Z I M - Streiflicht 1997(5)2 |
Frühling 1997
Letzte Ergänzung: Juni 2000 |
Codierungsunterstützung |
Wolfram Fischer
Zentrum für Informatik und wirtschaftliche Medizin
CH-9116 Wolfertswil SG
(Schweiz)
http://www.fischer-zim.ch/
Ein Problempunkt
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An der Tagung der Schweizerische Gesellschaft für Medizinische Informatik (SGMI) die Ende Februar am USZ durchgeführt wurde, boten viele Softwareanbieter Codierungsunterstützungen an. Solche elektronische Hilfen werden insbesondere im Hinblick auf die Einführung der neuen Codierungssysteme ICD-101 und ICD-9-CM2, Band 3, mehr oder weniger unerlässlich, um eine akzeptable Codierungsqualität zu erreichen. Obwohl viele recht benutzerfreundliche Lösungen gezeigt wurden, musste ich doch beinahe durchgehend feststellen, dass die Systeme primär nur zur Ablieferung der Daten für die neue Medizinische Statistik des BFS entwickelt wurden. Einer Integration in die Patientendokumentation, womit eine solche Codierung auch für den Arzt nutzbringend eingesetzt werden könnte, steht aber die Tatsache entgegen, dass sich viele Hersteller kaum um Inhalte gekümmert haben. Sonst hätten sie feststellen müssen, dass z.B. bei der Beschreibung von Neubildungen der Lunge (und vieler anderer Neubildungen) den vierstelligen ICD-10-Codenummern nur wenig aussagekräftige Texte zugeordnet sind, u.a.:
Es handelt sich hier um Codes, die man für eine Neubildung unsicheren oder unbekannten Verhaltens, ein Carcinoma in situ, eine gutartige Neubildung bzw. eine bösartige primäre Neubildung der Lunge findet.
Wenn solchen Codes nur die oben aufgeführten Texte zugeordnet werden, kann aufgrund der durchgeführten Codierung keine Diagnoseliste in die Krankengeschichte oder in den Austrittsbericht übernommen werden, da deren Aussagekraft völlig mangelhaft wäre. Es braucht in diesem Fall also eine zweite Erfassung der gleichen Informationen!
Sollte dieser aus informatischer Sicht völlig unnötige Zwang zur Doppelerfassung verhindert werden, dann müssten zu jedem dieser Codes kontextunabhängig Texte generiert oder zusammengestellt werden. So ist es z.B. im Originaltext der ICD-10 bereits bei den sekundären Neubildungen geschehen:
Weitere kontextunabhängige Bezeichnung sind
in der ICD-10 auch bei den Verletzungen mit den Codes S.. und
T.. zu finden. Aber dieses Prinzip wurde leider nicht konsequent
durchgezogen. Zum Teil wurden nun "vollständige"
Texte von Dritten erstellt. Solche Texte sind z.B. in den deutschen
Systemen
ICD9/10-Professional
und
ID-Diacos
implementiert.
Anmerkung (Februar 1998) |
Anmerkung (Juni 2000) |
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Fundstelle =
http://www.fischer-zim.ch/streiflicht/Codierung-9704.htm
( Letztmals generiert:
06.01.2012
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