Fischer: Die DRG-Familie (Die Anfänge).
Aus der 11. Internationalen PCS/E-Arbeitskonferenz vom 13.–16.9.94 in Oslo.

Z I M - Streiflicht 1995(3)6 Dez. 1995
Letzte Ergänzung: Juli 2003


Die DRG-Familie
(Die Anfänge)

Wolfram Fischer

Zentrum für Informatik und wirtschaftliche Medizin
CH-9116 Wolfertswil SG (Schweiz)
http://www.fischer-zim.ch/


Aus der 11. Internationalen PCS/E-Arbeitskonferenz vom 13.–16.9.94 in Oslo

Inhalt
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»   DRG-Verwandtschaftsprobleme
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»   PCS-Buch

Während letztes Jahr noch Bob Mullin den europäischen PCS-Fachleuten erklärte, was sich in der DRG-Entwicklung tut (vgl. Streiflicht vom Okt./Nov. 94), erschien dieses Jahr Richard F. Averill persönlich zur PCS/E-Arbeitskonferenz in Oslo, um über die neusten Fortschritte zu sprechen. (R.F. Averill ist der Nachfolger des "DRG-Vaters" Robert Fetter.)  
 

Abb.: DRG-Familie

Abb. 1: Die DRG-Familie
(Zahlen = Anzahl Gruppen)

 
 

Seit ihrer ersten wichtigen Anwendung 1983 durch die Medicare-Versicherung der staatlichen amerikanischen Seniorenversicherung, ist man heute (1994) bei der 12. Version der DRG angelangt. Auf dem "Stammbaum" sind unterdessen vier Kinder eruierbar:

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HCFA-DRG

Die ursprünglichen HCFA-DRG (HCFA = Health Care Finance Administration) weisen heute 492 Patientengruppen auf und werden nach wie vor von der Medicare Versicherung eingesetzt.

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AP-DRG

Die erweiterten AP-DRG (AP = All Patient) wurden gebildet, weil für andere Versicherer weitere Krankheitsbilder relevant sind. Dies waren insbesondere: HIV-Infektionen, Berücksichtigung des Geburtgewichtes von Neugeborenen, differenziertere Berücksichtigung von Krankheiten bei Kindern, in späteren Versionen auch Multiple Traumata (bei Patienten mit mindestens zwei signifikanten Verletzungen). Diese Erweiterungen wurden teilweise auch in die 8. Version der HCFA-DRG übernommen.

Die AP-DRG unterscheiden neu zwei Kategorien von signifikanten Nebendiagnosen und Komplikationen (sogenannte «CCs» und «Major CCs»).

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RDRG

Die RDRG (R = Refined) fassten alle DRGs, die nach Alter und Nebendiagnosen / Komplikationen unterteilt waren, zusammen. Nun wurden die DRGs in 3 medizinische resp. 4 chirurgische Klassen unterteilt, und zwar aufgrund der jeweils gewichtigsten Nebendiagnose/Komplikation.

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APR-DRG

Die neuste Erweiterung - die APR-DRG (All Patient Refined Diagnosis Related Groups) - ist eine Verfeinerung, die auf den AP-DRG basiert. Zwischenzeitlich hat die Entwicklerfirma 3M Health Information Systems die Rechte am Computerized Severity Index (CSI) gekauft. In den APR-DRG Version 12 sind nun die DRGs entsprechend dem CSI-Ansatz durchgehend in 4 Subklassen unterteilt. Dabei können je nach Klassierungsziel zwei separate Subgruppierungen vorgenommen werden: Nach dem Schweregrad der Krankheit oder nach dem Mortalitätsrisiko.

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Welches PCS für die Schweiz?

Um in der Schweiz die Leistungen der Spitäler deklarieren zu können, werden auch wir nicht um eine sinnvoll detaillierte Patientenklassifizierung herumkommen. Nebst der gewichtigen Frage, ob und wie die von der ärztlichen Problemdeklaration unabhängigen Pflegezusatzprobleme berücksichtigt werden können, wird zu überlegen sein, welches der momentan aktuellen Systeme (DRG, PMC oder Disease Staging) die internen Bedürfnisse der Spitäler und die externen (gesetzlichen) Aufgaben am besten abdeckt.  
 
Ergänzung (Juli 2003)

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Im Jahre 2003 präsentiert sich die DRG-Familie in einem erweiterten Stammbaum wie folgt:  
 

 Abb.: Die DRG-Grossfamilie 2003

Abb. 2: Die DRG-Grossfamilie 2003
(Zahlen = Jahr des Ersteinsatzes)

 
 

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Literaturhinweis:
Ergänzende Informationen zu diesem Thema finden Sie in:
-  Fischer: Patientenklassifikationssysteme, S. 179ff+445ff. (ISBN 978-3-9521232-2-5)
-  Fischer: DRGs und Pflege, S. 23-56. (ISBN 978-3-456-83576-1)

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Fundstelle = http://www.fischer-zim.ch/streiflicht/DRG-Familie-Anfaenge-9512.htm
( Letztmals generiert: 15.11.2012 )