Fischer: Kurz-Info: DBC (Niederlande).

Z I M       Januar 2008


Kurz-Info: DBC (Niederlande)

Wolfram Fischer

Zentrum für Informatik und wirtschaftliche Medizin
CH-9116 Wolfertswil SG (Schweiz)
http://www.fischer-zim.ch/


Kapitel H.2 aus:
Die DRG-Familie
Stand: 2007

      
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H.2

 

DBC – Diagnose-Behandeling-Combinaties (Niederlande)

1

1 Vgl. Busse et al. [DRGs in Europe, 2011]: 429.

2 Zur Konstruktionsentwicklung des DBC-Systems vgl. Westerdijk et al. [DBC structures, 2003] oder Westerdijk/Ludwig [DBC structures, 2002]. – Ein Vergleich mit den Konstruktionselementen «konventioneller» DRG-Systeme und im Speziellen mit dem IR-DRG-System ist zu finden in: Welvaarts et al. [DBC, 2003].

3 Busse et al. [DRGs in Europe, 2011]: 435+429.

 

Episoden statt Fälle

Eine DBC beschreibt eine Behandlungsepisode vom ersten Patientenkontakt mit der Feststellung des zu behandelnden Problems (zorgvraag) bis zur letzten Kontrolle (inkl. Rehabilitation). Dauert eine solche Episode länger als ein Jahr, wird eine Folge-DBC eröffnet.1 Diese sektorenübergreifende Betrachtungsweise beinhaltet also nicht nur stationäre, sondern auch ambulante Behandlungen.2 Ein Patient kann zur gleichen Zeit in mehreren DBCs behandelt werden. (Auch für Nebendiagnosen, die nebst einer Hauptdiagnose behandelt werden, werden zusätzliche DBCs eröffnet.3)

2

4 HOPE [DRGs in EU, 2006]: 34.

 

Einführung 2005

Der Entscheid, DBCs einzuführen, wurde im Jahr 2000 gefällt; ab dem 1.1.2005 wurden die Daten lückenlos erhoben und zur Finanzierung verwendet.4

3

5 HOPE [DRGs in EU, 2006]: 30. Für 2007 werden in http://dbconderhoud.nl ca. 29'000 DBCs angegeben. – Zur Einführung der DBCs vgl. auch die veralteten, aber immerhin deutschen Informationen in: Polei [DBC, 2001].

   

Im Jahr 2006 waren ca. 29'000 DBCs definiert. Sie waren in ca. 600 homogene Kostengruppen zusammengeführt.5

4

6 Busse et al. [DRGs in Europe, 2011]: 431+432+439.

 

Zwei Tarifkomponenten

DBC-Tarife haben zwei Komponenten: eine Komponente für die Spitalkosten (inkl. Kapitalkosten) und eine für die Spezialistenhonorare (basierend auf Normzeiten).6

5

7 Busse et al. [DRGs in Europe, 2011]: 429+432+439.

8 Vgl. Busse et al. [DRGs in Europe, 2011]: 440; HOPE [DRGs in EU, 2006]: 42+64.

 

Listen «A» und «B»

Es gibt zwei DBC-Listen. DBCs auf der Liste «A» haben feste Preise. Für die Vergütung steht dafür ein zum voraus von der Nederlandse Zorgautoriteit (NZa) festgelegtes Budget zur Verfügung. Für DBCs auf der Liste «B» können die Preise der Spitalkomponente ausgehandelt werden. Es gibt es keinen Kontrahierungszwang. Auf dieser Liste befinden sich typischerweise Behandlungen mit hohem Volumen und relativ homogenen Kosten, wie z. B. Hüftersatzprothesen, Behandlung bei Diabetes mellitus, Katarakt- oder Leistenhernienoperation.7 Nebst den Preisen können auch Maximalmengen vereinbart werden.8

6

   

 

 
   

 

 

 

Literaturverzeichnis

 
 
Busse et al.
DRGs in Europe
2011
Busse R, Geissler A, Quentin W, Wiley M [Eds.]. Diagnosis Related Groups in Europe. Moving towards transparency, efficiency and quality in hospitals. Berkshire (Open University Press) 2011: 568 S. Internet: http:// www.euro.who.int / _ _ data / assets / pdf _ file / 0004 / 162265 / e96538.pdf.

7

 
HOPE
DRGs in EU
2006
European Hospital and Healthcare Federation. DRGs as a financing tool. 2006: 93 S. Internet: http:// www.hope.be / 05eventsandpublications / docpublications / 77 _ drg _ report / 77 _ drg _ report _ 2006.pdf.

8

 
Polei
DBC
2001
Polei G. Das niederländische Projekt DBC 2003. Erfahrungen aus der Einführung eines DRG-ähnlichen Ver­gütungs­systems. In: Das Krankenhaus 2001/9: 777–783.

9

 
Welvaarts et al.
DBC
2003
Welvaarts R, Ludwig M, Hodijk J. Issues in Comparing the DBC and th IR-DRG Patient Classification Systems. In: Proceedings of the 19th PCS/E International Case Mix Conference, Washington 2003: 234–253.

10

 
Westerdijk/Ludwig
DBC structures
2002
Westerdijk M, Ludwig M. Product Specification by Finding Homogeneous Groups of Care Episodes in Hospital Data. In: Proceedings of the 18th PCS/E International Case Mix Conference, Innsbruck 2002: 510–521.

11

 
Westerdijk et al.
DBC structures
2003
Westerdijk M, Ludwig M, Prins S, Misere B. Building the DBC Product Structure. In: Proceedings of the 19th PCS/E International Case Mix Conference, Washington 2003: 366–376.

12

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Fundstelle = http://www.fischer-zim.ch/textk-pcs/t-H2-drg-fam-DBC-0801.htm
( Letztmals generiert: 28.06.2013 )