten Achse, die mit «System 1 → 2» angeschrieben ist, bedeutet, dass bei der Abbildung des Ausgangssystems 1 (hier: APR) ins Referenzsystem 2 (hier: AR) für die in der Datenbasis vorhandenen Fälle ein Fraktionierungskoeffizient von 0.23 berechnet wurde. Die Zuteilung von DRGs korrespondiert umso besser, je weiter links unten ein Paar von Patienten­klassifi­kations­systemen eingetragen ist.

5

 

Eine alternative Darstellung dieser Werte ist in Tafel 2 wieder­gegeben. Hier können die Werte der Fraktionierungskoeffizienten nun direkt abgelesen werden. Zusätzlich wurden diese Werte je nach Höhe eingefärbt: Blau zeigt niedrige (korrespondierende) Werte an, Orange hohe (divergierende) Werte. Die Grösse der Rechtecke ist proportional zum Fraktionierungskoeffizienten; je kleiner das Symbol ist, desto besser ist der Wert.

6

 

 

 

APR und AP

Die Aus­wer­tung der Fraktionierungskoeffizienten zeigt, dass die Systeme APR und AP am besten übereinstimmen; das Paar ist in Tafel 1 unten links eingetragen. Beim Vergleich wurden durch­schnitt­liche Fraktionierungskoeffizienten von 0.1 und weniger berechnet. Das heisst: Es gibt viele Fälle in DRGs, welche in den beiden Systemen ähnlich konzipiert sind.

7

APR und IR

Ebenfalls niedrig sind auch die Fraktionierungskoeffizienten beim Vergleich von APR und IR. Die durch­schnitt­lichen Fraktionierungskoeffizienten liegen unter 0.12. Das heisst: Es gibt auch hier viele Fälle in DRGs, welche in den Systemen APR und IR ähnlich konzipiert sind.

8

AR im Vergleich zu APR und IR

Die beiden Paare APR und AR sowie AR und IR stehen in deutlichem Abstand von der Diagonalen. Das bedeutet, dass die Fraktionierung je nach Abbildungsrichtung unter­schied­lich ins Gewicht fällt. Konkret ist z. B. die Abbildung von APR nach AR (mit einem Wert von 0.23) schlechter als die Abbildung von AR nach APR (mit einem Wert von 0.15). Es fällt auf, dass die Abbildung von IR nach AR mit einem Wert von 0.32 die problematischste der Abbildungen innerhalb der DRG-Paare ist. Anhand dieser Zahl ist offensichtlich, dass IR und AR ziemlich unter­schied­lich konzipiert sind.

9

SQLape

Beim Vergleich mit dem anders konzipierten SQLape-System wurde anstelle der Basis-DRGs jeweils die Prozedurenkategorie oder – falls diese nicht vorhanden war – die Diagnosenkategorie verwendet, die das System zurückgab, wenn nur die Haupt­diagnose und die Hauptprozedur gruppiert wurden. Dieser Code wurde mit «SQp» bezeichnet. Der andere Klassifikationsansatz des SQLape-Systems schlägt sich in relativ hohen Fraktionierungskoeffizienten nieder. Sie liegen alle über 0.42. Dies zeigt, dass die Korrespondenz zu den herkömmlichen DRG-Systemen relativ klein ist.

10

 

Noch grössere Divergenzen treten zutage, wenn man die primären SQLape-Kategorien («SQ1») den Basis-DRGs der verschiedenen DRG-Systeme gegenüberstellt. Die Fraktionierungskoeffizienten liegen hier sogar über 0.59.

11

CCS

Die Fraktionierungskoeffizienten der Abbildung der medizi­nischen Basis-DRGs in die CCS-Diagnose­kategorien und der chirur­gischen Basis-DRGs in die CCS-Prozeduren­kategorien können auf der mit «CCS» bezeichneten Zeile in Tafel 2 abgelesen werden. Die Werte sind durchwegs hoch; sie bewegen sich zwischen 0.43 und 0.51, d. h. alle DRG-Systeme sind bezüglich der CCS-Kategorien relativ inhomogen. Das LDF-System weist mit 0.35 keinen wesent­lich besseren Wert auf. Als Ausnahme fällt die Abbildung von SQp nach CCS auf, wo der Fraktionierungskoeffizient noch 0.24 beträgt.

12

Z I M  -  Zentrum für Informatik und wirtschaftliche Medizin
CH-9116 Wolfertswil (SG), Steigstrasse 12, Schweiz
E-Post: , Tel: +41 71 3900 444

 
 
Vorheriges Kapitel: Inhaltsverzeichnisse: Nächstes Kapitel:
4.1
Anzahl Basis­fall­gruppen und Anzahl Fallgruppen
Paarweise PCS-Vergleiche 4.3
Fraktionierungskoeffizienten nach Subkategorientypen
Navigations-Tabellen
Z I M - Hauptseite

©  Z I M 
Fundstelle = http://www.fischer-zim.ch/text-basis-drg/t-agrp-42-res-AGRPvgl-fraccoefs-0511.htm
( Letztmals generiert: 27.04.2010 )